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Finsteres Verlangen

Finsteres Verlangen

Titel: Finsteres Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ist. Habe ich mich geirrt?«
    Ich nickte. »Wenn ein Gestaltwandler wirklich mächtig ist, kann er das. Ich kenne nur eine Hand voll, die zu einer partiellen Verwandlung fähig sind.«
    Zerbrowski senkte die Stimme noch mehr. »Es wäre gut gewesen, wenn sie das vor dem Einsatz gewusst hätten.«
    »Ich dachte immer, dass mindestens eine Person pro Trupp in Quantico war und den großen Monster-Kurs belegt hat.«
    »Das ist richtig.«
    Ich sah ihn entrüstet an. »Ich gehe eigentlich nicht davon aus, dass ich mehr über die Monster weiß als das FBI.«
    »Das sollten Sie aber vielleicht«, erwiderte Zerbrowski leise.
    Die Art, wie er das sagte, nahm mir den Wind aus den Segeln. Ich konnte nicht wütend werden, während Elsworthy daneben stand und blinzelte wie ein unschuldiges Kind, das ein Schlachthaus vorgeführt bekommt.
    »Ganz schön heiß hier drin, was?«, meinte Elsworthy.
    Er hatte recht, hier waren zu viele Menschen in einem zu kleinen Raum. »Detective Webster, nehmen Sie Elsworthy doch zum Luftschnappen mit auf den Flur.«
    Webster tat wie geheißen, und Elsworthy begleitete ihn widerstandslos. Wie es schien, hatte er seine ganze Wut aufgebraucht, ehe ich eingetroffen war, und jetzt waren nur noch Schock und Entsetzen übrig.
    Zerbrowski und ich blieben in unserer kleinen Ecke stehen. »Was ist schiefgegangen?«, fragte ich.
    »Elsworthy hat mich zusammengebrüllt, aber vorhin schon Captain Parker, und der kann es besser. Er erwartet, dass ich ins Krankenhaus komme und ihm erkläre, wie Van Anders tun konnte, was er getan hat.«
    »Was hat er denn getan?«
    Zerbrowski holte sein allgegenwärtiges Notizbuch aus der Jackentasche. Das Notizbuch sah aus, als hätte er es im Dreck gewälzt und wäre dann darauf herumgetrampelt. Er blätterte, bis er die gesuchte Seite gefunden hatte. »Van Anders war vollkommen kooperativ, als sie hereinkamen. Er schien überrascht und wusste nicht, wieso man ihn festnehmen wollte. Er wurde durchsucht, ihm wurden Handschellen angelegt, und die beiden taktischen Beamten, Bates und Meyer, führten ihn hinaus auf den Gang, während der Rest des Trupps sicherstellte, dass niemand sonst in der Wohnung war.« Er sah zu mir hoch. »Standardvorgehensweise.«
    »Und wann hörte es auf, eine Standardsituation zu sein?«
    »Das wissen wir nicht genau. Meyer meldete sich nicht mehr über Funk. Bates begann zu brüllen, ein Kollege sei verwundet, und dann etwas wie: Er hat Krallen!
    Elsworthy und ein anderer Beamter kamen gerade rechtzeitig auf den Flur, um deutlich zu sehen, dass Van Anders Krallen hatte, aber volle menschliche Gestalt besaß.« Zerbrowski maß mich mit einem Blick. »Wenn ich ehrlich bin, war ich geneigt zu glauben, Elsworthy und …«, er drehte eine Seite in seinem Notizbuch um, »Tucker hätten sich das Ganze nur eingebildet.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, es ist möglich.« Ich schüttelte den Kopf noch einmal und verzichtete mit Mühe darauf, mir die Schläfen zu massieren. Meine Kopfschmerzen kehrten zurück. »Bei den Lykanthropen, die ich eben erwähnt habe, fahren die Krallen einfach aus. Es ist, als schnellten fünf Springmesser gleichzeitig hervor. Der Kollege – Bates, richtig? – dürfte überhaupt nichts gesehen haben.«
    »Meyer. Bates lebt noch.«
    Ich nickte. Namen waren wichtig. Man sollte sich jederzeit erinnern, wer tot war und wer noch lebte. »Van Anders hat Meyer niedergestochen. Die Klingen, die aus seinen Fingerspitzen geschossen kamen, hat er wie Messer benutzt.«
    »Offenbar hält Kevlar keine Lykanthropen auf«, sagte Zerbrowski.
    »Kevlar ist nicht dazu gedacht, Messerstiche aufzuhalten«, erwiderte ich, »und die Krallen wirkten wie Messerklingen.«
    Er nickte. »Van Anders hat den Beamten als Schild benutzt, ihn mit den Krallen gehalten wie … wie eine Marionette, so hat sich Elsworthy ausgedrückt.«
    »Er gehört zu den anderen ins Krankenhaus«, sagte ich.
    »Als wir hier ankamen, sah er gut aus, Anita, ehrlich. Ich kann es ihnen nicht verübeln, dass sie ihn nicht gezwungen haben, ins Krankenhaus zu gehen.«
    »Na, jetzt sieht er nicht mehr gut aus.«
    »Wir nehmen ihn mit, wenn wir zum Krankenhaus fahren.«
    Ich sah ihn an. »Wieso glaube ich, dass wir nicht nur deshalb zum Krankenhaus fahren, weil wir moralische Unterstützung demonstrieren wollen?«
    »Sie sind heute Abend sehr scharfsinnig.«
    »Zerbrowski!«
    »Ich habe Captain Parker gesagt, dass ich sofort komme, sobald Marshal Blake auftaucht.«
    »Sie Mistkerl.«
    »Er

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