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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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gekommen, Hunt ein Paket Windeln für die beiden mitzugeben.«
    Hunt und Joel blieben noch eine Stunde und versprachen, beim nächsten Mal ihre Frauen mitzubringen. »Bist du ansonsten ordentlich ausgestattet?«, fragte Hunt. »Soll ich mal einkaufen fahren oder so was?«
    »Heute nicht. In ein paar Tagen vielleicht.«
    »Na gut. Wir sehen uns später.«
    »Bis später«, verabschiedete sich auch Joel.
    Hunt wollte gerade aufbrechen, blieb dann aber stehen. Eine lange Pause folgte. Er schaute Edward an. »War er hier?«
    Edward wusste genau, von wem sein Freund redete. »Nein«, antwortete er.
    »Irgendwelche Angebote übers Telefon? Irgendwelche Flugblätter im Briefkasten?«
    »Noch nicht ... klopf auf Holz!«
    Hunt nickte, wollte gerade noch etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders und warf Edward ein fast normales Lächeln zu. »Bis später dann.«
    »Wir sehen uns. Und danke, dass ihr vorbeigekommen seid. Euch beiden.«
    Edward lauschte, wie sie die Haustür abschlossen, hörte ihre Schritte auf dem Betonboden, das Klappen von Hunts Autotüren, den Motor des Saab und leise Musik aus dem Autoradio. Dann waren seine Freunde fort.
    Er war ganz allein.
    Die Dinge sind nicht, was sie zu sein scheinen.
    Nicht schon wieder. Edward griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein.
    Und versuchte, nicht zu seinem Teufelskerle auf heißen Feuerstühlen-Poster zu blicken.

ACHTZEHN

1.
    Es war Sonntagmorgen. Hunt mähte den Rasen, während Beth ihre Rosen beschnitt und im Blumenbeet Unkraut jätete. Jenseits des Rasens standen immer noch die ausgebrannten Überreste des Brett-Hauses, umgeben von roten Bändern, die den Zutritt verwehrten, weil das Haus einsturzgefährdet sei. Beth riss einen langen Streifen Hundszahngras aus dem Boden und warf ihn auf den kleinen Berg Unkraut neben sich.
    Und der Vertreter trat aus ihrem Haus.
    Beth hatte rein zufällig in diese Richtung geschaut und sah nun, wie die Haustür sich öffnete und der Versicherungsvertreter auf die Veranda trat, in der Hand seinen Aktenkoffer. Beth stieß einen kurzen Schrei aus, sprang auf und lief instinktiv auf Hunt zu.
    Das konnte nicht sein! Sie hatten den ganzen Morgen im Haus verbracht, hatten lange geschlafen, ausgiebig gefrühstückt, hatten die Sonntagszeitung gelesen und waren dann, vor nicht einmal zehn Minuten, in den Garten gegangen, um sich dort an die Arbeit zu machen. Es war völlig unmöglich, dass der Mann in der Zwischenzeit in ihr Haus gekommen war.
    Peinlich berührt, erinnerte Beth sich daran, dass sie und Hunt nach dem Aufwachen miteinander geschlafen hatten, und es war ein für sie untypisch wilder Sex gewesen, bei dem Beth von Hunt lautstark gewisse Perversionen gefordert hatte, von denen sie wirklich nicht wollte, dass jemand davon hörte.
    Hatte der Vertreter sich die ganze Zeit in ihrem Haus aufgehalten? Hatte er sich irgendwann am Vortag ins Haus geschlichen und die Nacht über irgendwo versteckt - in einem Schrank vielleicht, oder unbemerkt in einer Ecke im Gästezimmer? Die einzige andere Möglichkeit war, dass er innerhalb der letzten Minuten über den Zaun zum Hinterhof gesprungen und dann durch die Küchentür ins Haus gekommen war, während sie beide im Vorgarten beschäftigt gewesen waren.
    Oder er war einfach nur in ihrem Haus erschienen und dann herausgekommen.
    Hunt, den ihre panische Reaktion zweifellos alarmiert hatte, schaute vom Rasenmähen auf und sah den Versicherungsvertreter auf der Veranda. Sofort schaltete Hunt den Rasenmäher ab - und dann standen die beiden regungslos auf dem Rasen, während der Vertreter die drei Treppenstufen der Veranda hinunterschritt und fröhlich auf sie zuschlenderte. »Guten Morgen!«, rief er gut gelaunt. »Tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe! Das wollte ich nicht!«
    »Was haben Sie in unserem Haus gemacht?«, fragte Hunt.
    Der Vertreter machte eine abwehrende Handbewegung. »Ach, machen Sie sich keine Sorgen. Das war nur eine kleine Routineinspektion.« Er trug einen sonderbaren, viktorianisch anmutenden Anzug mit plissierter Hose und einer zugeknöpften Weste, über der die Kette einer Taschenuhr hing. Doch an ihm wirkte dieser sonderbare Aufzug völlig normal.
    »Was soll das heißen, Inspektion?« Beth fand langsam ihre Fassung wieder. »Das nennt man ja wohl eher widerrechtliches Betreten von Privateigentum.«
    »Ich muss Sie enttäuschen«, korrigierte der Vertreter sie. »Wenn Sie sich die Police Ihrer Immobilienversicherung einmal genau anschauen -

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