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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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naturbelassenen Waldgebirge bemerken würden, wäre unser Geheimnis nicht mehr sicher. Sie würden hier raufkommen und der Sache auf den Grund gehen wollen. Menschen sind neugieriger als es gut für sie ist.“
    „Und wie schützt ihr euch dann? Gibt es Grenzposten die bewacht werden?“
    „Nein, es ist viel … effizienter.“
    „Wie das?“
    Ich machte ein echt planloses Gesicht, weil ich das tatsächlich war. Welche Sicherheitsmaßnahmen, außer Wachposten oder elektronische Überwachungskameras gebe es sonst noch?
    Und da war es schon wieder. Dieses sekundenlange Zögern und dieser nachdenkliche Ausdruck. Als ob er sich nicht sicher war, ob er mir davon erzählen sollte. Aber er tat es schließlich trotzdem.
    „Es ist ein magischer Schutzschild.“
    Das überraschte mich. Aber nicht so sehr, wie es hätte sein sollen. In meinem Kopf konnte ich nichts finden, w as mich an Magie erinnert hätte.
    „Wie ist das möglich?“
    A ris bemerkte meine Verblüffung.
    „Durch Hexerei.“
    Ich konnte mich nicht erinnern, je eine Hexe getroffen oder von deren Existenz gehört zu haben. Allerdings sagte das nicht viel aus.
    „Es gibt richtige Hexen? Mit allem drum und dran? Mit Hexenkessel und Zaubertränken?“
    Aris blieb stehen und lachte auf. Strahlend weiße Zähne blitzten durch seine roten Lippen hervor.
    „Was? Machen die das denn nicht so?“
    „Nein. Schon lange nicht mehr. Und Hexen haben auch keine Warzen oder Krähenfüße .“
    „Sie machen sich lustig über m ich.“
    E r steckte mich mit seinem Lachen an und i ch konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Wir wechselten einen intensiven Blick, der länger dauerte, als ein gewöhnlicher Blick. Es lag mehr darin. Zuneigung und Wärme. Wir standen uns schweigend gegenüber. Eine unsichtbare Kraft zog unsere Blicke gegenseitig an. Es fiel mir wahnsinnig schwer meinen Blick von seinen schwarz strahlenden und von zarten Lachfältchen umrahmten Augen abzuwenden. Ich spürte, dass es ihm genauso ging wie mir. Er hob langsam seinen Arm, legte meine Hand in seine und mit der anderen Hand streichelte er sanft über meinen Handrücken. Ein leichter Schauder stieg in mir hoch und s chwache Blitze durchzuckten mich warnend .
    „ Hexen sind … faszinierend. Man sollte sich vor ihnen in Acht nehmen “, sagte er ohne unseren Blickkontakt zu unterbrechen und ohne meine Hand loszulassen.
    Ob ich mich auch vor ihm in Acht nehmen sollte? Dieses Knistern zwischen uns war überwältigend und seine verlockende Stimme fesselte mich auf unbeschreibliche Weise. Ich wollte mehr von ih m hören. Mehr von ihm berühren. Er wirkte so gefährlich und so liebevoll. Ich fühlte mich beschützt und sicher bei ihm. Sehnsucht stieg in mir auf und vermischte sich mit Traurigkeit. Es machte mich traurig ihn nicht schon länger zu kennen, dass er nicht mehr als nur meine Hand berührte und dass diese atemberaubenden Lippen so weit von meinen entfernt waren. Und diese Traurigkeit kämpfte mit dem Drang etwas dagegen zu unternehmen. Ich musste etwas tun um diese endlose Sehnsucht und Traurigkeit zu beruhigen. Mein Blick wanderte z u seinen Lippen. Rot, betörend und verführerisch luden sie mich zu einem Kuss ein. Zu einem Kuss, der meine innere Unruhe und diesen ständigen Kampf in mir niederringen konnte, wenn ich es nur zuließe. Wenn er es nur zuließe.
    Götter! An w as dachte ich da nur? Er war ein Fremder. Ein Wharpyr , der sich nur um mich kümmerte, weil er musste. Es war sein Job , nett zu mir zu sein. Und trotz der ganzen Anziehungs- und Verführungsnummer, fühlte ich doch, dass irgendetwas nicht ganz passte. Ich riss mich zusammen .
    „Sind Sie böse?“ , zwang ich über meine Lippen.
    „Nicht alle . Manche von ihnen würden allerdings, für die richtige Summe, alles tun .“
    „Sie lassen sich bezahlen?“
    Ich zog meine Hand von ihm weg und ging ein paar Schritte weiter. Am Rand des Kiesweges dürfte einer dieser uralten Bäume ein Gewitter nicht überstanden haben, denn ein dicker Stamm lag dort. Ich setzte mit auf einen der Äste, die so stämmig waren, dass sie mein Gewicht locker trugen.
    „Sie müssen von etwas leben . Sie lieben die Magie und verdienen ihr Geld durch sie. “
    „ Und d ie Hexen haben einen Schutzschild gezaubert?“
    Aris nickte und folgte mir. Er setzte sich nahe neben mich. Aber nicht so nahe, dass er mich nochmal berührt hätte.
    Es war eine unglaubliche Vorstellung. Hexen. Ich meine richtige Hexen .
    „Wie funktioniert er?“
    „Es ist eine

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