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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Artikel Fünf, Absatz Zwei, Unterabschnitt A -, werden Sie feststellen, dass Sie jedem Vertreter der Insurance Group gestatten, zu jedem beliebigen Zeitpunkt unangemeldete Inspektionen vorzunehmen, damit besagte Vertreter sich mit eigenen Augen davon überzeugen können, dass Sie sich an die Abmachungen halten, die Sie unterzeichnet haben, und Ihr Haus nicht auf irgendeine Art und Weise so verändern, dass die Police sich auf zusätzliche Ergänzungen auswirken würde, die nicht ausdrücklich zum Zeitpunkt der Unterzeichnung bekannt oder benannt gewesen wären.« Er grinste. »Und ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie diesen Test glänzend bestanden haben.«
    Hunt tat so, als müsse er etwas an der Drosselklappe des Rasenmähers überprüfen. »Was genau wollen Sie?«, fragte er. »Wir haben heute Morgen ziemlich viel zu tun.«
    Der Vertreter kicherte lüstern. »Das habe ich schon gehört.«
    Er war wirklich im Haus gewesen!
    Beth spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. »Verschwinden Sie!«, sagte sie zornig.
    »Das werde ich. Aber erst, nachdem ich Ihnen eine Versicherung angeboten habe, die Ihnen durchaus das Leben retten könnte. Ich spreche natürlich von einer Versicherung gegen körperliche Schäden.« Er hatte seinen Aktenkoffer nicht geöffnet, doch plötzlich tauchten zwei Broschüren in seiner bis eben noch leeren rechten Hand auf. »Bitte sehr!«
    Zögerlich griffen sie nach den Informationsblättern, die er ihnen reichte.
    »Ich mache mir Sorgen um Sie«, sagte der Vertreter. »Ich mache mir Sorgen um Ihre Sicherheit. Vor allem angesichts der Wahnsinnigen, die Ihnen diese Drohbriefe schicken.«
    Sie machten sich nicht die Mühe, den Vertreter zu fragen, woher er davon wusste.
    »Wir haben eine Police für die körperliche Unversehrtheit für Risikopersonen, die genau auf Sie zugeschnitten ist, wie mir scheint. Sie bewahrt Sie vor körperlichen Schäden.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Hunt.
    Beth kannte die Antwort: Es bedeutete, dass jeder, der ihnen zu schaden versuchte, selbst Schaden nehmen würde.
    Oder starb.
    Es war, als könne der Vertreter ihre Gedanken lesen. »Sie können doch unmöglich moralische Bedenken wegen eines Schutzes vor körperlichen Schäden haben.« Er war sichtlich verblüfft. »Das ist eine Sache der Notwehr! Jeder hat das Recht, sich zu schützen.« Er beugte sich vor. »Einige dieser Leute würden Sie umbringen, falls sie die Gelegenheit dazu bekämen. Das sind Eiferer, Fanatiker! Die entsetzlichen Bestrafungen, die sie Ihnen in den Briefen androhen, würden sie nur zu gerne in die Tat umsetzen, ohne mit der Wimper zu zucken.«
    Beth sah den Ausdruck in den Augen des Vertreters und wusste, dass er nicht bloß wollte, dass sie diese Versicherung abschlossen. Er brauchte diesen Abschluss.
    Hunt räusperte sich. »Ich ... ich weiß nicht so recht, ob eine derartige Police wirklich das Richtige für uns wäre.«
    »Die Police wird speziell für Personen in Ihrer doch recht einzigartigen Lage angeboten. Für Sie beide ist sie absolut perfekt. Und wenn ich das hinzufügen darf: Es wird zweifellos verhindern, dass Ihrer Familie etwas extrem Unschönes widerfährt.«
    Wieder erkannte Beth am Klang seiner Stimme, wie dringend er diesen Abschluss benötigte. Was würde geschehen, wenn sie diese Versicherung nicht abschlössen? Was würde mit dem Vertreter passieren? Würde er entlassen, zurückgestuft, versetzt? Egal was - alles davon wäre gut.
    »Sie können es sich nicht leisten, dieses einmalige Angebot auszuschlagen. Ihr Leben ist in Gefahr.«
    »Nein!« Beth schrie es fast und griff nach Hunts Hand. »Keine weiteren Versicherungen. Wir haben genug.«
    »Sie werden sterben«, sagte der Vertreter, und es war keine Warnung, sondern ein Versprechen.
    Sein Gesichtsausdruck war finster. Er hat sich verändert, stellte Beth mit einem Mal fest. Sein ganzes Äußeres. Bisher war er ein durchschnittlich aussehender Mann mittlerer Größe gewesen. Jetzt war er stämmiger und wirkte größer, und seine Gesichtszüge waren schärfer geschnitten, härter, grausamer. Auch wenn er immer noch charmant sein konnte, falls es erforderlich war, und sein Lächeln immer noch schmeichlerisch wirkte, schien es doch so, als würde der Vertreter andere Menschen mittlerweile lieber einschüchtern, als sie zu beschwatzen. Der Gedanke war sonderbar, fast albern, doch Beth fragte sich, ob all die Versicherungen, die sie schon bei ihm abgeschlossen hatten, ihn vielleicht in irgendeiner

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