Film ab im Internat
Traumfabrik Hollywood führen werden.
„Kein Zweifel“, grunzt Manu und rollt mit den Augen. „Die drei haben einen Vollknall!“
„Das musst du gerade sagen!“ Carlotta kann sich diesen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen.
Manu grinst nur.
Die Mädchen kommen vom Mittagessen und sind auf dem Weg in ihr Zimmer.
„Gehst du jetzt eigentlich mit zum Casting?“, fragt Sofie.
Carlotta zieht die Nase kraus.
„Du bekommst lebenslänglich Gummibärchen von mir“, bietet Manu an. „Und Lakritzschnecken noch dazu. So viel und so oft du willst, ich schwör’s!“
„Ich hab doch gesagt, ich überleg’s mir.“ Carlotta hebt beide Hände. „Spätestens Freitagabend sag ich’s euch, okay? Aber jetzt geh ich erst mal an den Computer. Tschüss.“
Sie will gerade in Richtung Bibliothek abbiegen, da schnappt Manu nach einem Zipfel ihres T-Shirts und hält sie daran fest. „Du kannst gerne meinen Laptop benutzen. Jederzeit. Wann immer du willst.“
Carlotta bleibt stehen. „Echt?“
Manu nickt.
„Jetzt sofort?“, fragt Carlotta misstrauisch.
Wieder nickt Manu.
Carlotta tippt sich an die Stirn. „Haha! Du denkst, du kannst mich bestechen!“
Manu grinst. „War einen Versuch wert, oder?“
„Oh Mann …“ Kopfschüttelnd lässt Carlotta die beiden Freundinnen stehen.
Kurz darauf hat sie einen freien Computer ergattert und loggt sich ein. Katie hat geantwortet. Carlotta stützt ihr Kinn in beide Hände und liest die Mail ihrer besten Freundin mit zusammengeschobenen Augenbrauen.
Hi Carlotti-Karotti!
Mann, Wahnsinn!!! ,Drei Mäuse für Bella‘ ist Kult! Weißt du überhaupt, wer da mitspielt? Tim Fröhlich, der Sohn von diesem Schnulzenschlagersänger. Der ist soo süß! (Tim, nicht der Schnulzi!) Er spielt in der Serie einen Tierarzt, der sich andauernd unglücklich verliebt. Manno, ich würde sterben, wenn ich den mal in echt sehen könnte!
Sag mir unbedingt Bescheid, wann die Dreharbeiten sind. Vielleicht kann ich kommen. Zur Not muss ich eben Schule schwänzen und trampen. Für Tim würde ich das tun. Für den würde ich ALLES tun! (Okay, fast alles …)
Am liebsten würde ich zum Casting kommen, aber das erlauben meine Eltern nicht. Typisch!
In Sachen Erdbeertage tut sich bei mir auch noch nichts. Meine Mutter meint, das ist ganz normal. Manche Mädchen kriegen’s früher, andere später. Also: Keine Panik.
Ich freu mich übrigens schon tierisch, dass du bald kommst! Im Kino läuft im Moment nur Schrott, aber vielleicht ändert sich das ja noch. Sonst müssen wir uns eben was anderes überlegen. Uns fällt bestimmt was Cooles ein.
Bis demnäxt,
HDL
Katie
Carlotta stöhnt leise auf. Tim Fröhlich … Auweia. Was für ein bescheuerter Name! Was Katie wohl an dem findet?
Sie klickt im Menü auf ,Antworten‘, um Katie genau diese Frage zu stellen, als sich jemand an das Nachbarterminal setzt und „Hallo“ sagt.
Carlotta dreht den Kopf zur Seite und schluckt. Niko!
„Ähm, hi“, sagt sie.
Niko streift sich seine Dreads aus der Stirn und lächelt.
Carlotta wendet ihr Gesicht wieder dem Bildschirm zu und versucht, normal zu atmen. Es will ihr irgendwie nicht gelingen. Wie soll sie Katie eine Mail schreiben, wenn Nikolas von Falkenstein neben ihr sitzt und mit seinen langen, überaus attraktiven Wimpern klimpert?
Bestimmt guckt er gleich rüber, um zu sehen, was ich schreibe, denkt sie. Und wenn er sieht, dass ich blödes Zeug über Tim Fröhlich und Erdbeertage brasele, kann ich mich gleich beerdigen lassen. Hilfe!
Hinter einer herunterhängenden Haarsträhne riskiert sie einen unauffälligen Blick zur Seite. Niko achtet überhaupt nicht auf sie. Seine Finger fliegen nur so über die Tastatur. Ab und zu klickt er auf die Maus und lacht leise.
Leider kann Carlotta nicht sehen, was er da macht. Auch nicht, als sie sich mit ihrem Stuhl ein Stückchen weiter zurücklehnt und dabei fast das Gleichgewicht verliert.
„Bist du bald fertig?“, meckert eine Fünftklässlerin, die plötzlich hinter ihr aufgetaucht ist. Ihre Stimme klingt genervt. Neben Carlottas linkem Ohr zerplatzt eine riesige pinkfarbene Kaugummiblase.
„Was?“ Carlotta zuckt zusammen. „Ach so, ähm ja … Ein Momentchen.“ Blitzschnell verschiebt sie die angefangene Mail an Katie in den Entwurfsordner, loggt sich mit ein paar Klicks aus und schnappt ihren Rucksack vom Tisch. Solange Niko neben ihr sitzt und dieselbe Luft atmet wie sie, kann sie sich sowieso nicht richtig konzentrieren.
Kaum ist sie aufgestanden,
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