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Final Cut - Etzold, V: Final Cut

Final Cut - Etzold, V: Final Cut

Titel: Final Cut - Etzold, V: Final Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veit Etzold
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Snuff-Seiten oder Hardcore-Porno-Server, die irgendwo in Russland gehostet sind.«
    »Könnt ihr checken, wo und wie?«
    »Schon dabei.« Hermann gab dem zweiten Techniker ein Zeichen.
    Winterfeld stemmte die Hände in die Hüften und schaute Clara an. »Hat die Poststelle noch irgendwas gefunden?«, fragte er. »Irgendeine Sendung für Sie?«
    Clara schüttelte den Kopf.
    »Neuigkeiten bezüglich der DNA aus den Käfern?«
    »Auch nicht.«
    »Und nun, Señora?«, fragte Winterfeld. »Was machen wir jetzt?«
    Clara seufzte und holte tief Luft. »Zuerst müssen wir herausfinden, wo die Wohnung von Julia Schmidt ist. Sobald wir das wissen, muss sofort ein Einsatzkommando hin und die Bude möglichst unauffällig absperren. Was wir auf keinen Fall brauchen, sind irgendwelche sensationsgeilen Nerds, die jetzt im Telefonbuch nach Julia Schmidt suchen und dorthin pilgern.«
    »Das könnte uns doch helfen«, meinte MacDeath. »Könnten wir diese Nerds nicht dazu benutzen, dass sie uns unfreiwillig bei der Suche nach Julia helfen?«
    »Keine schlechte Idee«, sagte Hermann, der gerade etwas in seinen Rechner eingegeben hatte, »aber es gibt über vierhundert Julia Schmidts im Großraum Berlin. Bei etwas mehr als fünfhundert Usern, die bisher das Video gesehen haben, macht das höchstens zwei Leute pro Wohnung. Und zwei Typen, die vor einer Wohnung herumstehen, sind nicht allzu auffällig.«
    »Vergessen wir’s also«, sagte Clara. »Warten wir auf die richtige Adresse. Sobald wir sie haben, fahren wir hin. Ich rufe sofort die Rechtsmedizin an, damit die Leiche, falls es eine gibt, so schnell wie möglich obduziert wird.«
    MacDeath nahm seine Brille ab und schaute abwechselnd auf den Monitor, auf Clara und auf Winterfeld.
    »Wissen Sie, was es bedeutet, wenn er diesen Film tatsächlich heute aufgenommen hat?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete Clara. »Er macht sich über uns lustig und will uns seine Stärke zeigen. Außerdem beweist er damit, dass er die Mumifizierung nicht mehr nötig hat, da wir ihn ohnehin nicht finden.«
    MacDeath nickte. »Stimmt. Aber es heißt auch, dass er sich Unvorsichtigkeiten leisten kann. Und das nicht, weil er uns möglicherweise unterschätzt.«
    »Sondern?«
    MacDeath wechselte die Brille von einer Hand zur anderen, bevor er antwortete.
    »Weil es sein kann, dass sein Werk fast vollendet ist.«

29.
    Myers fuhr in der nahen Tiefgarage mit dem Aufzug. Er versuchte die Mailbox seines Blackberrys zu erreichen und stellte verärgert fest, dass er keinen Empfang hatte.
    Im zweiten Untergeschoss öffnete sich die Tür, und ein Mann vom Reinigungsdienst trat in den Lift. In der einen Hand hielt er einen Besen, mit der anderen schob er einen Müllwagen, an dem diverse Reinigungsgeräte befestigt waren und der die Fahrstuhlkabine beinahe vollständig ausfüllte. Der Mann hatte sich die Kappe schief auf den Kopf gezogen und roch nach Kaugummi.
    »Entschuldigung«, murmelte er.
    »Schon okay.« Myers nickte.
    Der Mann vom Reinigungsdienst manövrierte den sperrigen Wagen Richtung Tür, um ein wenig Platz zu schaffen, und stellte sich dann in den frei gewordenen Bereich neben Myers, während er an der Befestigung des Wagens hantierte.
    »Endlich Feierabend?«, fragte er.
    Myers war nicht nach Smalltalk zumute, aber die Fahrt war ja in wenigen Sekunden zu Ende, deshalb erwiderte er: »Schön wär’s. In meinem Job hat man leider so gut wie nie Feierabend.« Er fingerte in der Hosentasche nach dem Autoschlüssel des Audi TT von Sixt.
    Zunächst glaubte er, einige Haare seines Oberschenkels hätten sich im Stoff seiner Anzugshose verfangen. Anders konnte er sich den plötzlichen, leichten Stich nicht erklären. Dann erst sah er die Spritze, die in seinem Oberschenkel steckte, sah die Hand des Müllmanns, der die Kanüle nach unten drückte. Augenblicke später umhüllte ihn eine wohlige, undurchdringliche Schwärze.
    Der Schlüssel zu seinem Audi glitt ihm aus den Fingern und fiel klirrend zu Boden.
    Eine Hand griff nach dem Schlüssel.
    Es war nicht die Hand von Myers.
***
    Im vierten Untergeschoss öffnete sich die Fahrstuhltür. Der Müllmann schob seinen Wagen aus dem Aufzug. Er ging zu einem Transit, öffnete die Hecktüren, wuchtete den Müllwagen mit einiger Anstrengung in den Laderaum und schloss die Türen.
    Dann schwang er sich auf den Fahrersitz und ließ den Motor an.
    Sobald die Scheinwerfer das graue Licht der Tiefgarage durchschnitten, setzte er seine Brille auf.
    Eine Brille aus mattem

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