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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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heimzuzahlen!«
    »Nein«, gab Hunt zurück. »So langsam glaube ich nicht mehr daran.«

SIEBEN
    Der Versicherungsvertreter stand vor dem Tresen; in seiner hoch zugeknöpften Weste mit der goldenen Taschenuhr sah er wie ein Schaffner in einem Zug aus dem Viktorianischen Zeitalter aus. Dolores Bessett tat so, als würde sie weiterhin die Kassenbons des Tages zusammenzählen. Sie wollte den Versicherungsvertreter nicht anschauen, wollte nicht einmal daran denken, dass er ihr zuhörte.
    Sie hatte Angst vor ihm.
    Es stimmte, auch wenn Dolores selbst nicht wusste, warum. In den zehn Jahren, seit sie ihr eigenes Geschäft eröffnet hatte - wenn man die winzige Buchhandlung, deren Geschäftsräume kaum mehr als ein Loch in einer Wand waren, als »Geschäft« bezeichnen konnte -, hatte sie täglich mit echten Problemfällen zu tun gehabt: obdachlose Schnorrer, aufdringliche Verkäufer, Pädophile, die Kinderfotos aus alten Bildbänden ausschnitten, Spinner, die sich in ihrer Kundentoilette einen runterholten. Aber keiner von denen hatte Dolores jemals verängstigt oder eingeschüchtert.
    Nur dieser Versicherungsvertreter.
    Einen erkennbaren Grund dafür gab es eigentlich nicht. Trotz seiner etwas ungewöhnlichen Bekleidung sah der Mann genau nach dem aus, was er war: Versicherungsvertreter. Er hatte dieses weiche, teigige, blasse Gesicht, das so typisch war für Männer mittleren Alters im Dienstleistungsgewerbe, und seine Stimme und sein Auftreten waren verbindlich und freundlich und ließen darauf schließen, dass er ein uninteressantes, nüchternes Leben führte. Dennoch: Immer, wenn er hereinkam, bekam Dolores eine Gänsehaut. Sie wünschte sich, es würde noch ein Kunde kommen, der auf die letzte Minute schnell noch etwas kaufen wollte, oder ein Junge von der High School, der einen Job suchte, oder der Mann vom UPS oder ... irgendwer.
    Doch Dolores blieb mit dem Versicherungsvertreter alleine im Geschäft und tat weiterhin so, als wäre sie mit Feinheiten der Buchhaltung beschäftigt, während der Vertreter sie zu überreden versuchte, ihre Versicherung aufzustocken.
    »Was Sie brauchen, ist eine Betriebsversicherung«, erklärte er gerade. »Eine Versicherung für einen Kleinbetrieb. Das schließt Haftung ein, Besitz, Unfallentschädigungen für Angestellte, Krankenversicherung, Lebensversicherung, Arbeitsunfähigkeit und alles, was noch so dazugehört. Wahrscheinlich haben Sie jeden Cent Ihres Ersparten in diesen Laden gesteckt, und ein einziges Streichholz an der falschen Stelle oder eine Meute Jugendlicher, die mutwillig alles zerstören, und schon könnten Sie Konkurs anmelden und sich bei Wal-Mart um einen Job bemühen. Das alles lässt sich vermeiden ...«
    Dolores faltete den Kassenabschluss-Ausdruck zusammen und legte ihn in die Stahlkassette, die zu ihren Füßen stand; dann drehte sie das Schild im Fenster herum, sodass es jetzt nicht mehr GEÖFFNET, sondern GESCHLOSSEN zeigte. Als Dolores den Versicherungsvertreter dann zum ersten Mal anblickte, seit er angefangen hatte, seine Sprüche herunterzubeten, versuchte sie so geschäftsmäßig zu wirken wie nur möglich. »Wir haben jetzt geschlossen. Ich fürchte, wir müssen jetzt gehen.«
    Er lächelte sie an. »Wir?«
    Dolores schoss das Blut ins Gesicht. Ihre Stimme hatte nicht nervös geklungen, sondern fest und selbstbewusst, doch dieser Versprecher hatte sie verraten. Nie zuvor hatte sie versucht, in den Gesprächen mit diesem Versicherungsvertreter die Oberhand zu gewinnen; stets hatte sie sich beinahe unterwürfig gezeigt und war immer auf ihn eingegangen. Nun war gleich der erste Versuch gescheitert, sich offen gegen ihn aufzulehnen. »Sie«, verbesserte sie sich und hoffte, diesen Lapsus ausmerzen zu können. »Sie werden gehen müssen.«
    Sein Lächeln wurde noch breiter, und vielleicht war es doch nicht so verbindlich, doch nicht so freundlich. »Sie werden eine Kleinbetriebsversicherung abschließen müssen.«
    »Hören Sie mal«, versuchte Dolores an seinen gesunden Menschenverstand zu appellieren. »Ich habe keinen einzigen Angestellten. Also brauche ich auch keine Versicherung für die Unfallentschädigungen von Angestellten und all die anderen Dinge, die Sie aufgezählt haben. Ich bin wirklich ausreichend versichert. Sie haben mir all diese Versicherungen doch verkauft.«
    »Ja. Und nachdem ich noch einmal analysiert habe, was Sie alles benötigen, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Sie eine Kleinbetriebsversicherung brauchen.«
    Dolores'

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