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Finsteres Verlangen

Finsteres Verlangen

Titel: Finsteres Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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einmal am Tag tun müssen. Du wirst die Sättigungen immer länger aufschieben können.«
    »Ich liege praktisch mit dem Kopf in deinem Schoß und spüre nicht die kleinste Regung.«
    Er strich mir übers Haar, und ich fand es tröstlich. Statt Sex wollte ich lieber im Arm gehalten werden. Ich wollte in seinen Armen einschlafen. Das klang im Augenblick verlockender als alles andere.
    »Wenn die Dämmerung naht, wird mein Einfluss auf dich schwächer. Du wirst dann nicht mehr imstande sein, die Ardeur in Schach zu halten. So leid es mir tut, ma petite, aber wir müssen sie befriedigen.«
    »Du bist doch genauso müde wie ich.«
    »Ich wünsche mir nichts mehr, als zwischen die seidenen Laken zu kriechen und Arm in Arm mit dir zu liegen. Ich möchte dich halten und gehalten werden. Sex ist wunderbar, aber heute Nacht brauche ich mehr Trost als Lust. Ich fühle mich wie ein Kind im Dunkeln, das weiß, dass die Monster unter dem Bett lauern, und möchte hören, dass alles gut wird. Nur leider bin ich viel zu alt, um tröstliche Lügen zu glauben.«
    Vielleicht kam es, weil ich müde war, vielleicht auch, weil Jean-Claude gerade von sich geschildert hatte, wie mir selbst zumute war. Jedenfalls musste ich an andere Nächte denken, wo wir genauso müde, so voller Angst waren und nicht einschätzen konnten, was der nächste Abend bringen würde. Und ich musste daran denken, wie er auch Asher und Julianna im Arm gehalten hatte wie Teddybären, um ein wenig Nestwärme zu spüren. Halte mich heute Nacht, hatte Julianna immer gesagt. Dabei war zwischen den beiden Männern bis heute unausgesprochen, wie oft Juliannas Ängste es ihnen ermöglicht hatten, sich so verbunden und so verängstigt zu fühlen, wie sie wirklich waren.
    Julianna war zwischen den Männern die Brücke gewesen. Sie hätten sich nicht so lange Zeit so nahe stehen können, wenn sie nicht gewesen wäre. Ich hatte Jean-Claudes Erinnerungen und wusste daher, wie oft Juliannas Bedürfnisse und ihre Liebe zu den beiden sie zusammengebracht und Verbundenheit erzeugt hatte. Jean-Claude hatte die Klugheit, Asher den Charme besessen, aber Julianna hatte das Herz in die Beziehung gebracht. Ein lebendiges Herz, das für alle drei schlug.
    Ich könnte nie eine Julianna sein. Mir fehlte ihre Freundlichkeit, ihre Sanftmut, ihre Geduld. Wir waren einander so unähnlich, und dennoch: Hier lebte ich Jahrhunderte später mit denselben Männern zusammen. Ich atmete einmal tief durch und hörte meinen bebenden Seufzer.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, ma petite? Ich meine, abgesehen von dem, worüber wir gesprochen haben?«
    Ich hob den Kopf von seinem Knie. »Wenn wir mit Asher eine Dreierbeziehung hätten, müsste Musette ihn doch in Ruhe lassen, oder?«
    Hinter der schönen höflichen Maske, die er aufsetzte, wenn er unsicher war, welcher Gesichtsausdruck hilfreich und welcher kränkend wäre, huschte eine Empfindung vorbei und verschwand sofort wieder. »Hätten wir vorhin wahrheitsgemäß antworten können, dass Asher bei uns im Bett liegt, hätte Musette ihn nicht verlangen können. Das ist wahr.«
    »Wenn er also heute zu uns käme, wäre er morgen sicher vor ihr.« Ich klang so sachlich, als ginge es um die Entscheidung, einkaufen oder essen zu gehen.
    Sein Ton fiel noch vorsichtiger aus als meiner. »Das ist richtig.«
    »Wenn ich euch erlaubt hätte, zusammen zu sein, solange ich nicht da bin, hätte sie ihm heute Abend schon nichts tun können. Aber ich war dazu nicht in der Lage.« Ich schüttelte den Kopf. »Theoretisch habe ich damit kein Problem. Ich mag Männer. Ich finde sie attraktiv, verstehe es also, wenn sie jeder attraktiv findet. Dass Männer sich zu Männern hingezogen fühlen, leuchtet mir vollkommen ein. Aber in der Praxis kann ich mich nicht überwinden, meinen Mann mit einem anderen zu teilen. Ich kann es nicht. Wenn ich herausfände, dass ihr es hinter meinem Rücken tut, würde ich dir den Laufpass geben. Ich weiß, dass das wirklich unfair ist. Ich schlafe mit Micah und obendrein fast mit Nathaniel und hatte bis vor ein paar Monaten auch noch Sex mit Richard. Aber du darfst nur mit mir zusammen sein. Das ist himmelschreiend ungerecht, ich weiß das.«
    »Ich werde nicht aus deinem Bett vertrieben, wenn die anderen mit dir zusammen sind. Nur Richard ist eine Ausnahme, der würde dich niemals teilen.«
    »Ich weiß, dass du Blut von den Männern nimmst, weil ich nicht an mir saugen lasse, aber das ist nicht dasselbe.«
    »Ich will keine andere außer

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