Finsteres Licht
unsichtbare Wand mit abschreckende r Wirkung. Die Magie lässt den Wald düster, gefährlich und unheimlich erscheinen. Es ist ein Trugbild , das Menschen optisch und durch vorgetäuschte Sinneswahrnehmungen davor warnt , weiter zu gehen. Sie haben Angst davor die Grenze zu überschreiten und fühlen sich erst wieder sicherer, wenn sie wieder weit genug entfernt sind. Außerdem weiß Constantin sofort Bescheid, wenn jemand durch den magischen Schutzschild durchgeht.“
„Wie kann er das wissen? Ich meine, klingelt dann etwas bei ihm? Zum Beispiel ein Glöckchen?“
Hätte doch sein können, dass magische Alarmanlagen so funktionierten. War es aber nicht.
„Levana. Sie arbeitet für Constantin und wenn jemand sein Land betritt, weiß sie es. Sie hat die Schutzschilde gebaut und sie weiß wann jemand kommt oder geht.“
Meine insgeheime Hoffnung, jemand könnte nach mir suchen um mich möglicherweise von diesem Ort zu retten, waren damit zunichte gemacht. Wenn überhaupt jemand existiert e, der sich um mich sorgte. Vermutlich würde ich es nicht einmal erfahren, wenn jemand wegen mir hier wäre.
„Wo ist sie?“
Aus irgendeinem Grund wollte ich diese Hexe unbedingt einmal sehen.
„Sie lebt sehr zurückgezogen. Sie arbeitet für Constantin und lässt sich nur blicken, wenn er es wünscht.“
„Dann ist es wohl nicht so einfach sie zu Gesicht zu bekommen“, stellte ich fest.
„Wer weiß. Sie sind … du bist schließlich etwas Besonderes. Vielleicht weckst du ihre Neugier und triffst sie einmal.“
Das machte mich stutzig. Der Wechsel zum „Du“ und was er da sagte.
„Warum bin ich etwas Besonderes?“
„Nun ja, du bist Constantins und Chiaras Enkelin. Die Tochter von der verstorbenen Lilja und noch dazu ein Misch ling. Zu einem Teil Vampyr in und zum anderen Teil Wharpyr in. Das gab es noch nie.“
Das gab es noch nie. Dieser Satz fuhr mir durch und durch.
„Willst du damit sagen, dass ich die einzige meiner Art bin?“, fragte ich nochmal schockiert nach. Das konnte doch nicht möglich sein. Es fühlte sich so normal an, zu sein, wie ich war. Und wenn es so war, warum hatte Constantin mir nicht davon erzählt? Ich dachte ich wäre etwas Besonderes, weil ich Liljas Tochter war. Weil meine Großeltern Adelige waren und den Dorus-Clan anführten. Ich war ihre verlorene Prinzessin, nichts weiter.
Aris nickte schwach und in seiner Miene zeichnete sich eine Andeutung von Mitgefühl ab . Er sah mir wahrscheinlich an wie sehr mich diese Neuigkeit aus der Bahn warf. Und wie sehr sie mich verunsicherte.
Unzählige Gedanken, die ich mir bisher nicht gemacht hatte, schwirrten mir durch den Kopf . Natürlich war ich etwas Besonderes , wenn es so jemanden wie mich noch nie gab. Hoffentlich bedeutete es nicht das, was ich befürchtete.
„Ist das der Grund warum mich einige nicht hier haben wollen?“
Ich schaute verzweifelt in mitfühlende schwarze Augen, die mir den Trost versprachen, den ich unbedingt brauchte.
„Ein weiterer“, gab er zu.
Ich senkte meinen Kopf und begann nervös an meinen Fingernägel zu zupfen. Es war schwer zu verstehen. Es war so unheimlich und belastend nicht zu wissen wer man war, woher man kam und wo man gelandet war. Irgendwie wurden hier Spielchen gespielt die ich nicht verstand. Und es waren gefährliche Spiele. E s war noch verwirrender, nicht zu wissen, weshalb man nicht gemocht oder akzeptiert wurde. In meinem Kopf herrschte Dunkelheit und in meinem Herzen regierte ein ordentliches Gefühlschaos. Beides zerrte an mir und erstickte mich innerlich. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Wieder einmal. Ich fühlte mich schwach, ausgepowert und hilflos.
Aris legte einen Arm um meine Schulter und gab mir damit etwas, nachdem ich mich sehnte . Trost und Geborgenheit.
„Ich werde auf dich aufpassen. Mach dir keine Sorgen, Sarah.“
Ich glaubte ihm, dass er das wirklich tun würde. Er meinte es ehrlich und aufrichtig. Aber ich war mir nicht sicher, ob er das auch könnte. Wie sollte ich auch? Ich wusste ja nicht einmal mit was oder wem genau ich es zu tun hatte. Constantin hatte irgendetwas vor. Aber was? Und wer , außer ihm , war darin noch involviert?
Aris verbrachte in den kommenden Tagen viel Zeit mit mir. Ich glaube er mochte mich und registrierte die leidenschaftliche Spannung zwisch en uns ebenso wie ich. Er ging oft mit mir raus . Natürlich blieben wir immer innerhalb der Grenzen. Wir badeten im Pool, spielten manchmal Karten oder lasen einfach nur
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