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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Lage sein, Ihnen den erstklassigen Service zu bieten, den Sie von mir kennen und erwarten.«
    Er schien gar nicht zu Beth und Hunt zu sprechen, sondern für irgendeinen unsichtbaren Zuschauer seinen Text herunterzuspulen. Hunt fragte sich, ob jemand anders sie in diesem Moment beobachtete, ob dieser Raum vielleicht überwacht wurde. Aber von wem? Als sie dieses Büro entdeckt hatten, war Hunt gerade zu dem Schluss gekommen, dass es so etwas wie die Insurance Group überhaupt nicht gab, sondern eben nur diesen einen Vertreter, der auf eigene Faust handelte. Doch der Mann schien ernstlich besorgt, wie seine Vorgesetzten auf Beths Kritik an seiner Arbeit reagieren würden. Daraus zog Hunt den Schluss, das es doch eine Versicherungsgesellschaft geben musste - und eben auch Vorgesetzte, denen der Vertreter Rechenschaft ablegen musste. Aber wo waren diese Vorgesetzten? Wer steckte wirklich hinter alledem? Und konnten sie - wer immer sie sein mochten - wirklich in diesem Moment zuschauen, wie sie beide und der Vertreter sich in diesem Büro im Keller eines eingestürzten Gebäudes unterhielten?
    Hunt hatte genug gesehen, um zu wissen, dass es sehr wohl möglich war, just in diesem Moment beobachtet zu werden - und das bedeutete, dass die Überwachungsmechanismen ebenso gut eine Kristallkugel sein konnten wie irgendwelche High-Tech-Abhöranlagen. Der Versicherungsvertreter hatte mehr als einmal betont, dass die Gesellschaft, für die er tätig war, sehr alt sei - und die Karten und Dokumente, die Beth und Hunt im Aktenkoffer des Mannes entdeckt hatten, schienen das zu bestätigen. Doch nicht zum ersten Mal fragte Hunt sich, wie alt die Insurance Group wirklich sein mochte. Er wusste nicht, wann und wo das Konzept für Versicherungen entstanden war, doch er zweifelte keinen Moment daran, dass die Insurance Group bereits existiert hatte, als es noch gar keine Versicherungen gab.
    Wie alt war sie? Jahrzehnte? Jahrhunderte? Jahrtausende?
    Vor seinem geistigen Auge sah Hunt unwillkürlich Fred Feuerstein in seinem Umhang aus Säbelzahntigerfell, der grunzenden Höhlenmenschen Versicherungen verkaufte und die Konditionen der Policen mit einem Faustkeil in eine Steintafel meißelte.
    Wie alt war der Vertreter?
    War er unsterblich?
    Plötzlich überkam Hunt ein schreckliches Gefühl der Mutlosigkeit. Er fühlte sich besiegt und hoffnungslos unterlegen. Wie hatten Beth und er nur glauben können, sie könnten es mit einer Macht aufnehmen, die so alt und mächtig und offensichtlich erfolgreich war? Wer waren sie denn schon? Nobodys! Es würde die größten Geister aus allen Zeitaltern erfordern - und sämtliche Kräfte, die die Regierungen aufbringen konnten -, um dem Treiben dieser Versicherung ein Ende zu machen. Kurz schoss Hunt der lächerliche Gedanke durch den Kopf, er könne ja eine offizielle Beschwerde bei der Bundeskartellbehörde oder irgendeiner anderen Organisation zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs einreichen, sodass die sich dann um die Insurance Group kümmern musste, doch er wusste genau, dass es völlig unmöglich war - selbst wenn es ihm gelänge, jemand dazu zu bringen, dieser ungeheuerlichen Geschichte überhaupt Glauben zu schenken.
    Der Vertreter sprach immer noch. »Sie werden nirgends einen derart umfassenden Service finden und ein solches Bemühen, Ihre persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen, was Versicherungen angeht, wie bei der Insurance Group.«
    Beth hatte in diesem geradezu manischen Versuch, sich zu verteidigen, offensichtlich einen Hauch von Verzweiflung entdeckt, der Hunt ebenfalls aufgefallen war. »Sie scheinen nicht zu verstehen«, sagte sie jetzt langsam und deutlich, als würde sie mit einem kleinen Kind sprechen. »Wir sind nicht zufrieden damit, wie sie uns betreuen. Da sind wir Besseres gewöhnt, und wir erwarten eine respektvollere Behandlung von unserem«, und nun klang sie geradezu theatralisch geringschätzig, »Versicherungsvertreter.«
    »Ich bin nur hier, um Ihnen zu Diensten zu sein«, erklärte er Beth und all den anderen, die vielleicht noch zuhörten oder zuschauten. »Mein Ziel ist es, sie vollkommen zufriedenzustellen.«
    Das war ihre Chance.
    »Meinen Sie das ernst?«, fragte Hunt.
    »Natürlich! Sagen Sie mir, was Sie möchten. Schildern Sie mir Ihre Bedürfnisse, und ich werde eine Police finden, die genau darauf zugeschnitten ist.«
    Hunt schaute den Vertreter an. »Ich hätte gerne eine Lebensversicherung. Ihre Deluxe-Police.«
    Die Mundwinkel des Vertreters hoben

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