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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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sich. Es war das Grinsen eines Raubtiers. Plötzlich war er wieder ganz der Alte. Er quoll vor Selbstvertrauen geradezu über. Jegliche Spur von Servilität war verschwunden. »Jetzt wird es interessant. Das braucht zwar ganz schöne Beiträge, aber es ist unser ultimatives Rundum-Versicherungspaket.« Er stand auf, ging um den Schreibtisch herum und legte Hunt auf plump-vertrauliche Art den fleischigen Arm um die Schultern. »Ich bin stolz auf dich, mein Junge, und ich kann dir garantieren, dass du mir auf ewig dankbar dafür sein wirst. Auf ewig! Es gibt absolut nichts Vergleichbares, von keinem anderen Anbieter!«
    Der Arm des Vertreters fühlte sich wie ein gepolstertes Holzscheit an. Und jetzt, wo er ihm so nahe war, glaubte Hunt auch einen Hauch des fauligen Modergestanks von vorhin wahrzunehmen.
    »Was ist mit Ihnen?« Der Vertreter legte den anderen Arm um Beths Schultern und zog sie zu sich heran. »Sind auch Sie an einer zusätzlichen Versicherung interessiert? Wollen Sie den Rest Ihrer Tage - den Rest der Ewigkeit - mit Ihrem Göttergatten verbringen?«
    Beth entwand sich ihm, schlüpfte unter seinem Arm hindurch. »Lassen Sie mich bloß aus dieser Sache raus«, sagte sie kalt.
    Wieder stieß der Versicherungsvertreter das tiefe Glucksen aus, halb herzlich, halb höllisch. Schwer lastete seine große Hand auf Hunts Schlüsselbein. »Tja, dann wohl nur du und ich, hombre.«
    Du und ich.
    Der Vertreter selbst hatte diese Lebensversicherung.
    Die Deluxe-Lebensversicherung.
    Hunt hatte Angst, zu Beth hinüberzuschauen und sich zu verraten, doch er hoffte, dass es auch ihr nicht entgangen war: Der Vertreter hatte eine Lebensversicherungspolice, die ihn unsterblich machte. Deshalb hatte er so lange im Geschäft sein können. Deshalb hatte er den unzähligen Menschen in all den Ländern Versicherungen verkaufen können. Und deshalb setzte er Hunt und Beth und Gott weiß wen sonst noch so unter Druck. Weil er seine eigenen Beiträge bezahlen musste, die zweifellos unerschwinglich waren.
    Wenn sie es dem Vertreter doch nur unmöglich machen könnten, die Beiträge zu bezahlen! Wenn sie doch nur ...
    ... seine Police zerreißen könnten.
    Das war die Lösung!
    Plötzlich verspürte Hunt einen Anflug von Überschwang und versuchte sofort, dieses Gefühl hinter einer ausdruckslosen Miene zu verbergen. Jetzt konnten sie tatsächlich etwas unternehmen. Der Versicherungsvertreter hatte eine Schwäche, und sie kannten sie. Jetzt hatten sie die Chance, diesen Hurensohn ein für alle Mal zu erledigen.
    Noch während der Vertreter Hunt zum Schreibtisch führte, ein Dokument hervorholte und begann, die Konditionen der Versicherungsleistungen zu schildern, arbeitete Hunt an einem Plan, wie sie die Police des Vertreters vernichten konnten. Zuerst mussten sie die wirkliche Hauptgeschäftsstelle der Insurance Group finden, das eigentliche Büro dieser Versicherung. Dann mussten sie dort eindringen, die Police suchen und sie verbrennen. Sobald das Dokument vernichtet wäre, würde der Vertreter ... ja, was? So weit reichte nicht einmal Hunts Phantasie.
    »Sie werden ewig leben«, versprach der Vertreter. »Diese Police kann nur im gegenseitigen Einvernehmen von Ihnen und der Versicherung gekündigt werden, sie kann nicht einseitig zeitweilig oder auf Dauer aufgehoben oder unwirksam gemacht werden. Nur eine Nichtzahlung der Beiträge kann diese Police vorzeitig unwirksam machen - und das würde zu empfindlichen Strafen führen.«
    »Welche Strafe könnte schlimmer sein als der Tod?«, erkundigte sich Beth.
    Die Miene des Vertreters jagte Hunt eine Gänsehaut über den ganzen Leib. »Es gibt viele Strafen, die schlimmer sind als der Tod. Strafen, die noch über den Tod hinaus wirksam sind. Glauben Sie mir, Sie wollen gar nicht wissen, wie die aussehen.«
    Dann zwinkerte der Vertreter ihr zu und lächelte freundlich. »Falls Sie es doch wissen wollen, lesen Sie das Kleingedruckte Ihrer Police. Da steht alles drin.«
    »Und wo muss ich unterschreiben?«, fragte Hunt.
    Der Vertreter drehte das Dokument um und deutete auf eine Linie im unteren Drittel der Seite. »Hier. Datum und Unterschrift.«
    »Das muss nicht irgendwie mit Blut gemacht werden, oder so?«
    Der Vertreter lachte, und ausnahmsweise klang es tatsächlich nach echter Belustigung. Er fand diesen Gedanken wohl wirklich lustig. »Nein«, sagte er kichernd. »Nehmen Sie einfach einen Stift. Ihre Unterschrift reicht völlig. Mehr brauchen wir gar nicht.«
    Hunt griff nach dem

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