Fighting Lory
wahrscheinlich nicht mitbekommen. Lory kribbelte es in den Fingern, da rauszugehen und mitzumischen. Das Dumme war nur, dass sie nicht wusste, auf welcher Seite sie stand. Hatte Ellyod recht, dann wäre Kordan ihr Feind. Falls er aber log, was sie nicht zu hundert Prozent ausschließen konnte, würde sie einen fatalen Fehler begehen, wenn sie Kordan und seine Männer angriff. Es war wirklich zum Verrückt werden. Sie wusste nicht einmal, ob sie in der Lage wäre, Kordan etwas anzutun, selbst wenn sie es schwarz auf weiß hätte, dass er schuldig war.
„Verflixt!“, murmelte sie frustriert.
„Was ist?“, wollte Charly wissen.
„Nichts. Ich hasse nur dieses Warten und Nichtstun.“
Lory begann, die Wand neben ihr nach einem Schalter abzusuchen.
„Was machst du da?“, fragte Charly.
„Ich suche nach Licht.“
„Bist du wahnsinnig? Willst du, dass die uns hier finden?“
„Natürlich nicht. Ich will nur kurz sehen, was hier drin ist. Vielleicht gibt es irgendetwas, was wir als Waffe benutzen können. Und außerdem glaube ich nicht, dass man von draußen was sehen kann. Da ist kein Spalt unter der Tür, wo Licht durchscheinen könnte, und ein Schlüsselloch gibt es ja auch nicht.“
„Bingo!“, jubelte Lory leise, als sie den Schalter gefunden hatte und eine Lampe an der Decke flackernd zum Leben erwachte.
Die beiden Frauen schauten sich in den Regalen um.
„Ich hab irgendein Spay“, meldete sich Charly zu Wort. „Wenn man das in die Augen sprüht, ist es vielleicht wirksam.“
„Ja, das ist schon mal was. Such aber trotzdem weiter.“
Lory wühlte sich zwischen Kartons, Flaschen und verschiedenen Geräten hindurch, bis sie auf ein Etui stieß. Sie zog es hervor und öffnete es.
„Skalpelle!“, rief sie erfreut aus.
„Wow! Was machen die hier mit Skalpellen? Sei vorsichtig! Die sehen verdammt scharf aus.“
Lory grinste.
„Das sollen sie ja auch. Keine Panik, ich weiß, wie man mit so was umgeht.“
„Wir sollten das Licht wieder löschen. Meinst du nicht?“
„Okay“, stimmte Lory zu und verstaute das Etui in ihrem Gürtel. Sie betätigte den Schalter und sie saßen erneut in der Dunkelheit.
***
Kordan stieß sein Schwert in die gallertartige Figur vor ihm und verzog angewidert die Nase, als sein Gegner ihn mit klebrigem, grünem Gallert bespritzte.
„Du bist wirklich eklig, Bruder. Wird Zeit, deiner traurigen Existenz ein Ende zu bereiten.“
Er holte aus und schlug den Kopf des Wesens von dem wabbeligen Leib. Noch mehr Gallert spritzte und Kordan fluchte laut.
„Achtung“, schrie Amano. „Hinter dir!“
Im Umdrehen zog Kordan seine Laserpistole und schoss einer echsenartigen Kreatur mitten zwischen die Augen. Das Biest gab ein wütendes Knurren von sich und stürmte auf ihn zu. Fieberhaft überlegte er, wo diese Biester noch gleich ihre verwundbare Stelle hatten.
Nimm das, du widerlicher Bastard!
Einer plötzlichen Eingebung folgend, senkte er seine Waffe und schoss in den Bauch des Kerls, der die Distanz zwischen ihnen beinahe überwunden hatte, die Klauen nach ihm ausgestreckt. Die Echse schrie auf, als grau-grünes Blut aus der tiefen Bauchwunde schoss.
Ja! Hab dich du verdammte Echse!
„Lasst mindestens einen am Leben“, brüllte er seinen Männern zu.
Es dauerte nicht lange, und seine Männer hatten das Schiff und die Überreste der Crew unter Kontrolle. Kordan ließ die Überlebenden in einer Ecke zusammenbringen. Zwei waren schwerst verwundet und würden es nicht mehr lange machen. Die anderen drei waren nur leicht verletzt. Mit ausdrucksloser Miene trat er an die zusammengekauerten Männer heran.
„Wo ist Ellyod?“
„Wir kennen keinen Ellyod. Wir wissen gar nicht, warum ihr uns angegriffen habt“, sagte einer der Männer.
Kordan nahm sein Schwert und stieß es dem Mann in den Unterleib. So, dass er nicht sofort sterben würde, sondern Zeit hatte, über seine Dummheit nachzudenken. Und die anderen Männer würden jetzt wissen, dass er keine Lügen duldete.
„Ich frage noch
ein
Mal und ich will eine korrekte Antwort. Wo ist Ellyod Allegrass?“
„Er ist geflohen“, antwortete ein anderer Gefangener.
„Geflohen?“, fragte Kordan mit gefährlich ruhiger Stimme. „Wann und wie?“
„Während des Angriffs“, antwortete der Mann. „Er hat seinen Tarnfighter genommen.“
„Tarnfighter? Du meinst, er ist unsichtbar mit diesem
Tarnfighter
?“
„Ja. Er ist nur während des Starts sichtbar, sobald er aber den Start hinter sich hat, kann er
Weitere Kostenlose Bücher