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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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Ereignissen war seine
Absicht gewesen, den Plan morgen früh zu Ende zu schreiben. Auf diese Weise
konnte seine Verlegerin ihn vor Ende der Woche verkaufen, und er wäre seinen
Vater auf immer los. Und jetzt hielt dieser Mann ihn in Händen – das
einzig existierende Resultat seiner schweren Arbeit. Als Cain damit begann, das
erste Kapitel des Romans laut vorzulesen, tastete sich Michaels Hand langsam
vor. Nur Zentimeter trennten ihn noch von der Waffe.

 
 
    FIFTH AVENUE

 
    Ein Roman von

 
    Michael Archer

 
 
    ERSTES BUCH
    ERSTE WOCHE

 
    KAPITEL 1

 
    Juli
    New
York City

 
    Die
Bomben, die hoch über der Fifth Avenue auf dem Dach des Redman
International-Gebäudes angebracht waren, würden in fünf Minuten hochgehen.
    Aber
noch schien das Gebäude mit seinen dicken Glaswänden, die den dichten
spätmorgenlichen Verkehr auf der Fifth Avenue widerspiegelten, voller Leben und
Bewegung.
    Auf
einem Gerüst in der Mitte des Gebäudes waren Männer und Frauen dabei, das
riesengroße rote Samtband aufzuhängen, das bald sechzehn der neunundsiebzig
Stockwerke von Redman International abdecken würde. Hoch oben auf dem Dach
brachte ein Beleuchtungsteam zehn Scheinwerfer in Position. Und drinnen
verwandelten fünfzig geübte Dekorateure die Eingangshalle in einen festlichen
Ballsaal.
    Celina
Redman, die die gesamte Veranstaltung überwachte, stand mit verschränkten Armen
vor dem Gebäude. Ein Strom von Menschen schob sich an ihr auf dem Gehweg
vorbei, ein paar von ihnen blickten hinauf zu dem Band, andere blieben stehen
und sahen sie überrascht an. Sie versuchte, sie nicht zu beachten, versuchte,
sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren und in der Menge unterzutauchen; aber das
war schwer, [...]

 
    *   *   *

 
    Während
Cain las, blickte Michael zu dem Mann im Eingang hinüber und sah, dass er seine
Aufmerksamkeit auf Cain richtete; vorsichtig fuhr er mit der Hand unter die
Matratze.
    Aber
es ging nicht. Sein Körpergewicht drückte die Matratze auf den Rost mit
den   Sprungfedern. Er neigte sich
leicht zur Seite und verlagerte sein Gewicht behutsam auf einen Oberschenkel.
Die Matratze hob sich ein paar Zentimeter, und es gelang ihm, die Hand darunter
zu schieben. Er konnte den kühlen Griff des Revolvers spüren. Seine
Fingerspitzen pressten dagegen. Er schaute auf Cain und sah, dass er noch immer
mit dem Manuskript beschäftigt war; er wusste, wenn er seinen Plan in die Tat
umsetzen wollte, wäre jetzt der Zeitpunkt dafür. Genau in dem Moment, in dem
sich seine Finger um die Waffe schlossen, war Cain mit dem ersten Kapitel
fertig.
    Er
schaute ihn an. „Was ist das?” fragte er. „Sachliteratur?”
    Einen
Augenblick lang konnte Michael sich weder bewegen noch sprechen. Cain stand ihm
schräg gegenüber, keine drei Meter weit entfernt. Weder er noch der Mann im
Eingang konnten seine Hand sehen. Er lehnte sich nach vorn und benutzte diese
Bewegung, um den Revolver hervorzuziehen. Das Bett knarrte. Michael begann zu
schwitzen.
    „Darüber
lässt sich streiten,” sagte er.
    „Hier
steht, das ist ein Roman. Wenn dem so ist, wie können Sie dann diese Namen
verwenden? Diese Ereignisse und diese Orte?”
    Michael
zuckte mit den Schultern. Den Revolver hielt er nun gegen seinen Schenkel
gepresst; er war den Blicken der beiden Männer verborgen. „Das ist etwas, was
meine Anwälte klären müssen. Wenn die Dinge außer Kontrolle geraten, dann
benutze ich möglicherweise ein Pseudonym, um mich zu schützen.”
    „Es
ist eine Schande,” sagte Cain. „Ich wette, das wäre ein gutes Buch geworden.”
    Michael
griff die Waffe noch fester. Wäre
geworden?
    „Und
ich wette, Sie hätten eine schöne Stange Geld damit verdient –
wahrscheinlich genug, um Santiago zu bezahlen.” Er sah Michael an. „War das
nicht Ihre Absicht? Diese Kapitel, dieser Brief für einen Plan? Ein letzter
verzweifelter Versuch, Santiago sein Geld zu beschaffen? Ich bin kein dummer
Mensch, Mr. Archer. Sie sind ein offenes Buch für mich. Die Furcht in Ihren
Augen wird nur schwach von Ihrem Hass auf mich verdeckt. Aber ich kann das
verstehen. Ich halte in meinen Händen die Frucht vieler Stunden Ihrer schweren
Arbeit. Wenn ich das hier zerstörte und Sie nicht in der Lage wären, Ihre
Schulden bei Santiago zu bezahlen, würde er mich wieder beauftragen, und in
einer Woche käme ich zurück und würde den Job vollenden, für dessen Erledigung
man mir schon heute die Erlaubnis hätte geben sollen.”
    Er
schaute

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