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Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ist.«
    »Normal?« sagte Charles in spöttischem Ton.
    »Ist ja auch egal«, erwiderte Cathryn. Sie sah Charles aufmerksam an. »Das eine, was ich nicht verstehe, ist, warum sich das Weinburger-Institut auf einmal so um uns bemüht hat. Sie hätten nicht hilfreicher sein können.«
    »Das habe ich auch nicht verstanden«, erwiderte Charles, »bis ich mich erinnert habe, was für ein kluger Taktiker Dr. Ibanez ist. Er hatte Angst, daß die Medien die ganze Geschichte aufgreifen würden. Die vielen Reporter haben ihn fürchten lassen, daß ich versucht sein könnte zu erzählen, wie am Weinburger-Institut Krebsforschung betrieben wird.«
    »Mein Gott. Wenn die Öffentlichkeit wüßte, was wirklich passiert«, sagte Cathryn.
    »Ich glaube, wenn ich geschickter verhandelt hätte, dann säßen wir jetzt in einem neuen Wagen«, sagte Charles lachend.
    Michelle, die dem Gespräch ihrer Eltern nur unaufmerksam zugehört hatte, griff in ihren Leinenbeutel und zog ihre Perücke hervor. Sie hatte lange gesucht, bis sie ein ähnliches Braun wie Cathryns Haar gefunden hatte. Charles und Cathryn hatten sie gedrängt, eine schwarze Perücke zu nehmen, die zu ihrem eigenen Haar gepaßt hätte, aber Michelle war unnachgiebig geblieben. Sie hatte so aussehen wollen wie Cathryn, aber jetzt war sie nicht mehr sicher, ob sie wirklich die richtige Wahl getroffen hatte. Schon der Gedanke, in eine neue Schule zu müssen, war erschreckend genug. Daß sie auch noch eine Perücke tragen mußte, daran durfte sie gar nicht denken. Schließlich war ihr klargeworden, daß sie nicht ein paar Monate mit braunem Haar in die Schule kommen konnte, und dann mit schwarzem. »Ich will erst wieder zur Schule gehen, wenn mein Haar nachgewachsen ist.«
    Charles sah zur Rückbank. Michelle nestelte an ihrer braunen Perücke herum. Er konnte sich vorstellen, was in ihrem Kopf vorging. Er wollte sie schon für ihre Dummheit, auf der falschen Haarfarbe bestanden zu haben, schelten, doch dann unterbrach er sich in seinen Gedanken. »Warum kaufen wir dir nicht einfach eine neue Perücke? Diesmal vielleicht eine schwarze?«
    »Aber was ist denn mit dieser nicht in Ordnung«, reizte Jean Paul seine Schwester. Er riß ihr die Perücke aus der Hand und setzte sie sich auf den Kopf.
    »Daddy«, rief Michelle. »Sag Jean Paul, daß er mir meine Perücke wiedergeben soll.«
    »Du hättest als Mädchen zur Welt kommen sollen, Jean Paul«, sagte Chuck. »Mit der Perücke siehst du zehnmal besser aus.«
    »Jean Paul!« rief Cathryn und griff nach hinten, um ihrer Tochter zu helfen. »Gib deiner Schwester die Perücke zurück.«
    »Also gut, Glatzkopf«, sagte Jean Paul lachend. Er warf die Perücke in Michelles Richtung und hob schützend die Arme, um Michelles kraftlose Schläge abzuwehren.
    Cathryn und Charles sahen sich kurz an. Sie waren viel zu erleichtert darüber, daß es Michelle wieder besserging, um sie jetzt tadeln zu können. Beide hatten sie die qualvollen Tage noch nicht vergessen, als sie nur machtlos warten konnten, ob Charles’ Experiment Erfolg haben und Michelles Krankheit nachlassen würde. Und als Michelles Leukämie dann besiegtwar, mußten sie sich mit der Tatsache abfinden, daß sie nie erfahren würden, was ihre Tochter geheilt hatte, die Injektionen, die Charles ihr gegeben, oder die Chemotherapie, die sie im Krankenhaus erhalten hatte, bevor sie von Charles entführt worden war.
    »Selbst wenn sie sicher wären, daß deine Injektionen die Heilung eingeleitet haben, sie würden es niemals zugeben«, sagte Cathryn.
    Charles zuckte die Schultern. »Niemand kann irgend etwas stichhaltig beweisen, auch ich nicht. Vielleicht schon in einem Jahr werde ich die Antwort wissen. Das Institut in Berke ist bereit, mich meinen eigenen Forschungsansatz weiterverfolgen zu lassen. Mit etwas Glück werde ich einmal beweisen können, daß Michelles Fall das erste Beispiel dafür war, wie der Körper sich selbst von einer Leukämie heilen kann. Wenn das …«
    »Dad!« rief Jean Paul. »Kannst du bitte an der nächsten Tankstelle anhalten?«
    Charles trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad, aber Cathryn beugte sich zu ihm und kniff ihn freundlich in den Arm. Charles nahm den Fuß vom Gaspedal. »Bis zur nächsten Stadt sind es noch achtzig Kilometer. Ich halte dann wohl besser sofort. Außerdem können wir alle eine kleine Pause gebrauchen.«
    Charles lenkte den Wagen auf den staubigen Seitenstreifen der Straße und stoppte. »Also raus mit euch.«
    »Hier ist es

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