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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Hunts Zelle ein Fenster hatte und ob sein Freund wohl auch den Nachthimmel sehen konnte.
    Joel schloss die Augen, so schlimm war der Verspannungs-Kopfschmerz, der schon den ganzen Tag seinen Schädel marterte. Es war völlig unmöglich, dass Hunt ein Kinderschänder war. Das wusste Joel so sicher wie seine eigene Telefonnummer. Verdammt, seit Hunt Beth kennen gelernt hatte, schien sogar sein Interesse daran, anderen schönen Frauen hinterherzuschauen, völlig eingeschlafen zu sein.
    Joel würde vor Gericht aussagen, dass er Hunt niemals, keine Sekunde lang, mit Kate oder Lilly alleine angetroffen hatte, wenn er bei ihm gewesen war.
    Hinter sich hörte er ein Klicken und ein zischendes Geräusch, als die gläserne Schiebetür geöffnet wurde. Er drehte sich um. »Sie ist aus ihrem Zimmer gekommen«, sagte Stacy. »Ich glaube, wir sollten mit ihr reden.«
    Joel nickte und folgte seiner Frau ins Haus. Lilly hatte sich aufs Sofa fallen lassen und zappte von einem Sender zum nächsten. Stacy setzte sich neben sie und nahm ihr vorsichtig die Fernbedienung aus der Hand. »Wir müssen reden«, sagte sie.
    Lilly schüttelte den Kopf. »Will ich nicht.«
    »Ich weiß, Schätzchen, aber es ist wichtig. Wir müssen herausfinden, was wirklich passiert ist.«
    »Ich weiß es nicht!«
    Auch Joel setzte sich nun und schaute seine Tochter geradewegs an. »Du bist ihre beste Freundin. Hat sie dir jemals etwas davon erzählt?«
    Lilly war anzumerken, dass sie sich sehr unwohl fühlte.
    »Schätzchen?«, hakte Stacy nach.
    Mit unglücklicher Miene sagte Lilly: »Ja.«
    »Ja was?«, fragte Joel vorsichtig nach. »Sie hat dir davon erzählt?«
    »Sie hat gesagt, es wäre Mr. Jackson, aber ich wusste, dass das nicht sein kann, weil sie einmal angerufen und mir davon erzählt hat, gleich nachdem es passiert war, und da war Mr. Jackson hier bei euch.« Der ganze Satz brach aus Lilly heraus wie ein Sturzbach. Dann schwieg sie, und ihr Gesicht war knallrot, so peinlich war ihr das Ganze.
    Unterstützend legte Stacy ihr die Hand auf die Schulter. »Hat Kate dir sonst noch was erzählt? Hast du irgendwas gesehen, als ihr beide bei ihr zu Hause wart, oder im Park?«
    »Einmal habe ich einen Mann gesehen«, gab sie zu. »Im Park. Wir waren mit dem Rad da, und Kate hat ihn auch gesehen und ist stehen geblieben und hat sich ganz schnell umgedreht. Ich dachte, sie kennt ihn vielleicht ... es war, als hätte sie den Mann schon mal irgendwo gesehen, aber als ich sie danach gefragt hab, hat sie nicht darüber reden wollen.«
    Joels Puls raste. »Wie hat der Mann ausgesehen?«
    »Ich hab sein Gesicht nicht gesehen. Er hat an einem Baum gestanden, und es war schon ganz dunkel. Ich konnte nur sehen, dass er groß war und so einen altmodischen Hut aufhatte.«
    »Groß?«, fragte Joel, und allein schon das Wort beunruhigte ihn.
    »Ja. Wie ein Football-Spieler ... na ja, vielleicht nicht ganz so groß. Und er ging irgendwie krumm.«
    »Warum hast du uns nichts davon erzählt, als das passiert ist?«
    Unglücklich zuckte Lilly mit den Schultern.
    »Hast du gedacht, wir würden dich dann nicht mehr in den Park fahren lassen?«
    Lilly nickte.
    Joel stand auf. »Das müssen wir der Polizei erzählen.«
    Stacy legte ihm die Hand auf den Arm und zog ihn wieder zu sich aufs Sofa. »Das beweist gar nichts. Es hilft Hunt vielleicht, aber es beweist doch überhaupt nicht, dass er in Wirklichkeit gar nichts getan hat.«
    Lilly schaute ihre Mutter an. »Hat Onkel Hunt so was ... wirklich gemacht?«
    »Nein, Schätzchen. Wir glauben nicht, dass er so etwas getan hat.«
    »Ich auch nicht«, sagte Lilly mit fester Stimme. »Aber«, fügte sie dann leise hinzu, »Kate glaubt das.«

3.
    Das Haus wirkte leer, jetzt, wo Hunt fort ...
    im Gefängnis
    ... war. Stacy hatte angerufen, um ihr zu sagen, wie leid ihr alles tat, und das hatte Beth ein wenig aufgeheitert. Aber sie hatte keine ihrer anderen Freunde angerufen, weil sie nicht wusste, was sie hätte sagen sollen. Hallo, ich bin ziemlich niedergeschlagen, weil mein Mann wegen Kindesmissbrauchs festgenommen worden ist? Noch nie im Leben hatte Beth sich so einsam gefühlt, und als sie ihre Mutter in Las Vegas angerufen hatte - einfach nur, um sich noch bei jemandem ausweinen zu können -, bekam sie bloß ein scharfzüngiges »Wie gut kennst du ihn denn nun wirklich?« zu hören.
    »Gut genug, um zu wissen, dass er das nicht getan hat«, antwortete Beth, bevor sie auflegte - und das stimmte auch. Der einzige Trost an diesem

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