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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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seine Schönheit und Reinheit auf mich wirken und fühlte ganz bewusst die gleichmäßigen ruhespendenden Pulsschläge. Nach einer Weile streckte ich die Hand danach aus. Wie beim letzten Mal zuckte es wie wild in sich zusammen und deh nte sich aus. Dieser Lichtball erinnerte nicht nur an ein rasendes Herz. Es schaute aus wie eine kleine Sonne, die mitten in der Dunkelheit ums überleben kämpft e damit es nicht von der Finsternis verschluckt wurde . Wieder stellte ich fest, dass sich der kleine Funke durch meine Nähe ausdehnte. Immer schneller pulsierend schwoll er langsam aber sicher an. Ich dachte an William. Er liebte mich, das wusste ich. Und obwohl ich eigentlich weitergehen sollte um an diese undurchdringliche Barriere zu gelangen, hinter der ich das finden würde, wonach ich suchte, konnte ich nicht weitergehen.
    Ich spürte die Kraft dieses kleinen Funkens in meinen Fingerspitzen. Ohne lange darüber nachzudenken schob ich meine Hand diesmal  ein Stück weiter vor um ihn zu berühren. Meine Finger waren nur noch wenige Zentimeter davon entfernt. Und diesmal konzentrierte ich mich bewusst auf William. Bei meinem letzten Versuch drohte d er Funke zu explodieren, sodass ich meine Hand schnell zurücknahm. Dann wurde er wieder kleiner und ich war enttäuscht, weil es für mich bedeutete, so wenig Liebe in mir zu haben. Aber diesmal ging ich das Risiko einer Explosion ein. Ich wappnete mich und überwand die geringe Entfernung mit Williams Bild vor meinen geschlossenen Augen. Ich konzentrierte mich auf seine schwungvollen Augenbrauen und seine faszinierenden blauen funkelnden Augen mit den langen dunklen Wimpern. Ich besann mich auf das Gefühl seiner sanften, weichen Lippen auf den meinen und spürte die weiter ansteigende Macht des goldenen Funken aus Liebe. Als ich meine Augen öffnete, war der kleine Funken zu einem riesigen Ball herangewachsen, der sich immer wieder ein Stück zusammen zog um sich anschließend noch weiter auszudehnen. Er hatte bestimmt einen Durchmesser von einem Meter gewonnen. Glücksgefühle übe rkamen mich und ich fing an zu l ächeln. Tränen überschwemmten meine Augen vor Freude über diese phänomenale Wärme und Ruhe . Ich schloss wieder die Augen und ertastete nun mit beiden Händen diese reine und unverfälschte Quelle des Lichts in mir, während ich mich weiter auf William und seine aufrichtige Liebe konzentrierte. Auf ihn und die Gefühle die er in mir auslöste. Das Gleichgewicht meiner eigenen Emotionen. Diese Sehnsucht und Geborgenheit die ich in seiner Nähe empfand. Das Verständnis, das er für mich aufbracht e und die Ehrlichkeit die ich i n ihm spürte. Ich dachte an seine Anziehungskraft und ging in Gedanken nochmal jeden Moment unseres Kusses durch. Ich durchlebte diesen Kuss noch einmal und besann mich auf alles was ich damit verband. Sehnsucht … Geborgenheit … Verständnis … Geduld … Verbundenheit … Wärme … Ekstase … Liebe …
    Und dann geschah alles ganz schnell. Mit einem Knall und einer Macht, die ich nicht fü r möglich gehalten hätte, dass sie in meinem Unterbewusstsein stattfinden könnte n , entfaltete sich der Lichtfunke und drängte die Finsternis beinahe vollständig zurück. Ich konnte meine Augen gerade einen Spalt breit öffnen, weil die Helligkeit so s tark blendete und legte schützend eine Hand darüber. Er st als ich mich an das Licht gewöhnt hatte, konnte ich sie vollständig öffnen. Erstaunt und ergriffen schaute ich um mich herum. Überall wo vorher Dunkelheit herrschte, war nun wärmendes Licht. Der Zorn, die Angst und alle anderen Emotionen dümpelten leicht vor sich hin. Alles war noch wie vorher , aber die Dunkelheit und ihre K älte waren verschwunden. Wärme durchflutete und überwältigte mich. Ich konnte nur da stehen und weinen. Vor Freude und Faszination weinte ich still.
    Ich weiß nicht wie lange es gedauert hatte, bis ich mich bewegte und weiter ging. Tiefer in mein Selbst, zu der Wand, die ich nicht überwinden konnte. Ich wusste es genau als ich davor stand. Ich streckte wieder meine Hand aus und fühlte die unsichtbare Kraft die mich hinderte weiter zu gehen. Doch diesmal war es anders. Diese unsichtbare Barriere war zwar da, aber sie war nicht so undurchdringlich wie sonst. Ich übte mehr Druck darauf aus und tatsächlich gab sie nach. Es war gar nicht so viel Kraft notwendig um hindurch zu gelangen. Ich streckte beide Arme gerade nach vorne aus und machte einen Schritt hindurch. Endloses Licht durchflutete

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