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Fight Club: Roman (German Edition)

Fight Club: Roman (German Edition)

Titel: Fight Club: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Palahniuk
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gehört.
    »Er gehört dazu«, sagt er. »Ich musste vier Menschenopfer bringen, und ich muss eine Ladung Fett abholen.«
    Fett?
    »Für die Seife.«
    Was hat Tyler vor?
    Der Mechaniker fängt an zu reden, und es ist Tyler Durden in Reinkultur.
    »Ich sehe die stärksten und klügsten Menschen, die je gelebt haben«, sagt er, und sein Gesicht hebt sich vor den Sternen im Fahrerfenster ab, »und diese Menschen zapfen Benzin oder servieren Essen.«
    Seine steile Stirn, seine Braue, die Schräge seiner Nase, seine Wimpern und die Linie seiner Augen, das plastische Profil seines Mundes, das alles hebt sich schwarz vor dem Sternenhimmel ab.
    »Wenn wir diese Menschen in Ausbildungslager stecken und ihre Erziehung vollenden könnten.
    Eine Pistole macht nichts weiter, als eine Explosion in eine Richtung zu lenken.
    Wir haben eine Klasse von starken jungen Männern und Frauen, und sie wollen ihr Leben für etwas hingeben. Die Werbung lässt diese Menschen nach Autos und Kleidern jagen, die sie nicht brauchen. Ganze Generationen haben bis heute in Jobs gearbeitet, die sie hassen, nur damit sie kaufen können, was sie gar nicht wirklich brauchen.
    Wir haben in unserer Generation keinen Krieg oder eine große Depression. Was wir aber haben, ist ein großer Krieg des Geistes. Wir haben eine große Revolution gegen die Kultur. Die große Depression, das ist unser Leben. Wir haben eine geistige Depression.
    Wir müssen diesen Männern und Frauen die Freiheit zeigen, indem wir sie versklaven, und ihnen Mut vor Augen führen, indem wir ihnen Angst machen.
    Napoleon hat damit geprahlt, er könne Männer darauf dressieren, ihr Leben für einen Fetzen Ordensband zu opfern.
    Stellt euch vor, wir rufen einen Streik aus, und alle Leute verweigern die Arbeit, bis wir den Reichtum in der Welt neu verteilt haben.
    Stellt euch vor, in den feuchten Wäldern der Schluchten rund um die Ruinen des Rockefeller Center Elche zu jagen.«
    Was Sie über Ihren Job gesagt haben«, sagt der Mechaniker, »haben Sie das ernst gemeint?«
    Ja, ich habe es so gemeint.
    »Deshalb sind wir heute Nacht unterwegs«, sagte er.
    Wir sind eine Jagdgesellschaft, und wir jagen nach Fett. Wir fahren zur Sondermüllkippe für Arzneimittel.
    Wir fahren zur Verbrennungsanlage für medizinischen Sondermüll, und dort, zwischen den weggeworfenen OP-Umhängen und Wundverbänden, zwischen Tumoren von Zehnjährigen, intravenösen Schläuchen und weggeworfenen Nadeln – schauriges Zeug, wirklich schauriges Zeug –, zwischen den Blutproben und amputierten Leckerbissen, werden wir mehr Geld finden, als wir in einer Nacht wegschaffen können, selbst wenn wir einen Kipper fahren würden. Wir werden genug Geld finden, um den Corniche bis zum Achsenanschlag zu beladen.
    »Fett«, sagt der Mechaniker, »abgesaugtes Fett aus den reichsten Schenkeln Amerikas. Den reichsten, fettesten Schenkeln der Welt.«
    Unser Ziel sind die großen roten Tüten mit abgesaugtem Fett, das wir in die Paper Street schaffen, auslassen und mit Lauge und Rosmarin mischen werden, um es dann wieder genau den Leuten zu verkaufen, die dafür bezahlt haben, es sich absaugen zu lassen. Bei zwanzig Dollar das Stück sind das die einzigen Leute, die es sich leisten können. »Das üppigste, cremigste Fett in der Welt, das Fett des Landes«, sagt er. »Das gibt der Sache heute Abend einen Hauch von Robin Hood.« Die kleinen Wachsfeuer zischen im Teppich. »Und wenn wir schon hier sind«, sagt er, »sollen wir auch noch nach diesen Hepatitisviren Ausschau halten.«

20
    Die Tränen flossen jetzt aber reichlich, und ein dicker Streifen wälzte sich am Lauf der Pistole entlang und auf den Ring um den Abzug hinunter, um an meinem Zeigefinger zu zerplatzen. Raymond Hessel schloss beide Augen, und so drückte ich die Pistole hart an seine Schläfe, damit er für immer spüren würde, wie sie genau an diese Stelle drückte, und ich war neben ihm, es war sein Leben, und er konnte jeden Augenblick tot sein.
    Die Pistole war nicht billig gewesen, und ich fragte mich, ob das Salz sie vielleicht ruinieren konnte.
    Alles war so leicht gegangen, wunderte ich mich. Ich hatte alles getan, was der Mechaniker gesagt hatte. Das hier war der Grund dafür gewesen, warum wir eine Pistole kaufen mussten. Das hier war meine Hausaufgabe.
    Jeder von uns musste Tyler zwölf Führerscheine bringen, als Beweis dafür, dass jeder von uns zwölf Menschenopfer gebracht hatte.
    Ich parkte heute Abend und wartete einen Block weiter, bis Raymond

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