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Finish - Roman

Finish - Roman

Titel: Finish - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Die Männer gaben sich die Hand, und der Reiter bestieg seinen Schecken und trottete langsam gen Osten davon. Kurz darauf erklomm der ältere Mann den Kutschbock, wendete seinen Wagen und rollte westwärts in den Sonnenuntergang.
    Vorsichtig stand White Wolf auf und stob den Abhang hinunter ins Dorf zurück. Sein Kopf schien von denseltsamen Eindrücken schier zu bersten, doch es würde noch Stunden dauern, ehe die Krieger zurück sein würden, und er musste sich regelrecht auf die Zunge beißen, während er wartend neben Morning Star saß, die schweigsam und beharrlich an ihrem Kleid stichelte.
    Als die Krieger drei Stunden später schwer bepackt mit Jagdbeute zurückkehrten, stürmte White Wolf zu seinem Vater und erzählte ihm aufgeregt, was er erlebt hatte. Swift Dog hörte geduldig zu, denn er wusste, dass sein Sohn seine Aufgaben wie jeder zehnjährige Junge sehr ernst nahm. Dann rief er den Medizinmann Dark Cloud und vier Krieger zu sich und machte sich mit ihnen auf den Weg ins Tal.
    An der Talmündung fanden sie, was sie suchten. Tatsächlich, ein leichter Wagen war da gewesen, mit zwei beschlagenen Pferden davor. Und ein berittenes Pferd ebenfalls. Der Hang, an dem White Wolf den älteren Mann beim Laufen beobachtet hatte, wurde Meter für Meter inspiziert. Man war sich einig, dass dort tatsächlich jemand entlanggekommen war, und die Tiefe der Abdrücke zeigte deutlich, dass er eher gelaufen denn gegangen war.
    Dann folgten Swift Dog und Dark Cloud der Spur des zweiten Mannes über den unebenen, schotterigen Grund des Canyons. Zweifellos war dort jemand entlanggerannt, doch weder mit Mokassins noch mit den Schuhen des weißen Mannes. Zu Dark Clouds Beunruhigung waren ihnen diese Abdrücke gänzlich unbekannt.
    Am verwunderlichsten aber war die Stelle, an der White Wolf das Bleichgesicht hatte loslaufen sehen. Dort befanden sich, neben einem Strich auf dem Boden, der von einem Messer oder einer Hundekralle zu stammen schien, zwei flache Mulden, ungefähr eine Fußlänge voneinander entfernt.
    Dark Cloud fragte, ob einer der Männer irgendein Zeichen gemacht habe, und wenn ja, ob es gen Sonne gerichtet gewesen sei. White Wolf erinnerte sich an die erhobeneHand, und Dark Cloud schüttelte den Kopf. Als White Wolf von dem nackten Mann und dessen Waschung mit Wasser berichtete, wurde der Medizinmann von großer Unruhe ergriffen, und er begann, seine Gebetsknochen schüttelnd und leise vor sich hin murmelnd, von einem Fuß auf den anderen zu tänzeln.
    Swift Dog hielt sich im Abseits, knetete sich mit Daumen und Zeigefinger die Lippen, blinzelte zur Talmündung hinüber, bückte sich und legte die Finger in die beiden Kerben. Aufgeregt scharten sich die Krieger um Swift Dog. Als sie merkten, dass er endlich zu einem Schluss gekommen war, verstummten sie.
    Swift Dog erhob sich, und Dark Cloud, White Wolf und die anderen warteten schweigend auf sein Urteil. Er blickte zum Ausgang des Tals und legte abermals die Hand an die Lippen. Dann atmete er tief ein und führte den Zeigefinger mit einer schraubenden Bewegung an seine rechte Schläfe. »Verrückte«, sagte er. »Verrückte.«
    Kaum drei Meilen hinter Canyon City war Buck Miller durch Custers Lager gekommen. Die 7. Kavallerie war am Ufer des Sun River stationiert. Ein kleiner Trupp war zur Bewachung des Camps zurückgelassen worden, die restlichen Soldaten waren zum Fest in die Stadt geritten. Buck trottete durch das Camp, das die Straße zu beiden Seiten säumte, und tauschte Frotzeleien mit den Wachen aus, die Zigaretten rollend, Karten spielend oder würfelnd vor ihren Zelten hockten. Er überlegte, ob er wohl einen Blick von Custers Frau, dem legendären Indianermädchen Monahseetah, erheischen würde. Sie galt als Custers persönliche Dolmetscherin, obwohl sie angeblich kein Wort Englisch verstand. Buck fragte sich häufig, wie gut sie den General wohl gedolmetscht hatte.
    Immer wieder musste er daran denken, was ihn in Canyon City erwartete, und an das, was direkt hinter ihm in der Satteltasche lag, messerscharf, geschmeidig und neu,und sein Herz klopfte schneller. Als sie in Culver City eingetroffen waren, hatte er den ganzen Morgen damit zugebracht, sie einzufetten, zu kneten, zu streicheln. Jetzt waren sie bereit, genau wie er.
    Er spürte, wie sich der Schweiß auf seiner Oberlippe sammelte, dort, wo zuvor ein schwarzer Schnurrbart geprangt hatte. Instinktiv wischte er sich mit dem Handrücken über Mund und Stirn.
    Im chinesischen Viertel am

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