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Finnisches Quartett

Finnisches Quartett

Titel: Finnisches Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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macht.« Sie ließ ihren Blick von Ezrael zu Ulrike und dann zu Lasse wandern, aber niemand reagierte. »Sucht die Beweise«, befahl Moreno den Soldaten und wies auf Ezrael.
    Ezrael mußte sich hinlegen, und zwei Soldaten zielten mit ihrer Waffe auf ihn, während der dritte eine Leibesvisitation durchführte. »Nichts.«
    »Sucht in den umliegenden Räumen«, befahl Moreno in strengem Ton, zeigte dann überraschend ein stolzes Lächeln und nickte abwechselnd in Richtung Lasse, Ulrike, Ezrael und Ratamo. »Nach eurem Tod wird niemand mehr Robert Wolferman mit dem Konsortium in Verbindung bringen und seinen … größeren Plan zunichte machen.«
    Ratamo verstand nur Bruchstücke des Ganzen. Er versuchte zu lachen, aber das Geräusch, das aus seinem Mundkam, klang nicht überzeugend. »Sie werden damit auffliegen. Dieser Fall wird in vielen Ländern untersucht, wir sind …«
    Moreno unterbrach ihn wütend: »Sie sind ein unbedeutender ausländischer Polizist, der bald sterben wird.« Dann wandte sie sich Ulrike zu. »Und Sie wird man für eine Komplizin Dexters halten. Den Nachrichtendiensten ist schon Material zugespielt worden, das Sie mit ihm in Verbindung bringt. Und Ihr Freund Nordman hat den Anschlag auf das Kernkraftwerk von Calvert Cliffs organisiert.«
    Ulrike sah, daß Lasse noch blasser wurde; die Behauptungen von Moreno stimmten also. Lasse hatte sowohl sich selbst als auch Final Action verkauft, dachte Ulrike, und wußte nicht, ob sie den Mann bemitleiden oder hassen sollte.
    Lasse zitterte, als würde er frieren, selbst das Blut auf seinem Bauch fühlte sich nicht mehr warm an. »Ich wußte nur, daß drei iranische Terroristen sterben würden, sonst nichts von alldem. Das war der Preis für Final Action.« Noch während er sprach, wußte er schon, daß nichts Ulrike besänftigen würde, was immer er auch sagte.
    Ratamo versuchte seiner Stimme Sicherheit zu verleihen. »Es bleiben zu viele Dinge, die keinen Sinn ergeben. Warum hat die Polizei des Pentagon dem FBI vorgelogen, sie habe O’Donnell gefaßt, und warum haben die Soldaten Dexter erschossen?«
    Moreno lachte. »Im nachhinein stellt sich natürlich heraus, daß die Polizei des Pentagon einen … bedauerlichen Fehler gemacht hat, als sie statt dieses Sonderlings den falschen Mann verhaftet hat.« Sie schaute zu Ezrael hin und trat einen Schritt zurück, als sie auf seinen Blick prallte. »Aber man kann diesen Fehler nicht mit mir oder mit Wolferman in Verbindung bringen, zumindest nicht nachweislich. Diese Bühne hier wird nach eurem Tod sorgfältig präpariert. Und diese Männer werden dorthin verschwinden,woher sie gekommen sind, und das ist sehr weit weg von Washington«, sagte sie und zeigte auf die Soldaten.
    »Das FBI wird jeden Moment hier eintreffen«, versuchte Ratamo zu erklären.
    »Das wird es nicht. Diese Situation hat einzig und allein der DIA unter Kontrolle«, sagte Moreno mit markiger Stimme.
    Die Soldaten, die nach Ezraels Beweismaterial gesucht hatten, kehrten mit leeren Händen in Dexters Arbeitszimmer zurück.
    »Das reicht jetzt langsam. Die Beweise!« brüllte Moreno und richtete ihre Waffe auf Ulrike. »Oder dieser Bote wird zu Grabe getragen.«
    Ulrike kam nicht einmal dazu, den Mund zu öffnen, da sprach Ezrael schon. »Im Loch. Sie sind im Loch«, sagte er mit kräftiger Stimme. Eamon hatte ihm geholfen, einen Weg zu finden. Der Engel des Zorns würde noch einmal fliegen.
»Siehe, ich will dir zeigen, wie es gehen wird zur Zeit des letzten Zorns.«
    »Loch bedeutet Keller. Er hat die Beweise im Keller versteckt«, sagte Ulrike und sah Ezraels Gesichtsausdruck an, daß gleich etwas geschehen würde. Die vertraute Ahnung kehrte zurück: War Ezrael doch nicht so verwirrt, wie er zu verstehen gab? Was war mit dem Mann in den letzten Tagen geschehen?
    »Wo ist dieses …«, konnte Moreno nur sagen, da rief Ezrael schon mit dröhnender Stimme, daß sich die Kellertür in der Küche befand.
    Zwei Soldaten verließen den Raum und betraten den Flur, der in die Diele führte, der Teppichboden dämpfte die Schritte der Kampfstiefel. Auf dem hellen Marmorfußboden der Diele hörte man ihre Schritte deutlich, ebenso auf den braunen Klinkern in der Küche. Ein Soldat öffnete eine weiße Tür und zuckte zusammen, als ihm ein Besenvor die Füße fiel. Der andere griff nach der Klinke der Tür daneben, man hörte das Quietschen der Türangeln, ein metallisches Knacken, und dann erschütterte die Explosion der von Ezrael hergestellten

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