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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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Art Wachschlaf. Und ich war überaus dankbar dafür.
     
    Am nächsten Tag bestellte mich Constantin in sein Arbeitszimmer. Das Dienstmädchen überbrachte mir die Nachricht und führte mich zu ihm. Er saß hinter seinem riesigen, robusten Schreibtisch aus dunklem Holz. Edle Schnitzereien zierten die glänzend lackierten Schreibtischfüße und Tischplatte.
    „Ah, Sarah. Setz dich bitte .“
    Sein Befehlston war streng, aber er bemühte sich freundlich und vertrauensvoll zu erscheinen. In mir wuchs ein übler Klumpen Abscheu und Wut an . Lächelnd und mit einer Miene, hinter der sich nicht nur seine Boshaftigkeit und Hinterhältigkeit verbargen , beobachtete er mich aufmerksam . Ich riss mich zusammen und befolgte was ich mir vorgenommen hatte. Nichts anmerken lassen, lautete die Devise.
    „ Danke“, erwiderte ich und nahm auf eine m Stuhl ihm gegenüber Platz.
    Ich lehnte mich lässig zurück und überschlug meine Beine. Das sah bestimmt locker und selbstsicher aus. Ich war gespannt, was er mit mir zu besprechen hatte.
    „ Du fragst d ich sicher warum du hier bist.“
    Das war eine Feststellung , keine Frage, doch ich nickte trotzdem zur Bestätigung.
    „Ich wollte wissen wie es um dein Erinnerungsvermögen steht. Gibt es etwas Neues?“
    Mit ernstem Blick wartete er meine Antwor t ab. Dieser Mistkerl hatte wohl Angst, seine Hexe wäre nicht fähig mir ordentlich das Licht auszublasen. Leider hatte er dazu keinen Grund. Ihr Zauber, wenn es tatsächlich einer war, funktionierte perfekt.
    „ Nein “, antwortete ich enttäuscht.
    In mir drinnen schaute es ganz anders aus. Ich war wütend auf diesen Mann vor mir. Am liebsten hätte ich ihm eine ordentliche geknallt und i h n angeschrien.
    Aus dem Augenwinkel beobachtete ich einen Dienstboten in Anzug und Lackschuhen, der nach kurzem Klopfen die Tür geöffnet hatte, mit einem Tablett in den Händen durch die Tür trat und sich knapp verbeugte. Erst nach Constantins Einverständnis kam er näher, stellte das Geschirr, zwei Gläser und eine Flasche, auf dem Schreibtisch ab und zog sich lautlos wieder zurück. Constantin goss Blut in beide Gläser und schob eines davon in meine Richtung. Ich starrte es an und wünschte mir, es wäre warm. So wie Nitsa es vorzog. Eigenartig, ob das an meiner vampyrisch en Seite lag? Würde ich ebenfalls zu einem Junky werden, wenn ich mich ausschließlich von Menschenblut ernährte? Von warmen Menschenblut?
    „ Das ist bedauerlich. Ich hoffte du könntest dich wenigst ens an Kleinigkeiten erinnern.“
    Constantin nahm einen Schluck Blut aus seinem Glas und stöhnte leise als es seine Kehle hinunter lief. Da ich noch nichts zu mir genommen hatte und das Brennen in meinem Hals, zu einem heißen kratzigen Schmerz zu werden drohte, stillte ich diesen unangenehmen Hunger und leerte fast das halbe Glas auf einmal.
    „Durst?“, fragte Constantin nach und grinste schief.
    „Tut mir leid, ich habe heute noch nichts zu mir genommen.“
    „Bitte, bedien dich.“
    Er schob die Flasche zu mir und ich füllte mein Glas randvoll auf.
    „Ich muss sagen, ich bin stolz auf dich“, fuhr er fort.
    In der Zwischenzeit leerte ich bereits mein zweites Glas.
    „Ich hätte dir so e ine Ansprache nicht zugetraut.“
    Ich wusste , er meinte meine Rede beim Empfang.
    „Aber wie man sieht, habe ich mich in dir getäuscht.“
    „Ist das der Grund warum ich nicht mehr in meinem Zimmer eingesperrt werde?“, verlangte ich von ihm zu wissen.
    „Das … und weil ich jetzt glaube, dass du nicht mehr flüchten willst.“
    Er beobachtete genau meine Reaktion. Nur leider enttäuschte ich ihn mit einer regungslosen Miene und einem kleinen Lächeln.
    „Warum sollte ich flüchten?“, hakte ich nach.
    Mal sehen wie viele Informationen er mir geben würde. Ich test et e ihn, so wie er mich. Wir beide behielten unser Pokerface.
    Er zuckte mit den Schultern.
    „Weil du dich hier nicht sicher fühlst, möglicherweise. Wenn man bedenkt, dass du keine Erinnerungen mehr hast. Es ist schwer für dich, alles einzuschätzen. An deiner Stelle würde ich niemandem trauen.“
    Mal sehen wie weit ich gehen konnte.
    „Habe ich de n n einen Grund, mich nicht sicher zu fühlen?“ , fragte ich mit verschreckten Rehaugen.
    Er wartete e inen Moment , bis er sein falsche s Lächeln aufsetzte.
    „Natürlich nicht. Alles was wir tun geschieht nur zu deinem Besten. Auch wenn es etwas … sagen wir mal gastunfreundlich erscheint, dich eingesperrt zu haben, taten wir es nur um dich zu

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