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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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verborgenen dunklen Ecke entdeckte ich einen zarten goldenen Funken. Dieser Funke strahlte Wärme, Licht und … Ruhe aus. Ich lenkte all meine Aufmerksamkeit auf diesen schwach pulsierenden goldenen Punkt und drängte alles andere zur Seite. Ich hoffte dorthin zu gelangen. Ich wollte dort hin. Da wo es warm und ruhig war. Das musste die Liebe in mir sein, dämmerte es mir und in dem Augenblick rollte die Enttäuschung über mich , wie ein neb liger Wüstenballen. Die Enttäuschung darüber, dass in mir so wenig Liebe steckte.
    „Kannst du sie sehen?“, erkundigte Levana sich mit gedämpfter Stimme.
    „Ja“, flüsterte ich matt.
    „Versuch durch sie hindurch zu gehen. Hab keine Angst, es kann dir nichts geschehen. Die Bilder spiegeln nur deine Gefühle wieder. Gefühle können dich körperlich nicht verletzen.“
    Ich schaute mich um und suchte nach einem Körnchen Mut. Und tatsächlich. Sandkörn er bildeten sich vor mir und bah nten sich einen Weg durch das grollende Gewitter. Schritt für Schritt bewegte ich mich auf dem sandigen Pfad entlang, bis nur noch Dunkelheit vor mir lag. Selbst diesen kleinen Funken Liebe ließ ich schweren Herzens hinter mir .
    Nach einer Weile gab mir Levana die nächsten Anweisungen. Ihre helle Stimme beruhigte mich und führte mich durch mein Bewusstsein hindurch und tiefer bis in mein Unterbewusstsein.
    „Geh weiter. Bleib nicht stehen. Es gibt nichts zu befürchten“, bekräftigte sie mich .
    Ich spürte ihre Anwesenheit und eigenartigerweise vertraute ich ihr. Ich hoffte nur, sie würde meinen Verstand nicht noch mehr verdrehen und mein gesundes Misstrauen beseitigen.
    Ich wandelte durch die schwärzeste Dunkelheit, ohne etwas sehen zu können. Bis ich an einer unsichtbaren Wand gestoppt wurde. Ich schaute mich um, sah aber nichts. Es war stockdunkel um mich herum.
    „Versuch weiterzugehen. Lass dich nicht abhalten.“
    Leichter gesagt, als getan. Mit ausgestreckten Armen ertastete ich die Blockade vor mir und drückte dagegen. Nichts bewegte sich.
    „Versuch es noch einmal.“
    Ich drückte wieder dagegen. Diesmal etwas stärker. Aber es geschah nichts. Es gab keine Möglichkeit vorwärts zu kommen . Und je mehr ich mich anstrengte, desto mehr verließ m ich meine Kraft. Irgendwann holte Levana mich wieder zurück. Sie zog mich langsam aus der Dunkelheit. Als ich meine Augen öffnete, fuhr ich verwirrt hoch. Levana öffnete kurz nach mir ihre Augen. Sie saß kerzengerade in ihrem Sessel, die Finger fest um den dunkelgrauen Stein an ihrem Hals geschlungen. Glücklicherweise war das vorherige Vertrauen zu ihr, wie weggewischt. Die Nacht war schon lange angebrochen und wir saßen im Dunkeln. Mit einer kreisförmigen Handbewegung durch die Luft , die Levana mit der freien Hand vollführte, entstand eine schwache dunkle Wolke, die zur Lampe an der Decke hochstieg. Sobald der Nebel die Lampe einhüllte, erhellte sich das Zimmer auf magische Weise.
    „Wahnsinn. Wie haben Sie das gemacht?“, fragte ich erstaunt und meinte damit an und für sich das Licht.
    „Ich habe dich nur dorthin geführt, wo deine wahre Stärke ruht. Es liegt an dir sie zu finden und zu entfesseln.“
    An ihrer Stimme erkannte ich, wie erschöpft sie war. Ich nahm an, dass sie verstanden hatte, auf was sich meine Frage bezog, aber darüber nichts verraten wollte.
    „Konnten Sie sehen was ich sah?“
    Sie nickte .
    „Du musst die Blockaden entfernen.“
    „Was ist dahinter ?“
    „Das, nachdem wir suchen“, antwortete sie knapp, erhob sich aus ihrer sitzenden Position und marschierte auf die leere Wand zu. Mit vorgesteckten Arm en zauberte sie wieder eine Tür hervor, die in einer dunklen Nebelschwade entstand.
    „Nutze den morgigen Tag um Energie zu tanken. Trink viel und entspanne dich. Du wirst es brauchen.“
    Ich nickte, folgte ihr durch die Tür und drehte mich herum, um zu sehen, wie sie wieder auf wundersame Weise verschwand. Eindrucksvoll. Echt eindrucksvoll. Gerne hätte ich auf dieselbe Methode Türen oder Licht gezaubert. Hexerei war eine wunderbare Gabe mit der man viele Dinge bewerkstelligen konnte. Viele gute Dinge, dachte ich. Nur , da s s Levana und Constantin das nicht zu interessieren schien.
    „Bitt e nach dir.“
    Levana ließ mir den Vortritt. Auf dem Weg die Treppe nach unten, schaute ich hinter mich und stellte fest, dass Levana verschwunden war. Sicher schlug sie an irgendeiner Wand einen anderen Weg ein. Wobei ich kurz spekulierte, ob sie sich teleportierte, verwarf die

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