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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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hergekommen... «
    »Jaja, schon gut. Du hingegen bist die Intelligenzkönigin unter den Teenagern von Marble Bay. Aber in diesem Fall könnte es von Nutzen sein, dass ich mit meinen blauen Strähnen im Haar hier fremd bin. Vertrau mir, Cami.«
    »Vertrauen ? Ich ? Warum ? Weil du so unheimlich erfolgreich warst, als du im Alleingang versucht hast, mit Jenny zu reden ?« Cam gestattete sich den Anflug eines selbstgefälligen Grinsens.
    »Au. Das war ja richtig fies«, spottete Alex. »Sieh mir einfach zu und lern was draus.« Bevor Cam Zeit für eine Erwiderung hatte, war Alex schon an der Kasse angekommen, wo ein einsamer Verkäufer mit einem Gameboy spielte. Alex stützte sich mit den Ellenbogen auf der Theke ab und klimperte mit den Augenlidern. »Ich wollte eigentlich zu Kevin«, gurrte sie. »Aber du bist ja noch viel süßer.« Er blickte auf, schnappte kaum hörbar nach Luft, ließ den Gameboy klappernd zu Boden fallen und griff unwillkürlich nach dem Kugelschreiber in seiner Hemdtasche, die genau in der Höhe seines Herzens angebracht war.
    »Kevin arbeitet nicht mehr hier«, sagte er mit sich überschlagender Stimme. »Kann ich was für dich tun?«
    »Das will ich hoffen«, säuselte Alex. Im Hintergrund machte Cam ein würgendes Geräusch. »Wow, ist das der Computer, zu dem man Marleighs Fanpost zurückverfolgt hat ?« Alex strahlte den Jungen an und ließ ihre Finger zärtlich über den Rand des PCs streichen, der auf der Theke stand. »Ahm, nein. Den hat das FBI mitgenommen.« Als er Cam bemerkte, die hinter Alex' Rücken Grimassen schnitt, errötete er. »Hey, ihr seid ja Zwillinge -«
    »Ich kenne dieses Mädchen gar nicht«, fuhr Cam ihn an und wandte sich ab, um ein Regal mit CDs zu betrachten. »So kann das ja gar nichts werden«, murmelte sie. Alex schenkte dem Verkäufer ein breites Lächeln. »Würdest du mich einen Moment lang entschuldigen?«, fragte sie lieblich. Ihr Lächeln erstarrte, als sie Cam über die Schulter einen wütenden Blick zuwarf. Halt dich da raus, Barnes. Fünf Minuten. Mehr verlange ich ja gar nicht. Doch die fünf Minuten brachten sie nicht viel weiter. Brachten den M & M-Mann nur dazu, ihnen zu erzählen, dass der Computer, den das FBI kassiert hatte, aus einem Hinterzimmer war, zu dem nur Angestellte Zutritt hatten. Und dass Kevin Bullock, der ehemalige Verkäufer mit dem Totenkopf-Ohrring, sich ein paar Tage vor dem Marleigh-Drama kommentarlos abgesetzt hatte. Was wahrscheinlich der Grund dafür war, dass die Bullen ihn im Verdacht hatten, der durchgeknallte Fan zu sein.
    Aber da waren sie völlig schief gewickelt, hatte der Typ mit dem Kugelschreiber Alex versichert - denn Kevin war fast schon ein Analphabet, vollkommen unfähig, einen Computer zu bedienen. Allerdings - wenn er wirklich ein E-Mail hätte schicken wollen, hätte er wohl jemanden finden können, der ihm dabei hilft...
    »Na dann«, sagte der junge Verkäufer, als drei Kids lachend und einander schubsend in den Laden stürmten. »Ich muss mich wohl mal wieder an die Arbeit machen.«
    »Nur noch ein paar Minuten«, bat Alex. »Hör mal, es tut mir wirklich Leid, aber wenn der Chef zufällig vorbeikommt und mitbekommt, worüber wir hier reden, werde ich gefeuert. Ich darf über all das keinerlei Auskünfte geben.« Der Verkäufer ging auf die Kids zu. »Moment!« Plötzlich wirbelte Cam herum. »Sie - ich meine, wir«, sagte sie mit seidenweicher Stimme, »brauchen wirklich nur noch ein winziges bisschen von deiner Zeit.« Der Verkäufer warf ihr einen kurzen Blick zu. Cam funkelte ihn an. Du hast keine Wahl, dichtete sie, stolpere und fall. Erwischt! Sie spürte es, spürte wie ihre Augen brannten. Sah den überraschten Blick des Jungen, einen Moment bevor er stolperte und - wie Lindsay während des Fußballspiels - auf die Nase fiel.
    Wie hast du das denn gemacht?!, erkundigte sich Alex, während sie dem verblüfften Verkäufer hochhalf. Ist doch egal. Wir haben jedenfalls ein bisschen Zeit gewonnen, sagte Cam. Und so erfuhren sie, dass es da irgendeinen Typ gab, der immer Geschenke für Kevin anschleppte und sich mit ihm rumtrieb - und nebenbei bemerkt: Kevin war auf keinen Fall ein »Verehrer« von Marleigh Coopers seicht bunter Musik. Kevin verehrte nur sich selbst. »Was macht er sonst noch so?«, fragte Alex. »Eigentlich nichts Bedeutendes. Er hatte so eine fixe Idee, dass er sich ein Motorrad kaufen würde, sobald er das Geld dafür zusammenhatte; er wollte bei seinen Eltern ausziehen und sich

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