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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Essens, das Miles verzehrte, legte sich hin und zwang ihren Körper dazu, sich zu entspannen. Sie mußte ihre ganze Kraft für morgen sammeln. Die Erlebnisse des Tages hatten sie so erschöpft, daß sie rasch einschlief.
    Sie erwachte mitten in der Nacht, spannte sofort all ihre Muskeln an, als spürte sie eine Gefahr, an die sich sich jedoch in ihrer Schlaftrunkenheit nicht zu erinnern vermochte. Binnen Minuten war ihr Kopf klar, und sie bewegte leise den Kopf, um zu Miles hinüberzusehen, der auf der Koje an der gegenüberliegenden Zeltwand schlief.
    Als Kind, das in einem Haushalt voller Schrecken aufgewachsen war, hatte sie die Kunst gelernt, sich lautlos zu bewegen. Verstohlen, daß der Stoff ihres Kleides nicht raschelte, ging sie auf Zehenspitzen zur Rückwand des Zeltes. Zweifellos waren draußen Wachen ausgestellt; doch an der Rückseite des Zeltes würden sie weniger aufmerksam sein.
    Es dauerte lange Minuten, bis sie die Zeltleinwand so weit angehoben hatte, daß sie darunter hindurchkriechen konnte. Sie drückte ihren Körper zu einer dünnen Linie zusammen und bewegte sich Zoll für Zoll. Ein Wächter kam vorbei, aber sie barg sich hinter einem kleinen Strauch ins Gras und verschmolz mit dessen Schatten. Als der Wächter ihr den Rücken zudrehte, rannte sie zum Wald und suchte sich dort im tiefsten Schatten zu verstecken. Nur jahrelanger Übung, wenn sie ihrem Bruder Edmund und seinen Freunden ausweichen mußte, hatte sie es zu verdanken, daß sie so lautlos davonhuschen konnte. Roger hatte sie deswegen gehänselt und behauptet, sie würde eine vorzügliche Spionin abgeben.
    Sobald sie im Wald war, atmete sie zum erstenmal kräftig durch und konzentrierte ihren Willen darauf, ihr klopfendes Herz zu beruhigen. Es war nichts Ungewöhnliches für sie, sich nachts im Wald aufzuhalten, und sie begann mit energischen, leichtfüßigen Schritten zwischen den Stämmen zu wandern. Es war verblüffend, wie wenig Geräusche sie dabei machte.
    Als die Sonne aufging, war Fiona bereits zwei Stunden gegangen, und ihre Schritte wurden etwas schleppender. Sie hatte seit vierundzwanzig Stunden nichts mehr gegessen, und ihre Kräfte ließen nach. Als ihre Füße über den Boden schleppten, verfingen sich ihre Röcke in Büschen, und Zweige in ihren Haaren.
    Noch eine Stunde, und sie begann zu zittern. Sie setzte sich auf einen umgestürzten Baum und versuchte, ihren Gleichmut wiederzufinden. Vielleicht war es verständlich, daß sie nicht so viel Kraft besaß, da der Mangel an Nahrung und die Heimsuchungen des vergangenen Tages ihre Reserven fast aufgezehrt hatten. Bei dem Gedanken an Rast wurden ihre Augen schwer, und sie wußte, daß sie ihren Marsch nicht mehr fortsetzen konnte, wenn sie jetzt nicht ausruhte.
    Müde legte sie sich auf den Waldboden und ignorierte die kleinen Krabbelwesen unter dem Baumstamm. Es war nicht das erstemal, daß sie die Nacht in einem Wald verbrachte. Sie machte einen schwachen Versuch, sich mit Laub zu bedecken, hatte ihr Werk jedoch nur zur Hälfte getan, als sie schlafend zurückfiel.
    Sie erwachte von einem scharfen Stoß in die Rippen. Ein kräftiger, vierschrötiger Mann, der nicht viel mehr als Lumpen auf dem Leib trug, grinste auf sie hinunter. Im Oberkiefer fehlten die Vorderzähne. Zwei andere Männer, schmutzig wie er, standen neben ihm.
    »Sagte euch doch, daß sie nicht tot ist«, sagte der vierschrötige Mann, während er Fionas Arm packte und sie in die Höhe zog.
    »Eine hübsche Lady«, sagte ein anderer und legte Fiona die Hand auf die Schulter. Sie wich vor ihm zurück, aber seine Hand blieb, wo sie war; ihr Kleid zerriß und entblößte ihre Schulter.
    »Ich zuerst! « keuchte der dritte Mann.
    »Eine echte Lady», sagte der Vierschrötige, die Hand auf Fionas nackter Schulter.
    »Ich bin Fiona Chatworth, und wenn ihr mir ein Leid tut, läßt euch der Graf von Bayham köpfen. «
    »Das war ein Graf, der mich von meinem Hof vertrieb«, entgegnete einer der Männer. »Meine Frau und Tochter starben an der Winterkälte. Sie erfroren. « Mit einer häßlichen Fratze betrachtete er Fiona. Sie wäre noch weiter zurückgewichen, doch der Baumstamm hinter ihr hinderte sie daran.
    Der Vierschrötige legte Fiona eine Hand an die Kehle.
    »Ich mag es, wenn meine Frauen mich bitten. «
    »Die meisten Männer mögen das«, sagte sie kalt, und der Mann blinzelte.
    »Sie ist tückisch, Bill«, sagte der dritte. »Laßt sie mich zuerst haben. «
    Plötzlich veränderte sich der

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