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Finsteres Verlangen

Finsteres Verlangen

Titel: Finsteres Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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beeindruckend ist, dann gibt es hier ordentlich was zu erben.«
    »Sie haben den Pool noch nicht gesehen, wie?«
    »Pool?«
    »Im Haus, mit Whirlpool für zwölf Personen.«
    Ich seufzte. »Wie gesagt, hier gibt es was zu erben. Die rituellen Symbole dienen nur der Irreführung.«
    Die Hände hinter dem Rücken starrte Zerbrowski nach draußen und wippte ab und zu auf den Fußballen. »Sie haben recht. Genau das hat Dolph vermutet, sowie Reynolds gesagt hat, dass keine Magie verwendet wurde.«
    »Ich soll aber nicht zu dem anderen Tatort fahren, um noch einmal Reynolds Urteil zu überprüfen, oder? Denn wenn es nur darum geht, fahre ich nach Hause. Tammy ist mir zwar nicht immer sympathisch, aber sie ist kompetent.«
    »Sie mögen es nur nicht, dass sie mit Ihrem Kollegen Larry Kirkland zusammen ist.«
    »Stimmt. Sie ist seine erste ernsthafte Beziehung. Also sehen Sie es mir nach, wenn sich mein Beschützerinstinkt meldet.«
    »Komisch, bei mir meldet er sich gar nicht.«
    »Das ist nur, weil Sie sonderbar sind, Zerbrowski.«
    »Nein, das kommt, weil ich miterlebe, wie Reynolds und Kirkland sich ansehen. Sie sind total verknallt, Anita, bis über beide Ohren verliebt.«
    Ich seufzte. »Kann sein.«
    »Wenn Ihnen das noch nicht aufgefallen ist, dann weil Sie es nicht sehen wollen.«
    »Vielleicht war ich zu beschäftigt.«
    Ausnahmsweise blieb Zerbrowski mal still.
    Ich sah ihn an. »Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet. Soll ich zu dem zweiten Tatort fahren, um Tammys Urteil zu überprüfen?«
    Er hörte mit Wippen auf und stand still und ernst da. »Ich weiß es nicht. Vielleicht teilweise.«
    »Dann fahre ich nach Hause.«
    Er fasste mich am Arm. »Fahren Sie bitte hin, Anita. Geben Sie Dolph nicht noch mehr Anlass, sauer zu sein.«
    »Das ist nicht mein Problem, Zerbrowski. Dolph macht sich selbst das Leben schwer.«
    »Ich weiß, aber die paar Kollegen, die an beiden Tatorten waren, sagen, dass der zweite erst richtig übel ist. Und er ist mehr etwas für Sie als für Reynolds.«
    »Etwas für mich? Inwiefern?«
    »Er ist grausam, wirklich grausam. Dolph will nicht wissen, ob Magie im Spiel war, sondern ob der Täter ein Mensch oder etwas anderes ist.«
    »Dolph übertreibt es ein bisschen mit seiner Methode, seine Leute nicht durch Vorabinformationen in eine bestimmte Richtung zu drängen. Er würde wahrscheinlich ausflippen, wenn er wüsste, was Sie mir gerade verraten haben.«
    »Ich will nur verhindern, dass Sie nach Hause fahren.«
    »Wieso kümmert es Sie, ob Dolph und ich Streit haben?«
    »Wir sind hier, um ein Verbrechen aufzuklären, Anita, nicht um uns zu bekriegen. Ich weiß nicht, was mit Dolph los ist, aber einer von Ihnen beiden muss sich wie ein Erwachsener benehmen.« Er lächelte. »Ja. Ich weiß, die Lage hat einen traurigen Zustand erreicht, wenn ausgerechnet Sie diejenige sind, aber so ist es nun mal.«
    Ich schüttelte den Kopf und gab ihm einen Klaps auf den Arm. »Sie sind eine echte Nervensäge, Zerbrowski.«
    »Man freut sich über jede Anerkennung.«
    Mein Ärger ließ nach und damit auch der Energieschub. Ich lehnte den Kopf an Zerbrowskis Schulter. »Bringen Sie mich nach draußen, bevor es mir wieder schlechter geht. Ich werde hinfahren.«
    Er legte einen Arm um mich und drückte mich flüchtig. »So kenne ich meinen kleinen Bundesmarshal.«
    Ich hob den Kopf. »Reizen Sie mich nicht, Zerbrowski.«
    »Kann nicht anders, tut mir leid.«
    Ich seufzte. »Da haben Sie recht; Sie können nicht anders. Vergessen Sie, dass ich mich beschwert habe, und lassen Sie weiter geistreiche Sprüche ab, während sie mich zu meinem Wagen bringen.«
    Er führte mich nach draußen. »Wie kommt es eigentlich, dass Sie heute einen Werwolfstripper als Chauffeur haben?«
    »Hab wohl einfach Glück gehabt.«

19
    D er zweite Tatort lag in Chesterfield, das eine begehrte Adresse gewesen war, bevor die Neureichen weiter raus nach Wildwood zogen, das mit seinen großen frei stehenden Häusern einen völlig anderen Eindruck bot als das Wohnviertel, durch das wir jetzt fuhren. Chesterfield war Mittelschicht, konservative Mittelschicht, Rückgrat der Nation. Es gab Tausende solcher Siedlungen, aber in dieser waren die Häuser nicht alle identisch. Sie standen zwar dicht beieinander und waren im gleichen Stil gebaut, wie von ein und demselben Kopf ersonnen, aber einige waren zwei-, andere eingeschossig, einige aus Ziegelsteinen, andere nicht. Nur die Garagen waren bei allen gleich, so als hätte der

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