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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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erfolgte , indem man einen Ball feierte , zu dem all jene die Rang und Namen hatten, eingeladen wurden. Auch alleinstehende männliche Wharpyr e . Es war wie im Mittelalter, fand ich. Okay, man lernte andere kennen, konnte feiern und tanzen. Aber die Tatsache, dass man als Single vorgestellt wurde und anschließend heiratswütige Männer auftauchten, ging mir ordentlich gegen den Strich. Aris meinte, und dass war ausgesprochen unsensibel von ihm, dass ohnehin nicht viele wharpyrisch e Männer an mir interessiert w ä ren, weil ich teilweise vampyrisch war. Er mochte ja recht haben, aber musste er mir das auch noch so hart ins Gesicht knallen ? Das war nicht unbedingt das, was eine Frau, egal welcher Art, hören wollte. Meine empörte Reaktion darüber entlockte ihm aber umgehend eine Entschuldigung. Ich nahm sie an und verdaute erst einmal, dass er, egal wie sehr es mich als Frau kränkte, recht hatte. Vampyr e waren böse, Wharpyr e mochten sie nicht. Es herrschte Krieg zwischen ihnen, weil Vampyr e so taten, als seien sie etwas B esseres und das wharpyrisch e Volk unterdrückten. Es war nur logisch, dass sie dann mit Desinteresse, Unmut oder Vorsicht auf mich reagierten. Ich war beides, ein Mischling und dazu noch die einzige meiner Art. Was ich kürzlich erst erfahren hatte.
    Ich stand vor dem Spiegel und begutachtete was ich aus mir gemacht hatte. Das Kleid saß wie angegossen. Einige Strähnen meiner langen braunen Haare steckte ich hoch, so dass der Rest meiner Mähne schmal an meinem Rücken herunter hing und an meinen Ohren die Diamantenstecker zu sehen waren. Es war mir schon aufgefallen, dass meine Haare normalerweise kürzer waren. Ich hatte mir Extensions machen lassen. Gute sogar, denn es war nicht zu sehen, dass meine Haare künstlich verlängert wurden. Meine Amnesie verhinderte es jedoch vehement mich daran zu erinnern, wann oder wo ich es hatte machen lassen.
    Was ich im Spiegel sah , gefiel mir. Ich fühlte mich elegant, hübsch und attraktiv. Ein paar teure Klunker und ein atemberaubendes Kleid konnte n durchaus das Selbstwertgefühl einer Frau steigern. Es passte alles an mir, bis auf den Stur m der in mir wütete und mir keine einzige Sekunde Ruhe gönnte.
    Aris klopfte pünktlich an meiner Tür um mich abzuholen. Er hatte sich angewöhnt zu Klopfen , bevor er das Schloss aufsperrte und eintrat. Er trug einen schwarzen Anzug, darunter ein weißes Hemd und schwarze Lackschuhe. Die obersten Knöpfe seines Hemdes waren offen und darunter kam seine unbehaarte muskulöse Brust ansatzweise zum Vorschein. Seine schwarzen glänzenden Haare hingen ihm wie gewöhnlich ins Gesicht und umrahmten seine tiefschwarzen Augen. Ein charmantes Lächeln blitzte auf, als er mich anschaute und in seiner Iris tanzten kleine funkelnde Sternchen. Was für ein Mann!
    „Das Kleid steht dir ausgezeichnet!“
    „Danke. Du siehst auch toll aus.“
    Das war schwer untertrieben. Er schaute phänomenal aus.
    „Aber wo ist deine Krawatte?“
    „Krawatten werden überbewertet.“
    Er tat es mit einem Schulterzucken ab und bot mir seine Hand dar um mich bei ihm unterzuhängen. Aris führte mich durch die fürstlichen Räume de r Burg in die riesige Empfangshalle, wo die Gäste empfangen wurden. Constantin und Chiara standen nebeneinander an einem Platz, der am weitesten vom Eingan gsbereich entfernt lag. Über ihr en Köpfen zierte ein übergroßes Gemälde von Lilja die Wand hinter ihnen. Sie schwebte über ihnen wie eine heilige Tote. Je öfters ich ein Bild von ihr betrachtete, umso vertrauter wurde sie mir. Die Ähnlichkeit konnte ich wirklich nicht abstreiten. Lilja war eine hübsche Frau und in ihren Zügen war so gar nichts von der Härte ihres Vaters zu sehen. Ganz im Gegenteil. Sie wirkte freundlich, gutmütig und liebevoll. Ihre dunklen Augen glänzten vor Lebensfreude und brachten ihr blasses Gesicht zum Strahlen. Ich sehnte mich danach mehr von ihr zu erfahren und hätte sie gerne kennengelernt.
    Aris geleitete mich zu ihnen und übergab mich Chiaras und Constantins Obhut. Ich schaute ih n verwirrt hinterher, als er wegging und sich unter die Leute mischte. Es waren schon jede Menge fremder Gesichter da.
    „Du siehst reizend aus mein Kind.“
    Nicht nur Chiara, sondern auch Constantin sprach mich mittlerweile per „ Du“ an. Bei Chiara machte es mir nichts aus, ganz im Gegenteil.
    Constantin vollführte eine zur Schau gestellte , großzügige Geste und küsste meine Stirn zur Begrüßung.
    „Da nke“, murmelte

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