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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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gewartet. Sie hatte ihr Telefon nahezu zwanghaft ständig mit sich herumgeschleppt und jede Stunde nachgesehen, ob nicht vielleicht ein E-Mail angekommen war. Bislang: niente. Aber jetzt. Cam wappnete sich innerlich und nahm das Gespräch dann an. »Wo zum Teufel steckt Campino ?« So viel zum Thema Vorahnungen, dachte Cam, die Beths scherzhafte Stimme sofort erkannt hatte. Cam lachte nervös. »Viel mit Bree zu tun in letzter Zeit ?« Ihre gemeinsame Freundin Brianna war diejenige, die sich ständig neue Versionen von Cams Namen ausdachte. »Apropos Bree«, antwortete Beth, »und Freunde im Allgemeinen. Erinnerst du dich noch? Sagt dir das was: Kristen, Sukari, Amanda? Alle fragen, wo du dich eigentlich versteckst. Du bist ja voll zum Phantom geworden, seit wir wieder hier sind. Bitte teilen Sie uns unverzüglich Ihren Standort mit, Längen-und Breitengrad!«
    »Ich bin zu Hause. Wo sollte ich denn sonst sein?«
    »Und dein bonbonrosa Prinzessinnen-Telefon ist momentan zu weit von dir entfernt, oder was? Das habe ich zuerst versucht anzurufen.«
    »Erwischt«, antwortete Cam, obwohl sie damit mehr das in ihr aufkommende Gefühl meinte, als könne Beth durchs Telefon sehen und hätte sie dabei ertappt, wie sie in den privaten Unterlagen ihrer Eltern herumschnüffelte. Sie entschied sich, ein bisschen zu flunkern. »Heute ist so ein träger Sommertag und wenn Gott gewollt hätte, dass wir immer ans Telefon gehen, dann hätte Sie keine Anrufbeantworter erfunden. Und auch keine Handys. Ist ja auch egal, was ist denn los?«
    »Danke gleichfalls, Cami. Was ist denn mit dir los? Niemand hat irgendetwas von dir gehört und du rufst niemanden an. Ich versteh das nicht.«
    »Jetzt komm schon, Beth, ich war einfach nur ein bisschen ... beschäftigt.« Achtung: halbe Wahrheit. Mit anderen Dingen beschäftigt wäre der Sache wesentlich näher gekommen. Damit, ihre Geburtsurkunde zu suchen. Damit, so zu tun als gäbe es Alex gar nicht ... und gleichzeitig zu hoffen, dass sie anruft. Damit, den Polizisten, die gerade jeden befragten, der mit dieser noch immer verschollenen Marleigh Cooper gesprochen hatten, alles zu erzählen, was sie am Tag des Fußballfinales gesehen hatte und woran sie sich noch erinnerte. Mit Ausnahme des AlbtraumMannes natürlich.
    »Cam«, fragte Beth zaghaft, »du bist mir doch nicht etwa noch böse?«
    »Weswegen?«
    Am anderen Ende der Leitung seufzte Beth. »Du weißt schon.«
    Das stimmte natürlich. Dafür, dass Beth darauf beharrt hatte, dass eine Unbekannte namens Alex Cams Zwillingsschwester sein musste. Dafür, dass sie in Cams Gedanken einen Zweifel gesät hatte. Dafür ... dass sie genau das getan hatte, was eine bFaZ - beste Freundin aller Zeiten - einfach tun musste: Offen aussprechen, was sie dachte. Die Wahrheit sagen. Unterstützen.
    »Selbst wenn ich dir noch böse wäre«, beeilte sich Cam, Beth zu beruhigen. »Du weißt doch: Ich kann dir einfach nichts nachtragen.«
    »Dann beweis es mir. Pizza in einer Viertelstunde.«
    »Moment!«, lachte Cam. »Ich höre gerade was. Aha! Das Geräusch kommt aus meinem knurrenden Magen. Okay, Fish, lass mir und meinem übermenschlichen Hunger bitte zwanzig Minuten Zeit und wir treffen dich beim PITS.« Gut gelaunt beendete Cam das Gespräch und kam nun endlich dazu, sich die Geburtsurkunde in ihrer Hand anzusehen. Darauf stand »Dylan Michael Barnes«. Cam stopfte das Dokument zurück in den Ordner und blätterte rasch durch die verbliebenen Unterlagen. Keine davon war ihre Geburtsurkunde.
     
    Seit sie auf die Highschool gekommen waren, trafen Cam und ihre Freunde sich im >Pie in the Sky<, kurz PITS. Da die Clique insgesamt ein halbes Dutzend Mädchen umfasste - neben Cam, Beth und Brianna gehörten noch Kristen, Sukari Woodard und Amanda Carter dazu - hatte Cams Dad sie »Six Pack« getauft. Der Name war hängen geblieben. »Sind die anderen jetzt alle sauer auf mich, oder was?« Cam, die gegenüber von Beth an einem Tisch saß, fingerte nervös an ihrem Handy herum, um sich davon zu überzeugen, dass es angeschaltet und aufgeladen war. Für alle Fälle. »Ich hab mir eine Ausrede für dich einfallen lassen«, erwiderte Beth und nahm einen Schluck von ihrer Cola. »Ich hab gesagt, dass du was mit deiner Mom unternehmen wolltest, nur ihr zwei - du weißt schon, weil Dylan eine Zeit lang nicht da ist. Haben sie mir voll abgekauft. Alle wissen doch, wie nahe ihr euch steht.« Cam betrachtete sie. »Hast du vielleicht auch angedeutet, dass ich das Spiel

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