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Fieses Karma

Fieses Karma

Titel: Fieses Karma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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öde.«
    Ich nehme rasch an seinem Schreibtisch Platz und schalte seinen Laptop ein. Ich klicke auf das passende Programm, und sofort füllt sich der Bildschirm mit seinem Terminkalender. Hastig drücke ich auf »Drucken« und warte, bis sein Wochenplan ausgedruckt ist. Den stopfe ich rasch in meine Hosentasche, fahre den Laptop runter und gehe zurück zur Tür.
    Doch gerade als ich die Hand nach dem Türgriff ausstrecke, höre ich ein gedämpftes Klopfen. Und dann ruft Jacobs Stimme: »Maddy?«
    Ooooh, gar nicht gut.
    Ganz ruhig , ermahne ich mich, während meine Hand mitten in der Luft erstarrt. Es gibt eine plausible Erklärung, warum ich hier drin bin. Ich muss sie nur finden. Wäre ich Jade, wären mir sicher schon drei eingefallen und dank meiner ausgefeilten Schauspielbegabung hätte ich sie auch noch absolut glaubwürdig gebracht. Das Problem ist nur: Ich bin nicht Jade. Ich bin Madison (ich denke, an dieser Stelle ist mein voller Vorname angemessen, wenn man bedenkt, in welch ernsten Schwierigkeiten ich gerade stecke). Und Madison kann nicht gut schauspielern. Das Lügen fällt ihr auch schwer. Und in diesem Augenblick sogar das Atmen.
    Es klopft erneut, und ich merke, dass Jacob gar nicht an diese Tür hier klopft, sondern an die Tür des Badezimmers.
    Ich hätte es mir denken können. Jacob weiß nicht, dass ich hier drin bin, sondern denkt, ich sei im Bad. Weil ich dort das Licht und die Lüftung eingeschaltet und die Tür zugemacht habe.
    Dann höre ich ihn fragen: »Maddy, ist alles in Ordnung mit dir?«
    Jetzt bloß nicht antworten, dann würde er merken, dass meine Stimme aus diesem Zimmer kommt. Deshalb presse ich den Mund zu und überlege fieberhaft, wie ich aus der Falle wieder rauskomme. Wenn aus dem Bad keine Antwort kommt, wird ersich bald Sorgen machen und versuchen, die Tür zu öffnen oder Hilfe holen. So was wie die Eltern oder sogar einen Notarzt. Das könnte peinlich werden.
    Ich sehe mich verzweifelt im Zimmer um, auf der Suche nach irgendwas – egal was –, das mir weiterhelfen könnte.
    Dann spüre ich ein Vibrieren in der Tasche. Mir fällt ein, dass ich mein Handy dabeihabe. Ich hole es raus und ignoriere die SMS, die Angie gerade geschickt hat. Stattdessen stelle ich das Handy so ein, dass die Nummer unterdrückt wird und wähle Jacobs Handynummer. Ich warte auf das Klingeln seines Handys und halte die Luft an, bis ich das leise Summen am anderen Ende des Flurs hören kann.
    Ich lausche den Schritten, die sich entfernen, lege auf, stürze aus Seths Zimmer, mache die Tür hinter mir zu und reiße die Badezimmertür auf, um das Licht und die Belüftung auszuschalten. Bevor ich mich wieder umdrehen kann, höre ich Jacob schon fragen: »Alles in Ordnung?«
    Ich drehe mich auf dem Absatz um und sehe, dass er am Ende des Flurs steht, das Handy in der Hand. Er sieht mich mit einem ganz seltsamen Ausdruck an. Es wirkt wie eine Mischung aus Besorgnis und Ekel.
    Ich seufze. »Ja. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.« Dann täusche ich schnell noch ein paar Bauchkrämpfe vor. »Uuuuh«, stöhne ich. »Glaub mir, die Einzelheiten willst du nicht wissen.«
    Ja, ich weiß, es ist beschämend. Denn ich deute Jacob gegenüber an, dass ich entweder meine Periode oder ernste Verdauungsstörungen habe (ich weiß nicht, was schlimmer ist). Doch wie man im Sport sagt, ist das Einzige, was zählt, der Sieg des Teams.
    Jacob starrt mich unsicher an. Dann sagt er: »Ich hab an die Tür geklopft und nach dir gerufen, aber du hast nichts gesagt.«
    Ich schlucke schwer. »Äh … ach ja?«
    Er nickt und sieht mich immer noch verwundert an.
    »Komisch, nicht? Ich hab dich wohl nicht gehört, weil, äh …« Ich werfe einen Blick über die Schulter auf das Bad. »Wegen der Lüftung und so. Es ist ziemlich laut dadrin.« Dann lächle ich so unschuldig, wie ich als Kind immer meine Eltern angelächelt habe, wenn ich etwas ausgefressen hatte. Das hat schon damals nicht wirklich funktioniert, und ich weiß nicht, warum ich es jetzt wieder probiere.
    Doch zu meiner großen Überraschung und Erleichterung zuckt Jacob nur mit den Schultern. Dann sieht er auf sein Handy und sagt: »Ist auch egal. Ich hab einen unterdrückten Anruf verpasst. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Anrufer ihre Nummer unterdrücken. Sag mir einfach, wer du bist, und hör auf, dich hinter der Technik zu verstecken.«
    Ich nicke, während wir zusammen zurück in die Küche gehen. »Ja, so was ist echt nervig«, stimme ich ihm zu und

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