Fighting Lory
mich?“
„Hilf uns, unsere Gefährtinnen zu finden, dann sehen wir weiter“, erwiderte Kordan.
„Ja, ich helfe.“
Sie durchkämmten die ganze Kabine und das angrenzende Bad. Danach suchten sie systematisch den ganzen Flur ab. Zimmer für Zimmer.
***
„Ich höre was“, flüsterte Lory.
Beide Frauen lauschten in die Dunkelheit.
„Ja, ich auch. Sie kommen näher, aber ich kann nicht ausmachen, ob auf deiner oder meiner Seite.“
Lory lauschte angestrengt.
„Sie sind auf meiner Seite. Sie durchkämmen die Räume. Offensichtlich suchen sie nach uns. Ich weiß nur nicht, ob es Kordans oder Ellyods Männer sind.“
„Und wir wissen immer noch nicht sicher, wer jetzt die bösen Jungs sind“, gab Charly zu bedenken.
„Ich wünschte diese ganze scheiß Alienentführung hätte nie stattgefunden. Ich würde gern weiterhin glauben, dass es Aliens nur in Science-Fiction-Filmen gibt, und einfach nur meinen Job machen. Fuck! Wenn ich schon dabei bin, mir etwas zu wünschen, dann wünsch ich mir auch, dass meine letzte Nacht auf der Erde anders verlaufen wäre und meine Kollegen noch lebten.“
„Das Leben kann manchmal echt beschissen sein“, gab Charly leise zurück.
Sie schwiegen eine Weile und lauschten.
„Sie kommen näher. Sollten wir auf meiner Seite raus und uns woanders verstecken?“, schlug Charly vor.
„Kannst du mal ganz vorsichtig öffnen und sehen, ob jemand da ist?“
„Ich versuch's. Ist verdammt eng hier.“
Charly öffnete vorsichtig die Tür hinter ihr und späte in den Flur. Sofort verschloss sie die Tür wieder und fluchte leise.
„Was ist?“
„Da sind drei Männer. Mindestens einen kenn ich von der
Cordelia
. Jetzt wissen wir zumindest, wer den Kampf gewonnen hat und jetzt hinter uns her ist.“
„Ich kann nicht mal sagen, ob das jetzt gut oder schlecht ist. Verdammt!“ Lory hatte sich noch nie zuvor in ihrem Leben so hin- und hergerissen gefühlt. Wer war Feind oder wer war Freund? Sie hatte die bösen Jungs immer sofort erkannt. Aber diese verdammten Alien waren in ihrer Mimik, Gestik und ihrem ganzen Verhalten ganz anders und von daher wirklich schwer einzuschätzen. Die ganze Sache mit dem Beißen und Injizieren von irgendwelchen Drogen oder diese Gestaltwandelei machten die Angelegenheit auch nicht gerade einfacher.
„Sie kommen näher“, flüsterte Charly panisch. „Und zwar von beiden Seiten.
„Ich hör's“, knurrte Lory. „Verfluchte Scheiße!“
Die Tür wurde aufgerissen und drei Männer starrten in die Kammer. Nur Augenblicke später ging auch die zweite Tür auf. Sie saßen in der Falle.
***
„General“, erklang eine Stimme aus Kordans Funkgerät.
„Ja? Was gibt's Neues?“
„Wir haben sie.“
Kordans Herz schlug schneller. Auch Amano war herbeigeeilt und stand nun neben ihm, wie auf dem Sprung.
„Wo seid ihr jetzt?“, wollte Kordan wissen.
„Auf der Krankenstation.“
„Sind die Frauen verletzt?“, fragte Kordan bange, während Amano neben ihm unruhig auf und ab ging.
„Nicht die Frauen, aber mehrere unserer Männer. Lady Lory hatte ein Skalpell und Lady Charly hat zwei Männern eine Enteisungssubtanz in die Augen gesprüht.“
Kordan stöhnte innerlich auf. Was war nur in die Frauen gefahren? Wussten sie nicht, dass die Männer zu ihm gehörten und gekommen waren, sie zu retten?
„Ich hab so das Gefühl, unsere Gefährtinnen wollen gar nicht gerettet werden. Es ist wie verflixt mit den beiden. Ob alle Frauen ihres Planeten so sind?“, fragte Amano frustriert.
„Keine Ahnung, aber wir werden sie schon wieder beruhigt kriegen. Sicher stehen sie nur unter Stress.“
„Wir kommen“, sprach er in sein Funkgerät.
„Okay. Ende.“
„Ende.“
Kordan, Amano und Loomo begaben sich zur Krankenstation auf Deck F. Zu Kordans Bestürzung fand er die beiden Frauen gefesselt und geknebelt vor. Lory blitzte ihn aus wütenden Augen an. Amano stieß neben ihm einen Fluch aus und wollte zu Charly eilen, die mit Tränen in den Augen neben Lory saß, doch Kordan hielt ihn zurück.
„Warte. Lass uns erst die Lage abklären, ehe du voreilige Schlüsse ziehst.“
„Ich kille jeden, der Charly ein Haar gekrümmt hat“, knurrte Amano finster.
„Du wist jetzt erst einmal stillhalten. Das ist ein Befehl!“
Kordan ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. Alle vier Medizineinheiten waren mit seinen Männern belegt. Ein paar andere saßen notdürftig verbunden auf den Liegen und warteten, dass sie an die Reihe kamen, während der
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