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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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Vater wütend ist, dass ich
sein Besitzer bin und nicht er.”
    „Ich
habe keine Ahnung, was mein Vater denkt.”
    „Aber
ich bitte Sie,” sagte er.
    „Tut
mir Leid. Ich habe wirklich keine Ahnung.”
    „Das
glaube ich Ihnen nicht. Das Hauptanliegen Ihres Vaters ist, das Größte und
Beste von allem in dieser Stadt zu besizen. Ganz New York weiß das. Er muss
außer sich sein, dass ich bald derjenige sein werde, der das größte Hotel in
Manhattan leitet, und nicht er. “
    „Was
hat das alles mit mir zu tun, Mr. Ryan?”
    „Nennen
Sie mich Louis,” sagte er. „Dazu komme ich gleich.”
    Er
trat an seinen Schreibtisch und setzte sich. Er zündetet sich eine Zigarette
an, atmete aus und sah Leana durch den graublauen Rauch hindurch an. „Sie
verstehen sich nicht gut mit Ihrem Vater, nicht wahr?”
    Leana
hielt seinem unbeirrten Blick stand. „Das geht Sie nichts an.”
    „Vielleicht
haben Sie recht,” sagte er. „Aber es ist auch kein Geheimnis.”
    Sie
ließ etwas Zeit verstreichen.
    „Wie
alt sind Sie, Leana?”
    „Fünfundzwanzig.”
    „Und
Ihre Schwester?”
    Sie
zögerte. „Neunundzwanzig.”
    „Das
ist kein großer Altersunterschied.”
    „Wohl
kaum.”
    „Vergangene
Nacht hat Harold mir erzählt, dass Celina noch ein junges Mädchen war, als ihr
Vater sie zu Vorstandssitzungen von Redman International mitzunehmen begonnen
hat. Er hat versäumt, mir zu sagen, wie alt Sie waren.”
    „Das
liegt daran, dass mein Vater mich nie zu Vorstandssitzungen von Redman
International mitgenommen hat.”
    „Tatsächlich?”
sagte er. „Das ist seltsam. Sicherlich haben Sie dort irgendwann einmal
gearbeitet?”
    „Nein,”
sagte Leana. „Das habe ich nie.”
    „Sie
haben also nie Interesse für das Familienunternehmen gezeigt?”
    „Das
habe ich nicht gesagt.”
    „Was
wollen Sie dann sagen?”
    Sie
wusste, dass er versuchte, sie wütend zu machen, aber sie verstand nicht,
warum. „Was ich sagen will, ist, dass mein Vater mich nicht teilhaben lassen
wollte.”
    „Und
wieso?”
    „Ich
bin mir nicht sicher.”
    „Sind
Sie unfähig?”
    „Ist
das Ihr Ernst?”
    „Stimmt
es etwa nicht, dass Sie – zumindest was Ihren Vater betrifft – es
mit Celina nie aufnehmen konnten? Dass Sie seine Erwatungen nicht erfüllen
konnten? Hat man Sie nicht deshalb in die Schweiz geschickt und Sie all die
Jahre dort versorgt?” Er zuckte mit den Schultern. „War das nicht der Grund,
warum Sie kokainabhängig wurden?”
    Leana
erhob sich. „Fahren Sie zur Hölle.”
    „Meine
Karte habe ich schon,” sagte Louis. „Aber solange ich noch hier auf dieser Erde
bin, schlage ich vor, dass Sie sich von mir helfen lassen, solange ich kann.
Also setzen Sie sich und legen Sie diesen unsinnigen Trotz ab.”
    Leana
schritt auf den Ausgang zu. Was hat sich
Harold nur dabei gedacht, sie hierher zu schicken?
    Louis
wartete, bis sie den Raum durchquert und die Türklinke in der Hand hatte, bevor
er ihr nachrief. „Ich könnte Sie ganz nach oben bringen, wissen Sie das? Ich
könnte Sie zum beneidenswertesten Menschen dieser Stadt machen; Sie könnten
bedeutender sein, als Ihre Schwester Celina es selbst in ihren kühnsten Träumen
jemals werden kann.”
    Die
Versuchung war immens, aber Leana öffnete die Tür und verließ das Büro. Niemand
durfte so mit ihr verfahren.
    Sie
schritt den Gang entlang und auf die Fahrstühle zu und ging an denselben
Gruppen von Männern und Frauen vorbei, die sie vorhin beneidet hatte, die sie
nun aber nicht länger beneidete. Einige schienen sie zu erkennen, und sie
fühlte, wie man sie anstarrte, so als ob sie sich fragten, was George Redmans
Tochter gerade hier tue.
    Hinter
ihr wurde eine Tür geöffnet. Und dann hörte sie seine Stimme: „Leana.”
    Sie
hatte sich nun wieder ganz im Griff und war jetzt fast bei den Fahrstühlen
angelangt.
    „Leana.”
Ein neuer Ton machte sich in seiner Stimme bemerkbar. „Kommen Sie doch bitte
zurück, so dass wir unser Gespräch fortsetzen können. Das, was ich zu Ihnen
gesagt habe, hatte seinen Grund.”
    Sie
wandte sich ihm zu. Er stand in seiner Bürotür und lächelte, aber das Lächeln
war nicht sarkastisch, sondern entschuldigend. Was in Gottes Namen will ich so sehr?
    Als
sie in sein Büro zurückgekehrt war, sah sie ihn an der Bar stehen und Getränke
vorbereiten. Eiswürfel klirrten, als er etwas in zwei niedrige Gläser goss, das
wie Wodka aussah. Er wollte ihr eins reichen, doch als er sah, dass sie
ablehnte, stellte er es auf die

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