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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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das“, bemerkte er stutzig.
    „Wie kommst du darauf?“
    „Du schaust mich mit deinem verführerischen Augenaufschlag an und … keine Ahnung. Ich fühle mich zu dir hingezogen, aber wenn es soweit ist, das wir uns küssen, habe ich das Gefühl, als ob ich dafür in die Hölle käme.“
    „In die Hölle?“, rief ich entsetzt und schlug ihm gegen die Brust. War ich wirklich so eine miese Küsserin?
    „Versteh das nicht falsch! Bitte! Ich habe einfach das Gefühl, das s es verkehrt ist dich zu k üssen.“
    „Oh. Okay. Das Gefühl hab ich auch, wenn ich dich küsse! Aber irgendetwas ist da zwischen uns, oder nicht?“
    „Auf jeden Fall. Denn so wie dich, habe ich noch keine andere Frau angesehen.“
    Er könnte mir ruhig öfters solche Komplimente machen.
    „Vielleicht liegt es an der Hexerei?“, vermutete ich.
    „Meinst du, dass wir uns zueinander hingezogen fühlen, oder, dass es sich eigenartig anfühlt?“
    „Keine Ahnung. Eines von den beiden Möglichkeiten könnte doch zutreffen, oder etwa nicht?“
    „Natürlich. Alles ist möglich , wenn man es mit einer Hexe zu tun hat.“
    Aris grinste brei t. Ihm machte das offens ichtlich nichts aus. Er schien v iel von seiner Mutter gelernt zu haben, wenn es darum ging, mit Problemen fertig zu werden.
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    „Komm, lass uns weitergehen. Wir müssen zurück“, erinnerte ich ihn und ging an ihm vorbei in die völlig falsche Richtung.
    „Wir müssen da lang!“, korrigierte er mich und lief einfach los.
    Ich beeilte mich ihm nachzulaufen.
    „Wird das ein Wettlauf?“, rief ich ihm hinterher.
    „Wenn du Lust hast!“, brüllte er amüsiert über die Schulter und steigerte sein Tempo.
    Ich ballte meine Hände zu Fäusten und begann schneller zu laufen. Immer schneller und schneller, bis ich ihn überholte und weit hinter mir ließ . Nur blöd , dass ich den Weg nicht so gut kannte wie er. Ich hoffte in die richtige Richtung zu laufen , bis ich mich entschied, mich an der Sonne zu orientieren. Es machte mich stutzig, woher ich dieses Wissen hatte, freute mich aber darüber , es nutzen zu können .
    Plötzlich erschien vor mir eine Frau. Mit langen roten Locken und strahlend blauen Augen , starrte sie mich an. Ich blieb abrupt vor ihr stehen, nicht sicher ob sie echt war oder nur ein Trugbild.
    „Sarah! Sei vorsichtig!“, warnte mich die Frau mit überaus besorgtem Ausdruck im Gesic ht.
    „Sie werden dich bald in Sicherheit bringen“, fügte sie noch schnell hinzu.
    Ihre Stimme klang so klar und ehrlich. Sie kam mir irgendwie … wie ein Engel vor. Ein rastloser Engel mit rotem Lockenkopf.
    „Wer bist du?“, brachte ich erst über die Lippen, nachdem ich ihr plötzliches Auftauchen und den damit verbundenen Schock, verdrängt hatte.
    „Dafür ist keine Zeit. Vertrau niemandem! Pass auf dich auf!“
    Mit dem letzten Wort verschwand sie auch wieder. Sie löste sich in jede Menge kleiner Lichtquellen auf, die wild herumschwirrten und sich in Luft auflösten. Nach mehreren Augenzwinkern bemerkte ich, wie Aris immer näher kam. Ob sie wegen ihm so schnell verschwunden war ? Was hatte das zu bedeuten? Und … wer war sie? Mir fiel unser Wettstreit wieder ein und ich begann wieder zu laufen. Die ganze Zeit rätselte ich dar über , was eben geschehen war.
    Ich war als erste im Burg garten angekommen, legte mich in die Wiese und tat so, als ob ich seit mindestens einer Stunde da liegen würde , um auf Aris zu warten. In Wirklichkeit dauerte es natürlich viel kürzer, bis er aus dem Wald hervorkam. Breitbeinig und die Hände seitlich in die Hüften gestemmt blieb er vor mir stehen.
    „Du hast mich abgehängt!“, warf er mir mit ernstem Blick vor.
    „Das ist der Sinn eines Wettlaufs“, antwortete ich mi t einem Grinsen auf den Lippen.
    Offensichtlich verletzte mein Sieg seinen Stolz. Er konnte seinen Ärger darüber zumindest nicht sehr gut verstecken, was durchaus amüsant war. Ich hatte nicht vor , ihm oder irgendjemandem , von dem Vorfall im Wald zu erzählen, weshalb ich einfach so tat, als sei nichts gewesen. Obwohl mich diese strahlend blauen Augen, ihr plötzliches erscheinen und übereiltes verschwinden, sowie Ihre Worte, sehr beschäftigten.
    „Machst du dich jetz t auch noch lustig über mich?“, maulte er mich an. Seine Bemühungen um ein teilnahmsloses Gesicht schlugen völlig fehl.
    „Hey, ic h kan n nichts dafür, dass du dich im Schneckentempo fortbewegst!“
    Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Er hechtete los und sprang auf mich

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