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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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abgesehen von dem Hochglanztitelbild, auf das mit goldener Schrift »Versicherung gegen körperliche Schäden« gedruckt war, enthielten sie nur wenig Informationen. Drei kurze Absätze auf der Innenseite besagten genau das, was der Vertreter ihnen bereits erzählt hatte - nicht mehr, nicht weniger.
    Hunt seufzte. »Wenn wir sie nicht nehmen, werden wir verletzt oder verwundet - oder wir werden sterben.«
    Beth nickte zögernd.
    »Sollen wir sie einfach nehmen?« Sie hörte die Niedergeschlagenheit in Hunts Stimme. »Die Beiträge sind festgeschrieben und garantiert. Wenigstens werden wir uns darum keine Sorgen mehr machen müssen.«
    »Wir haben uns auch vorher keine Sorgen darum gemacht«, sagte Beth. »Nicht, bis er es angesprochen hat. Das ist doch seine Masche! Er spricht Dinge an, um uns zu beunruhigen, und dann bietet er uns eine Versicherung an, um uns genau in dieser Hinsicht wieder zu beruhigen.« Sie starrte auf den Mann. »Ich hasse ihn«, zischte sie. »Ich wünschte, er würde sterben.«
    Hunt lächelte schief. »Gibt es dafür keine Versicherung?«
    »Gäbe es eine, würde ich sie sofort abschließen.«
    Zusammen gingen sie über den Rasen zum Versicherungsvertreter.
    »Ich würde die Versicherung nehmen, wenn ich Sie wäre«, riet der Vertreter ihnen, und wieder dachte Beth darüber nach, wie viel kräftiger er wirkte, wie viel größer, seit sie ihn das erste Mal gesehen hatten.
    Wie würde er wohl aussehen, wenn sie alle nur möglichen Versicherungen bei ihm abgeschlossen hatten?
    Beth wollte es gar nicht wissen.
    Aber was, wenn sie sich weigerten, weitere Versicherungen abzuschließen? Wenn sie alle ihre Policen kündigen würden? Würde er dann verschwinden?
    Sie würden es niemals erfahren, weil sie dann sterben würden, von einem ihrer unsichtbaren Feinde ermordet. Und der Vertreter würde sich einfach jemand anderen suchen - ein anderes Pärchen, eine andere Familie. Und dann würde er denen immer aufdringlicher seine immer persönlicheren Versicherungen verkaufen.
    Der Vertreter hatte recht. Sie hatten keine andere Wahl. Sie mussten unterschreiben.
    »Wir nehmen sie«, bestätigte Hunt.
    Sichtlich zufrieden nickte der Vertreter. »Sie haben die richtige Entscheidung getroffen«, erklärte er ihnen. »Die einzig mögliche Entscheidung, um ehrlich zu sein. Langfristig werden Sie froh sein, diese Versicherung abgeschlossen zu haben, das garantiere ich Ihnen.«
    Doch Beth bezweifelte stark, dass es so kommen würde.
    Die drei gingen zur Veranda hinauf, wo der Vertreter seinen Aktenkoffer abgestellt hatte. Beth ließ Hunts Arm los. Mutlos griff Hunt nach dem Klemmbrett, nahm den Stift, den der Vertreter ihm reichte, und unterzeichnete. Beth folgte seinem Beispiel.
    In diesem Augenblick kam Joel vorgefahren und stellte den Wagen vor dem Haus auf der Straße ab. Beth blickte vom Klemmbrett auf und versuchte, durch die getönten Scheiben des Wagens zu blicken. Sie hoffte inständig, dass Joel nicht Stacy und Lilly mitgebracht hatte. Sie stieß innerlich einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie erkannte, dass Joel tatsächlich allein war. Lilly sollte den Kerl auf keinen Fall zu sehen bekommen; dieses Monstrum hätte es fertiggebracht, mit dem Mädchen zu sprechen.
    »Hi!« Joel war aus dem Wagen gestiegen und kam jetzt auf die Veranda zu. Er brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was vor sich ging. Als er den Vertreter erkannte, verschwand sein Lächeln, und seine Schritte wurden langsamer. Beth fühlte sich schmutzig; es war ihr peinlich, als hätte man sie bei etwas Beschämendem ertappt.
    Sie gab dem Vertreter das Klemmbrett zurück.
    Er nahm es ihr aus der Hand und winkte Joel zu, begrüßte ihn herzlich. »Hallo!«, rief er. »Schön, Sie wiederzusehen, Mr. McCain!«
    Missmutig verzog Joel das Gesicht, als er die Veranda erreicht hatte. »Was wollen Sie denn hier?«, fragte er herablassend.
    »Ich verkaufe Ihren guten Freunden eine unserer wertvollen Versicherungen gegen körperliche Schäden - eine der alles abdeckenden Policen für einen ausgedehnten Bereich von Zwischenfällen und Tätigkeiten. Sie sollten auch mal darüber nachdenken, ob Sie für Ihre Familie nicht eine solche Police abschließen wollen, Mr. McCain. Dann schläft es sich nachts besser.«
    Joels Gesicht wurde sichtlich bleicher.
    »Bedauerlicherweise muss ich weiter und habe keine Zeit mehr, jetzt mit Ihnen darüber zu sprechen.« Der Vertreter verstaute das Klemmbrett und die Papiere und griff nach seinem

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