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Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Titel: Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Elongata zog ein winziges Sprühdöschen aus der Tasche, überzog ihre Hände mit einem Nebel aus aktivierten Partikeln, die sie einige Sekunden vor Infektionen schützen würden, und faltete das Papiertuch auseinander.
    Zwischen zwei Lagen Zellstoff, der durchdringend nach Desinfektionsalkohol roch, entdeckte sie, was sie gesucht hatte: ein kleines Knöpfchen mit Widerhaken. Den Tagger.
    Sie ging bis zum Hauseingang zurück und fand dort ein kleines, selten poliertes Schildchen, auf dem Kleine Kosmetische Eingriffe stand und auf einem Zettelchen daneben: Nur Barzahlung.
    »Na, dumm ist er jedenfalls nicht«, sagte sie laut. Sie steckte das Peilgerät weg und ging zur nächsten Wendeltreppe, die sich zum höher gelegenen Korridor hinaufschraubte.
     
    *
     
    Flankiert von einer recht bescheidenen Garde aus zwölf Prewards auf Bodenrädern, das Raupendreherfahrzeug mit seiner gewundenen Spitze vor sich, zog Thanaton auf Tilt durch die einzige der beiden Prachtstraßen von Ennon, während Coracun die Zügel führte.
    Hinter ihm ritt Anel, Aliza noch immer hinter sich im Sattel. Emeséll führte Biskuit, während der Kämmerer sich für eins der wenigen noch intakten Räder entschieden hatte.
    Minkas war mit seiner Mutter rechtzeitig in den Untergrund abgetaucht, was auf Ennon wörtlich zu verstehen war. Sie hatten einfach eine weitere verborgene Falltür benutzt. Padrin schien es seitdem als seine Aufgabe anzusehen, darauf zu achten, dass ihnen Silas nicht abhandenkam. Er führte den Koch am Arm, der an der Schläfe blutete und über Kopfweh klagte. Ablin hätte hinter Minkas in den Schacht klettern können, war aber bei den anderen geblieben, um ein waches Auge auf seine Schwester zu haben.
    In dieser Formation erschienen sie vor dem Café Royal, wo sie von einigen Noblen und wichtigen Persönlichkeiten des Reiches empfangen wurden.
    Thanaton nickte huldvoll von Tilts Sattel herab, als sei er einer Einladung gefolgt, und nicht ein zweites Mal praktisch festgenommen worden. Er tat, als bemerke er Beholdens triumphierende Miene nicht, und schritt die Kunststeinstufen hinauf, als trüge er eine Schleppe. Warlord Hamilton wischte sich die Augen, wie jemand, der eine Halluzination abwehren muss, vielleicht trieb ihm auch etwas Tränen in die Augen.
    Anel nahm Aliza an der Hand und führte sie die Treppe hinauf, wie er Isadora in den Saal auf Schloss Rhan geführt hatte. Es gab Gemurmel hinter ihm, als die anwesenden Adligen hastig versuchten, das Gesicht mit der Umrahmung aus losen blonden Locken einer der Familien des Reiches zuzuordnen, jedenfalls sprach dafür das aufgeregte Getuschel, das einfach nicht mehr verstummen wollte. So laut wurde es, dass Thanaton sich umdrehte, als Hamilton gerade ausrief: »Erhabenheit!«
    Adelardin stand am Fuß der Treppe. Er war in royalen Purpur gewandet und wirkte äußerst selbstzufrieden. Thanaton starrte seinen Cousin entgeistert an, der provozierend lächelte. »Das hast du nicht gedacht, was?«
    »Nein, habe ich nicht«, sagte Thanaton. »Darf ich fragen, was dich herführt?«
    »Die Belange meines Reiches«, erwiderte Adelardin und summte vor sich hin, während er am Kopfende des Tisches Platz nahm.
    »Deines Reiches?«, fragte Thanaton.
    »Gewiss. Wessen sonst? Mein ist es, war es und wird es sein. Du hast mich vertreten, als ich unpässlich war, was wir dir wohlwollend anrechnen. Nun ist es an der Zeit für dich, in die zweite Reihe zurückzutreten. Ganz persönlich wäre ich für ein hübsches Exil irgendwo.«
    »Adelardin, du warst und bist nicht unpässlich.«
    »Nenne es, wie du magst, lieber Cousin. Deine Schwiegermutter hat dir den Weg zum Thron geebnet, indem sie May und mich mit dem Botuxella lahmgelegt hat, doch sie ist tot. Meine kaiserliche Gattin und ich, wir erfreuen uns bester Gesundheit, und nun muss man dir das Spielzeug aus den Händen nehmen, für das du doch zu wenig Reife besitzt.«
    Die Noblen und Wirtschaftsvertreter hatten diesen Wortwechsel verfolgt wie den Ballwechsel zweier Flyballspieler und nahmen ebenfalls Platz.
    Lord Beholden rüttelte eine Tischglocke, mit der sonst bei Vereinsbesprechungen der stillenden Mütter im Café Royal an einen gesitteten Umgang miteinander erinnert wurde. »Meine Erhabenheiten, versammelte Noble, Bürger des Reiches! Wir wollen nun noch einmal über die drängenden Fragen sprechen, die uns dieser Tage bewegen.«
    Kaiser Adelardin betrachtete den Admiral der Flotte wie etwas, das der Robo in den Tischeimer kehren soll.

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