Finsteres Licht
Tierreichs, die noch nicht schliefen, waren zu hören.
Ich sortierte meine Gedanken und berief mich auf das, was ich eigentlich wollte. Was ich erhoffte, von den beiden zu erfahren. Ich hob mein Kinn und schaute abwe chselnd zu Velisa , William und Aris , der noch immer gemütlich an den dicken Baumstamm gelehnt saß.
„Al so gut“, begann ich schnaufend, „ i ch vers uche euch beiden zu glauben.“
Aris wurde wachsam er und richtete sich auf. Auch William und Velisa schienen gespannt darauf zu sein, was ich zu sagen hatte und ihre Augen leuchteten erleichtert auf.
„Woher komme ich? Wer bin ich? Und warum bin ich hier?“
Wenn mir die beiden so nahe standen, sollten sie mir das alles doch sagen können.
„Reicht dir fürs Erste die Kurzversion?“, erkundigte sich William, worauf ich wortlos nickend antwortete.
„Aufgewachsen bist du in Rainsville, Alabama, bei deinen Adoptiveltern Carol und Stephan Edison. Die beiden ließen sich scheiden und du kamst mit Carol nach Philadelphia, wo wir uns kennenlernten. Velisa , Jason und Alex wurden in der Schule deine Freunde und wir beide verliebten uns. Du warst siebzehn. Seitdem sind keine zwei Jahre vergangen. “
Das bedeutete ich war erst achtzehn. Wissbegierig verschlang ich jedes Wort, das aus diesen wundervollen Lippen drang und speicherte alles ordentlich ab.
„Deine leibliche Mutter war Lilja, Constantins Tochter. Dein Vater war ein Mensch. Wir waren überrascht, als wir über die wharpyrisch e Seite in dir erfuhren. Du hast mein Leben gerettet, indem du mir dein Blut angeboten hast. Durch meinen Biss infizierte ich dich mit v ampyrisch en Genen, weshalb du nun beides bist. Vampyr in und Wharpyr in.“
„Die Auserwählte“, murmelte ich und unterbrach William dadurch.
Velisa schaute mit besorgtem Stirnrunzeln zu William.
„Was weißt du darüber?“, fragte sie mich vorsichtig.
Ob ich ihnen davon erzählen sollte? Ich entschied mich es nicht zu tun. Denn auch wenn ich ihnen glaubte, vertraute ich ihnen nicht.
„Ich bin hier um etwas über mich zu erfahren. Nicht um euch irgendetwas zu erzählen und über Legenden zu diskutieren“, antwortete ich mit er hobenem Kinn und fester Stimme.
Aris grinste verstohlen.
William redete in ernstem Tonfall weiter.
„Weshalb du hier bist können wir nur vermuten. Wir glauben, dass Constantin dich für seine Interessen ausnutzen will, weil er denkt, dass du die Auserwählte bist.“
Womit er genau ins Schwarze getroffen hat. Ich überlegte eine Weile und nahm die Neuigkeiten in mich auf.
„Du hast mich gebissen?“
Ich schaute William nachdenklich an. Klar, wharpyrisch es Blut macht Vampyr en nichts aus, was ich von Aris wusste. Das Gift in ihren Zähnen konnte tödlich für einen Vampyr sein. Aber war es nicht umgekehrt auch so?
„Ich wurde verwundet und brauchte menschliches Blut. Ich wollte es zuerst nicht. Aber du hast mich davon überzeugt von dir zu trinken.“ Seine Worte klangen nach Entschuldigung.
„Ist v ampyrisch e s Gift nicht genauso tödlich für Wharpyr e wie umgekehrt?“
Auch wenn ich ziemlich dumm da stand, weil ich das nicht wusste, ich wollte jede Information die ich kriegen konnte.
„Nein. V ampyrisch e s Gift ist nicht so aggressiv. Außerdem wussten wir nichts von deiner wharpyrisch en Hälfte. “
William bedachte Aris mit einem feinds eligen Blick, der verriet, was er von Wharpyr e n hielt.
„Kurz nachdem ich dich gebissen ha b e, setzte deine Verwandlung ein.“
„Dann ist es deine Schuld, dass ich so e inzigartig bin!“, warf ich ihm vor.
Ich wollte die se Einzigartigkeit nicht. Hätte ich wählen können, wäre ich gerne nur das eine von beiden. Es wäre vieles einfacher. Aber man konnte sich eben nicht aussuchen was oder wer man war oder wurde.
William schaute mich schuldbewusst an, als ob er sich tatsächlich selbst dafür verantwortlich machte.
„Wenn ich dich nicht gebissen hätte, wärst du wahrscheinlich nicht in dieser Lage“, bestätigte er meinen Verdacht.
„Kann sein “, sagte ich beiläufig und hoffte, er verstand, dass ich ihm nicht wirklich die Schuld gab.
William machte eine n Schritt in meine Richtung. Man konnte es ihm ansehen, dass er das schon die ganze Zeit tun wollte, sich aber eisern zurückhielt. Ich wollte ebenfalls auf ihn zugehen, blieb aber vorsichtig stehen.
„Ich würde gerne etwas versuchen“, sagte er mit sanfter, verlockend klingender Stimme und machte langsam noch e inen Schritt auf mich zu.
Ich rang mit mir nicht
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