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Finnisches Quartett

Finnisches Quartett

Titel: Finnisches Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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mit Bombenhunden –, wurden zum Dienst gerufen. In die Nähe kritischer Objekte verlegte man zusätzliche Truppen, der Verkehr zu Land, zu Wasser und in der Luft wurde überwacht und eingeschränkt, und staatliche Behörden wurden geschlossen.
    Wolfermans Plan war aufgegangen. Bald würde die ganze Welt wissen, daß iranische Terroristen versucht hatten, das Kernkraftwerk von Calvert Cliffs in die Luft zu sprengen. In Wirklichkeit hatte überhaupt nicht die Absicht bestanden, das Kernkraftwerk zu zerstören, es genügte, daß derdrohenden Gefahr in letzter Minute Einhalt geboten worden war und daß es so aussah, als wäre dem Iran fast der zerstörerischste Terroranschlag in der Geschichte gelungen. Die ganze Welt würde glauben, daß die Einheit Qods Force des iranischen Auslandsnachrichtendienstes hinter dem Anschlag steckte. Dafür würde der DIA, der Nachrichtendienst der US-Armee, sorgen, indem er der Welt umfangreiches gefälschtes Aufklärungsmaterial vorlegte. Der Panik würden die Erschütterung und die Wut der internationalen Gemeinschaft folgen. Und dann der Vergeltungsschlag.
    Das war Wolfermans tatsächliches Ziel: ein Vergeltungsschlag gegen die größte Stütze des Terrorismus in der Welt, gegen den Iran, ein Angriffskrieg und die Eroberung. Er und die anderen Väter einer US-Militärpolitik der harten Linie hatten endgültig die Nase voll vom Iran, seit der Aufklärungsapparat der USA Beweise dafür gefunden hatte, daß der Iran auch hinter den Terroranschlägen vom September 2001 steckte. Und außerdem war der Iran der zweitgrößte Ölproduzent im ganzen Nahen Osten, zweimal größer als der Irak zu seinen besten Zeiten.
    Das Telefon unterbrach Wolfermans Überlegungen. »Harris, aus der Kommandozentrale des DIA. Ich bin für die Bethesda-Operation verantwortlich. In Dexters Haus hat es irgendeine … Explosion gegeben. Moreno und das Kommando der ERT sind getötet worden, und eine der Zielpersonen konnte fliehen, dieser Verrückte. Der Mann kannte das Gelände und wußte, wie man der Satellitenüberwachung ausweicht. Wir …«
    Wolfermans Stimmung fiel innerhalb eines Augenblicks in den Keller, eben noch hatte er in den Wolken geschwebt, nun stürzte er tief. »Warten Sie einen Augenblick«, sagte er und schloß die Tür zum Eisenhower-Flur. Der Soldat in Paradeuniform, der vorüberging, erhielt keine Antwort auf seinen Gruß.
    Wolferman griff wieder nach dem Hörer. »Und die Beweise von O’Donnell und die Ökoterroristen?«
    »Zu den Beweisen gibt es keine Information, aber die Terroristen sind weiterhin in dem Haus, ebenso ein ausländischer Polizist. Sie haben den größten Teil von dem, was Moreno erzählt hat, mit der Videokamera gefilmt«, sagte der DIA-Oberst.
    »Und was hat Moreno erzählt?« Wolferman ahnte Schreckliches.
    »Nicht alles, aber zuviel. Die Sache muß jetzt sofort bereinigt werden, bevor die Vertreter der Medien am Haus von Dexter auftauchen. Ich habe schon zusätzliche Männer dorthin beordert.«
    Wolferman brauchte nicht über Alternativen nachzudenken. »Erledigt die Sache. Sofort und endgültig«, befahl er und beendete das Gespräch. Das hatte er einfach nicht befürchtet, die Tötung Dexters und der Ökoterroristen sollte der leichteste Teil des Plans sein.
    Wolferman ging zu der Vitrine aus Edelholz, die neben der Sitzgruppe stand. Er wußte immer noch nicht, welche Preise und Geschenke sie enthielt, und es interessierte ihn auch nicht. Probleme traten auf, aber daran sollte nicht alles scheitern, beschloß Wolferman. Sie würden einen gerechten Krieg gegen den Iran beginnen. Dafür war ein Anlaß erforderlich, und für den hatte er heute gesorgt, als es den iranischen Terroristen fast gelungen wäre, Calvert Cliffs zu sprengen.
    Diesmal würden sie es schaffen, daß auch die Europäer in die Kriegskoalition eintraten, das hatte er schon vor langer Zeit sichergestellt, als er der Final Action von Nordman befohlen hatte, Anschläge gegen europäische Unternehmen durchzuführen. Es schadete nichts, daß keine Zeit geblieben war, alle Anschläge auszuführen, denn der DIA hatte mappenweise gefälschte nachrichtendienstliche Dokumenteüber die Anschläge von Final Action, die nicht ausgeführt worden waren. Demnach war es das wahre Ziel von Final Action, europäischen Großunternehmen Schaden zuzufügen. Auch die europäischen Staaten, die sich beim Irakkrieg wie Feiglinge verhalten hatten, würden den Vergeltungsschlag gegen den Iran akzeptieren, wenn der DIA Beweise

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