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Finnischer Tango - Roman

Finnischer Tango - Roman

Titel: Finnischer Tango - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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schiefläuft, weil auch nur eine einzige Waffe kaputt geht, dann stopfe ich dir diesen Schrott Mutter für Mutter einzeln ins Maul.« Renata drückte Wadim ein Bündel Dollarscheine in die Hand.
    Der blätterte die Scheine durch und wollte sich gerade wegen der geringen Summe lauthals beschweren, da erklang aus Richtung des Kofferraumes ein metallisches Ladegeräusch. Wadim schluckte den Ärger zusammen mit seinem Stolz hinunter.
    Drei große Russen zwängten sich auf den Rücksitz des Mercedes, und Renata setzte sich vorn neben Ruslan. Vielleicht ließe sich dieser Auftrag auch mit schlechter Ausrüstung erledigen. Der alte Finne hatte in Sankt Petersburg alles ausgeplaudert: Turan Zanas Unterkunft befand sich auf dem nahe gelegenen Industriegelände, der Mann hatte nur zwei Helfer, er bewahrte das Beweismaterial in seinem Büro auf, und das Waffenarsenal der Gruppe sollte, sofern das möglich war, noch schlechter sein als Wadims Auswahl von Museumswaffen.
    Der bevorstehende Überfall war so wichtig, dass Renata feuchte Hände bekam; diesmal durfte nichts schiefgehen. Die Liquidierung des Erpressers Turan Zana musste einfachgelingen, Arbamow hatte es Umar über Tagmouti versprochen. Danach würde alles wieder so wie vorher weitergehen: Der Drogenhandel würde zunehmen und der Heroinpreis steigen und der Geldstrom auf Arbamows Konten anschwellen.
    »Fahr langsamer«, schnauzte Renata den Fahrer an, als sich das Auto einer Kreuzung näherte. Sie schaute abwechselnd auf den Stadtplan von Helsinki und die unanständig kleingedruckten Straßenschilder: Pitäjänmäentie … Takkatie. »Nach links«, befahl sie schließlich.
    Einen Augenblick später gab Renata Ruslan den Befehl, in die Arinatie abzubiegen, und sie fuhren im Schneckentempo am Stützpunkt der Kurden vorbei. Alles sah ruhig aus. Sie parkten den Wagen auf dem Hof einer Wäscherei in der Takkatie, nahmen die Waffen aus dem Kofferraum und steckten sie unter ihre Mäntel. Es herrschte nur wenig Verkehr auf den Straßen, aber ein junger Mann im Overall, der auf dem Hof der Reifenhalle nebenan stand und rauchte, schaute neugierig zu ihnen herüber. Renata lief die schmalen Gassen zwischen den Industriehallen entlang zurück zur Arinatie und musste dabei kleinen Bäumen und Schrott ausweichen. An der Ecke der grünen Halle einer Autolackiererei blieb sie stehen und beobachtete eine Weile die Wellblechhallen auf der anderen Seite und die Gasse, die zum Stützpunkt der Kurden führte. Dann schickte sie zwei Männer los, die diese Hallen durch den nahe liegenden Wald umgehen sollten, mit den beiden anderen näherte sie sich dem Objekt. Die Gasse zwischen den Hallen war leer, Überwachungskameras gab es offensichtlich nicht, und direkt sehen konnte man die Unterkunft der Kurden nur aus dem Wald. Ein perfektes Versteck.
    Sie rannten bis ans Ende der Gasse und drückten sich an die Wand der Kurdenherberge. Renata schlich gebückt unter das Fenster. Es stand einen Spalt offen, und drinnen hörteman jemanden reden. Sie verstand kein Wort. Ein Fernseher oder Radio war eingeschaltet, irgendwer lachte, sie konnte die Stimmen von zwei Männern unterscheiden und vielleicht auch noch die eines dritten. Renata hob den Kopf für eine Sekunde bis auf Fensterhöhe und sah drei dunkelhaarige Männer, die gerade Fastfood verschlangen, neben ihnen lagen die Verpackungen. Der Überfall wäre nicht schwierig, alle drei Kurden waren anwesend und ahnten die Gefahr nicht, alles war für einen Überraschungsangriff fast perfekt. Nur der Grundriss des Gebäudes fehlte, deswegen musste ihre ganze Gruppe den Raum durch dieselbe Tür stürmen.
    Renata entsicherte ihre uralte Pistole, zum Glück hatte Wadim die Waffen wenigstens geölt. Die Männer folgten ihrem Beispiel. Das Metall klirrte dennoch ziemlich laut, rasch spähte Renata noch einmal durch das Fenster hinein, aber der Fernseher dröhnte so laut, dass die Kurden nichts gehört hatten.
    Sie stellte sich vor die Tür und befahl mit Handzeichen ihren Männern, an ihrer Seite Position zu beziehen. Die Holztür war in so einem schlechten Zustand, dass sie schon umfallen würde, wenn man sie anhauchte, und das kleine Schloss war total verrostet. Sie zeigte ihren Männern, was sie zu tun hatten, atmete tief durch und knurrte den Befehl zum Angriff.
    Ruslan trat die Tür ein, Renata stürmte hinein und zielte mit ihrer Waffe auf den Türken, dessen fleckiges Gesicht verriet, dass er Turan Zana war. Der Sturmangriff war innerhalb weniger

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