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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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Normalerweise brauchte ich kaum mehr als ein paar Stunden um wieder fit zu sein. Ich stand auf und ging ins Bad. Im Spiegel kontrollierte ich, ob si ch etwas verändert hatte. Aber ich schaute noch immer so aus wie vorher. Die Erinnerungen kamen sofort wieder zurück. Ich durchlebte alles noch einmal bevor ich einschlief. D och der Zorn , der in mir aufstieg, als ich an Levana und Marcus dachte , und die Trauer, als ich das Bild meiner Adoptivmutter vor Augen hatte, überwältigten mich. Ich zitterte am ganzen Körper. Tränen schossen aus meinen Augen und ein furchtbares Fauchen und Knurren drang aus meiner Kehle. Ich beobachtete wie sich meine Fänge verlängerten und blieb erstarrt vor meinem Spiegelbild stehen, als ich in meine Augen blickte. Sie waren nicht mehr blau wie sonst. Doch, zuerst waren sie es, aber jetzt nicht mehr. Sie waren … grau. O Gott, was hatte ich angestellt? Was sollte das? Und was hatte das zu bedeuten? Tränen rannen über meine Wangen und ein dicker Knoten schnürte mir die Kehle ab. Ich lief zurück ins Schlafzimmer und fiel aus Leibeskräften heulend auf mein Bett. Das war ich, stellte ich fest. So reagierte ich in ungewohnten Situationen und nach Veränderungen. Ich heulte mir die Augen stundenlang aus . Wobei ich es mir nach längerer Überlegung sogar zugestand, so zu reagieren, nach alldem was ich durchgemacht hatte. Nur , Selbstmitleid war das letzte was ich gebrauchen konnte. Ich war wütend und traurig zugleich. Constantin und Levana gegenüber empfand ich mindestens genauso viel Hass wie Ryan Grant, der verantwortlich für den Tod meiner Mutter war. Nach meinem Heulkrampf tigerte ich rastlos im Zim mer auf und ab. Ich holte Nitsa s Flaschen aus dem Kleiderschrank und betäubte das Feuer in meiner Kehle, welches zwar nicht erheblich, aber dennoch zu meinem Gemütszustand be i trug. Ich musste mich beruhigen, d enn so konnte ich auf keinen Fall raus gehen. Wenn ich in diesem Zustand auf Constantin traf, könnte ich für nichts garantieren. Und ich war mir nicht sicher, was das für mich bedeutete. Weite re Stunden vergingen. Es gelang mir nur schwer die Kontrolle über das D urcheinander in mir zu gewinnen und d raußen wanderte die Sonne langsam hoch zum Himmel . Eine lange Dusche half mir etwas , mich zu entspannen und b evor ich das Zimmer verließ, schaute ich noch einmal prüfend in den Spiegel. Sehr gut. Meine Iris war wieder wie immer. Blau. Ich eilte nach draußen in den Wald. Es gab nur einen den ich jetzt sehen wollte. William. Ich sehnte mich nach ihm. Zum Glück stand keine Sitzung mit Levana auf dem Programm . Das hätte mir gerade noch gefehlt, denn ich hatte keine Ahnung, ob ich ihr etwas vorspielen konnte. Vielleich t in einigen Tagen. Heute fühlte ich mich echt nicht in der Verfassung dazu. In der Burg bemühte ich mich um einen gelangweilten A usdruck. Auch durch den Hof spa zierte ich bewusst langsam, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Sobald ich den Wald erreicht hatte und außer Sichtweite war, begann ich zu laufen. Ich lief schneller als der Wind und blieb nur knapp vor der magischen Schutzmauer stehen. Je näher ich an die magische Grenze kam , desto mehr knisterte die Luft um mich herum. Das musste die Magie sein. Ich konnte sie noch nie so spüren wie jetzt. Es war atemberaubend und mir wurde mit einem Mal klar , dass ich diese einzigartige Kraft , von der Constantin so besessen war, tats ächlich befreit haben musste. Dieses kleine Sandkorn. So klein und so kraftvoll. Ich war gespannt, welche Auswirkungen dieses kleine Körnchen noch auf mich hatte, machte mich aber zunächst weiter auf die Suche nach dem Mann in meinem Leben, den ich jetzt am meisten brauchte.
    Da ich nicht wusste, wo genau William sich aufhielt, ging ich dort hin, wo er letzte Nacht auf mich gewartet hatte . Blöderweise war William nirgends zu sehen.
    Ich schloss meine Augen und streckte meine Fühler nach ihm aus. Nichts. Mit geschlossenen Augen stellte ich mir unsere Verbindung vor. Ein starkes Band, das uns immer zum anderen führen konnte. William , rief ich in Gedanken. Komm zu mir, bitte. Ich brauche dich. Ich hoffte , dass es funktionierte und steuerte noch eine ganze Menge Sehnsucht und Kummer bei. Das machte ich solange, bis ich seine Nähe spürte. Ich öffnete die Augen und da stand er. Keine fünf Minuten später.
    „William“, stöhnte ich und fiel in seine Arme.
    Er hielt mich einfach fest , sagte kein Wort. Er hob mich hoch und legte mich , hinter einigen dicken

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