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Finish - Roman

Finish - Roman

Titel: Finish - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Hände sind schneller, als Sie gucken können, das ist mein Metier, Gentlemen. Denken Sie dran, bei mir stehen die Chancen immer zwei zu eins für Sie. Herz-Ass. Sind Ihre Augen flink genug, haben Sie gewonnen und ich zahle. Wenn nicht, gewinne ich, und Ihr Geld gehört mir. Herz-Ass. Sie setzen 20? Meine Hände gegen Ihre Augen!« Er mischte die Karten erneut, und die Leute drängten heran, um zu wetten.
    Grinsend schob sich Buck weiter die von Menschen wimmelnde Straße entlang. Bei der Ringkampfbühne ging plötzlich ein Johlen durch die Menge, als ein Cowboy mit nacktem Oberkörper Blut und Zähne spuckend rückwärts über ein grob zusammengezimmertes Podest torkelte, das als Boxring diente. Jaulend vor Schmerz schwankte derMöchtegernschläger gegen die Seile und wurde von einem grimmigen Preisboxer mit zerknautschter Visage niedergestreckt. Bäuchlings und mit blutender Nase lag der Cowboy da, während seine Kumpels sich um ihn scharten und ihm einen Eimer Wasser über den Kopf kippten. Aus den Fenstern des Golden Nugget Saloon hinter dem Ring lehnten grell geschminkte Freudenmädchen und winkten zu den Männern hinunter.
    Der sicherste und beste Weg zu Schmerz, Schmach und Quecksilbersalbe, dachte Buck und bahnte sich seinen Weg zum Last Chance. Vor dem Hoteleingang stand in direkter Konkurrenz zu einer Medizindarbietung auf der anderen Straßenseite ein knallbunter Holzwagen mit einer kleinen Bühne davor. Auf ihrer Rückseite hing ein mindestens ebenso grellbunter Leinwandprospekt, der den Salon einer Villa zeigte und mit den Worten »Paris, Frankreich« überschrieben war. Auf der Seitenwand des Wagens prangte der Schriftzug »MORIARTYS THEATER DES WESTENS«, und auf der Bühne standen ein Mann und eine Frau einander gegenüber und warteten darauf, dass die Lacher des Publikums verebbten.
    Die Frau, eine Rothaarige Anfang 30, trug eine prächtige grüne Samtrobe und war auffallend hübsch. Der Mann war ein wenig älter, schlank und aristokratisch, er trug einen Sonntagsanzug und glänzende Lacklederschuhe. Das Auffälligste an ihm war die wilde schwarze Lockenmähne.
    »Hältst du Damenclubs für eine gute Idee?«, fragte die Frau mit glockenklarer Stimme.
    »Nur, wenn sonst nichts mehr geht«, gab der Mann zurück und zwinkerte ins grölende Publikum.
    »Sieh dir bloß meine Kleider an, Moriarty«, sagte die Frau. »Die Leute müssen ja glauben, ich bin deine Köchin.«
    »Nicht, wenn sie zum Abendessen bleiben«, antwortete der Mann und hielt sich zu erneutem Gelächter den Magen.
    »Und was ist mit deiner Trinkerei?«, fragte sie, die Hände in die Hüften gestemmt. »Hättest du gestern Abendnicht so viel getrunken, würde es dir jetzt nicht so dreckig gehen.«
    »Das hat doch nichts mit dem Trinken zu tun«, gab er zurück. »Als ich zu Bett gegangen bin, ging’s mir wunderbar, und als ich aufwachte, ging’s mir entsetzlich. Das muss der Schlaf gewesen sein.«
    Er musterte sie mit kritischem Blick. »Aber du solltest dich mal ansehen«, sagte er. »Fünf Jahre sind wir jetzt verheiratet, und du siehst noch immer aus wie an unserem Hochzeitstag.«
    Sie verzog das Gesicht. »Kein Wunder. Ich trag ja auch noch immer dasselbe Kleid.«
    Anders als die Leute um ihn herum lachte Buck nicht. Kopfschüttelnd kniff er seine hellblauen Augen zusammen, stieg vom Pferd und band es an den Balken vor dem Last Chance. Dann betrat er den Plankenweg und stieg die Treppen zum Hotel hinauf.
    Im Foyer des Last Chance herrschte emsiges Treiben. Rechts hinter der halbrunden Rezeption stand der Empfangschef und versuchte schwitzend, dem Ansturm auskunftshungriger Gäste Herr zu werden. Auf dem Treppenaufgang verhandelten drei Ladys aus dem Freudenhaus mit ihren Kunden. Zwischen den Topfpflanzen links neben der Treppe lümmelte ein Dutzend von Custers Soldaten Bier trinkend auf drei Sofas und glotzte den Mädchen nach.
    Buck sah sich um und fand, was er suchte. Ein eulenhafter, bebrillter kleiner Mann saß hinter einem Tisch, an dem ein weißes Schild mit der schwarzen Aufschrift »200-$-Straßensprint« baumelte. Buck trat an den Tisch, während das Männchen emsig auf einem Stück Papier herumkritzelte.
    Buck nahm seinen Hut ab und räusperte sich. Das Männchen hob den Kopf und blinzelte ihn über das Brillengestell hinweg an.
    »Ja, Cowboy, was kann ich für Sie tun?«
    »Der Sprint«, sagte Buck und strich sich eine glatteschwarze Haarsträhne aus der Stirn. »Kann man sich noch anmelden?«
    »Wenn Sie die zehn Dollar

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