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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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aufrichtig und es machte mir Spaß mich mit ihm zu unterhalten.
    „Genau genommen wurde ich das heute erst ein einziges Mal gefragt.“
    Ich warf Kallistus einen freundlichen Blick zu.
    „Und ja, ich habe mich gut eingelebt. Ich werde behandelt wie eine Prinzessin.“
    Chiara schmunzelte, aber diesmal war es nicht aufrichtig. Ich würde dich selbst beschützen, aber ich kann nicht. Ihre Worte surrten durch meinen Kopf.
    „Nun ja, schließlich sind Sie eine Prinzessin. Prinzessin Sarah Lilja Constantin Chiara Dorus.“
    „Das sind ganz schön viele Namen, meinen Sie nicht?“
    „Ehrenhafte und Adelige Namen. Sie sagen aus woher Sie kommen, wohin Sie gehen und wer Sie sind.“
    Woher ich komme? Definitiv nicht von hier. Wohin ich gehen werde? Das kann ich noch nicht sagen. Wer ich bin? Dieses Rätsel werde ich noch lösen müssen.
    „Hoffentlich kann ich ihnen genauso viel Ehre zuteilwerden lassen, wie sie mir!“
    „Ganz bestimmt, wo doch schon alleine Ihr Name sie zur Herrin und Fürstin macht. “
    Ich machte einen verwirrten Eindruck weil ich ihm nicht ganz folgen konnte.
    „Er spricht von der Bedeutung deines Namens. Jeder Name hat seine eigene. Deiner bedeutet Fürstin und Herrin“, erklärte Constantin, der sich wieder uns zuge wandt hatte, stolz .
    Paris stand mit regloser, starrer und wirklich mürrischer Miene neben ihm.
    „Oh. Das wusste ich nicht. Was bedeuten alle zusammen?“
    „Hmm. Lassen Sie mich überlegen “ , grübelte Servaz.
    Er legte einen Finger an seine Lippen und dachte einen kurzen Moment nach.
    „Fürstin und Herrin, nächtliche Lilie, standhaft hell und leuchtend.“
    Servaz stammelte einige Worte, dann aber erklärte er ausführlicher.
    „Es könnte heißen…“
    Wieder eine Gedankenpause.
    „Eine Fürstin, gleich einer näc htlichen Lilie, standhaft, hell, leuchtend.“
    „Dann bedeutet Lilja nächtliche Lilie?“, hinterfragte ich.
    „Eigentlich bedeutet es Lilie oder die Nächtliche. Aber der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, nicht wahr?“
    Servaz lächelte ein charmant und überraschte mich mit seiner offenen und lustigen Art.
    „Es gefällt mir was Sie aus Namen machen.“
    „Nicht ich mache etwas daraus. Sie leben von ihrer Bedeutung und wir tragen Sie nicht ohne Grund.“
    Ich konnte dieser Anschauung nichts abgewinnen, aber es imponierte mir, was man aus Namen machen konnte. Wobei ich bei genauerem Überlegen zu dem Entschluss fand, dass es doch ein sehr anspruchsloses Thema war, um sich mit Fremden zu unterhalten. Genau passend, wenn man nicht über W ichtigeres oder I nformativeres sprechen wollte.
    „Was bedeutet Ihr Name?“
    „Das ist bei weitem nicht so interessant.“
    „Ach kommen Sie. Er sagt aus woher Sie kommen, wohin Sie gehen und wer Sie sind“, wiederholte ich seine Worte weise.
    „Sie sind wirklich Ihrer Mutter Tochter!“
    Chiara bekam wieder diesen eigenen Ausdruck in den Augen. Sie vermisste Lilja wirklich. Constantin dagegen wurde ausdrucksloser und undurchschaubarer wenn ihr Name fiel. Ob er sich damit nur selbst schützen wollte? Indem er nichts an sich heran ließ?
    Ich erwiderte nichts auf seine Bemerkung bezüglich meiner Mutter. Ich wusste nicht wie sie war, oder was sie tat. Ich fühlte mich ihr aber genau in diesem Augenblick sehr nahe.
    „Er bedeutet der Gerettete. Nicht sehr imposant, nicht wahr?“
    „Wer weiß, vielleicht können Sie jemanden retten oder vor e twas bewahren.“
    „Das is t allerdings ein netter Gedanke.“
    „Ich fürchte ich muss eure Unterhaltung unterbrechen. Ich möchte Sarah noch ein paar Leuten vorstellen bevor wir anfangen.“
    Constantin nahm mich am Oberarm und führte mich weg.
    „Selbstverständlich “, sagte Servaz mit einer knappen Verbeugung mir gegenüber.
    „Ich würde mich freuen noch weitere Bedeutungen von Namen zu erfahren.“
    „Aber sicher doch. Wir können uns später weiter unterhalten“, antwortete er erwartungsvoll.
    Chiara blieb stehen und schaute mir zustimmend nach. Constantin führte mich durch den Raum und stellte mir einen nach dem anderen vor. Es waren so viele, dass ich mir als Mensch sicher nicht alle Namen gemerkt hätte.
    Eine Frau stellte er mir allerdings nicht vor. Sie stand immer abseits der Menge, irgendwo im Schatten einer Säule oder dicht neben einem Vorhang. Sie schien sich abzugrenzen oder zu verstecken. Ob sie sich nicht dazugehörig fühlte? Ihre Haut war nicht so bleich wie unsere, sondern leicht gebräunt. Sie hatte lange kastanienbraune Haare

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