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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Art und Weise gestärkt hatten. Vielleicht war genau das seine Provision. Vielleicht erhielt er für jede Police, die er verkaufte, von seiner Gesellschaft kein Geld, sondern Kraft und Energie - und diese entzog er den bedauernswerten Männern und Frauen, die von den zunehmenden Forderungen, die mit jeder weiteren Versicherungspolice auf sie zukamen, immer mehr erdrückt wurden.
    Und die finanziellen Forderungen nahmen immens zu. Beth hatte abgeschätzt - es war wirklich nur eine Schätzung, weil sie noch nicht einmal für alle Policen die Rechnungen erhalten hatten -, dass sie fast fünfhundert Dollar im Monat nur für ihre neuen Versicherungen hinblättern mussten. Das waren sechstausend Dollar im Jahr!
    Und es wurde immer mehr.
    »Vielleicht verstehen Sie die Konditionen dieser Police nicht.« Der Vertreter sprach langsam und bedächtig. Bedrohlich, dachte Beth. »Gestatten Sie mir, es Ihnen zu erklären.«
    Und dort, mitten auf dem Rasen, ging er auf die Details der Versicherung gegen körperliche Schäden ein, zitierte stolz ganze Absätze aus dem Gedächtnis, schien sich zunehmend wohlzufühlen, je länger er sprach, genoss offensichtlich die Gelegenheit, eine seiner schönen Versicherungen anzupreisen.
    »Und das Beste ist«, schloss er, »die Beiträge sind festgeschrieben. Garantiert. Es wird keine Beitragserhöhungen geben.«
    Es musste einen Haken geben, doch Beth fiel keiner ein. Sie war zu abgelenkt, zu durcheinander, um sich konzentrieren zu können. Immer noch war sie wütend darüber, dass der Vertreter ihre Privatsphäre missachtet hatte und in ihr Haus eingedrungen war. Das war sicher einer seiner Tricks: Er tauchte zu völlig unpassenden Zeiten auf oder erwischte die Leute in einem unachtsamen Moment, und dann stellte er ihnen ein Ultimatum, sodass sie gar nicht die Zeit hatten, die Konsequenzen und die möglichen Fallstricke der jeweiligen Police zu durchdenken. Erst später wurden ihnen die Auswirkungen ihrer neuen Versicherung klar - und dann war es viel zu spät, noch irgendetwas daran zu ändern.
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Hunt in scharfem Ton. »Das ist ein einmaliges Angebot, und wir müssen uns jetzt sofort entscheiden, ob wir die Versicherung nehmen oder nicht.«
    »Nein«, erwiderte der Vertreter. »Wenn Sie Zeit brauchen, darüber nachzudenken, dann tun Sie 's.«
    Auch Hunt schien nach einem Haken zu suchen. »Wir müssen uns nicht sofort entscheiden?«
    »Ich brauche eine Antwort bis heute Abend«, sagte der Vertreter. »Deshalb könnte ich jetzt gehen und später wiederkommen. Heute Abend, wenn Sie es wünschen. Wir könnten ja einen Termin vereinbaren.«
    Vor ihrem geistigen Auge sah Beth, wie der Versicherungsvertreter zum vereinbarten Zeitpunkt aus ihrer Dusche kam. Oder ihre abgeschlossene Haustür öffnete und hereinspazierte. Oder aus dem Schrank in ihrem Schlafzimmer trat.
    Nein, sie wollte den Kerl an diesem Abend nicht sehen, erkannte Beth. Sie wollte ihn an diesem Tag nicht mehr sehen. Wenn sie das hier wirklich durchziehen wollten, konnten sie es genauso gut jetzt gleich hinter sich bringen.
    »Können Sie uns einen Augenblick Zeit lassen?«, fragte sie.
    »Aber natürlich!«, erwiderte der Vertreter überschwänglich. »Ich gehe ein bisschen spazieren und schaue mir das Haus Ihrer Nachbarn an.« Er schüttelte den Kopf. »Tss, tss«, sagte er, und Beth war sich nicht sicher, ob sie jemals im Leben jemanden tatsächlich »Tss, Tss« hatte sagen hören. »Zu schade, dass die nicht versichert waren, was? Hätte denen jede Menge Ärger ersparen können.« Er lachte leise.
    Hunt griff nach Beths Hand, und gemeinsam gingen sie zur anderen Seite des Gartens hinüber. »Was denkst du?«, fragte er leise.
    »Ich weiß nicht genug, um schon eine Meinung zu haben«, sagte sie mit ebenso gedämpfter Stimme.
    »Warum denken wir nicht darüber nach und lassen ihn später wiederkommen?«
    »Er war in unserem Haus«, erinnerte Beth ihn. »Ich will nicht, dass er später wiederkommt.« Sie warf einen Blick über Hunts Schulter und sah, wie der Vertreter sich die Ruinen des Brett-Hauses anschaute, wobei er leicht auf den Fußballen vor und zurück wippte. »Außerdem, seien wir doch mal ehrlich. Haben wir je eine Versicherung abgelehnt, die er uns angeboten hat? Haben wir überhaupt eine Wahl? Es wird genau das passieren, was er sagt, wenn wir uns nicht schützen, das weißt du doch.«
    »Aber wir sollten es wenigstens überfliegen.«
    Beide schlugen die Broschüren auf, doch

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