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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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faßte ihren Arm und zwang sie, ihn anzusehen. »Selbst meine eigenen Brüder übertreiben, was meine Kinder betrifft. Wie kann ich also erwarten, daß ein Außenseiter die Wahrheit wüßte? Ich habe drei Söhne: Christopher, Philip und James. Und eines Tages erwarte ich von einem weiteren Kind zu hören. Ich hoffe, es wird diesmal eine Tochter. «
    »Ihr hofft… « fauchte sie. »Ihr verschwendet keinen Gedanken an ihre Mütter? Daß Ihr die Frauen mißbraucht und dann wegwerft? Und was wird aus den Kindern? Sie müssen doch mit der Schmach eines Bastards aufwachsen! Als Geächtete, nur weil ein schrecklicher Mann einen Moment des Vergnügens erlebte. «
    Sein Griff auf ihrem Arm wurde fester, und Zorn blitzte in seinen Augen auf. »Ich mißbrauche keine Frauen«, sagte er mit zusammengepreßten Zähnen. »Die Frauen, die mir Kinder schenkten, kamen freiwillig zu mir. Und alle meine Kinder leben bei mir und werden von erfahrenen Schwestern versorgt. «
    »Schwestern! « Sie versuchte, sich von ihm zu lösen; aber es gelang ihr nicht. »Werft Ihr die Mütter der Kinder auf die Straße? Oder gebt Ihr ihnen bei bißchen Zehrgeld wie Bridget und schickt sie dann ihrer Wege? «
    »Bridget? « Miles blickte ihr einen Moment forschend ins Gesicht. Sein Zorn legte sich wieder. »Ich vermute, Ihr meint die Bridget, die mir meinen James geschenkt hat? « Er wartete nicht auf ihre Antwort. »Ich werde Euch die Wahrheit über Bridget sagen. Mein Bruder Gavin schickte einen Boten zum St. -Catherinen-Stift, weil er sich dort eine Dienstmagd besorgen wollte. Er wünschte sich ein Mädchen von gutem Ruf, das seine Männer nicht herausfordern und Streitigkeiten hervorrufen würde. Von dem Augenblick an, wo diese Bridget in unseren Haushalt kam, hat sie mir nachgestellt. «
    Fiona versuchte wieder, sich aus seinem Griff zu befreien. »Ihr seid ein Lügner. «
    Miles faßte nun auch ihren anderen Arm. »Einmal sagte sie mir, sie hätte so viel von mir gehört, daß sie sich wie ein Kind vorkäme, dem man verboten habe, mit dem Feuer zu spielen. Eines Nachts fand ich sie in meinem Bett. «
    »Und nahmt sie. «
    »Ich liebte sie, ja, diese Nacht und noch mehrere Nächte lang. Als sie bemerkte, daß sie von mir schwanger war, mußte ich mir eine Menge Anzüglichkeiten von meinen Brüdern gefallen lassen. «
    »Und dann habt Ihr sie auf die Straße geworfen — nachdem Ihr der Mutter das Kind weggenommen habt. «
    Er antwortete mit einem kleinen Lächeln: »Tatsächlich hat sie mich hinausgeworfen. Ich mußte vier Monate außerhalb der Burg verbringen, und in der Zeit verliebte sie sich in Gavins zweiten Gärtner. Als ich zurückkam, sprach ich mit den beiden, sagte ihnen, ich würde gern mein Kind haben und es zu einem Ritter erziehen. Bridget erklärte sich sogleich einverstanden.
    »Und wieviel Geld habt Ihr ihnen gegeben? Sicherlich müßt Ihr doch der Mutter etwas zum Trost gegeben haben, daß sie auf ihr Kind verzichtete. «
    Miles gab ihre Arme frei und funkelte sie an. »Habt Ihr Bridget wirklich gut gekannt? Sonst müßtet Ihr wissen, daß sie mehr an ihrem Vergnügen als an Mutterschaft Interesse hatte. Der Gärtner, den sie heiratete, wollte weder Bridget noch ihr Kind haben, und später bat er mich um Geld für das, >auf das er verzichten mußte<. Ich gab ihm nichts. James gehört mir. «
    Sie schwieg einen Moment. »Und was wurde aus den Müttern Eurer anderen Kinder? « fragte sie leise.
    Er ging ein Stück von ihr weg. »Ich verliebte mich in die jüngere Schwester eines von Gavins Gefolgsleuten, als ich noch ein Junge war. Christopher kam zur Welt, als Margaret und ich erst sechzehn Jahre alt waren. Ich würde sie geheiratet haben; doch ihr Bruder schickte mich weg. Ich wußte nichts von Kit, bis Margaret einen Monat nach Kits Geburt an Windpocken starb. «
    Er sah auf Fiona zurück und grinste. »Philips Mutter war eine Tänzerin, ein exotisches Geschöpf, das mein Bett zwei« — er seufzte — »zwei sehr interessante Wochen lang teilte. Dann schickte sie mir neun Monate darauf einen Boten mit Philip. Ich habe seither nie mehr etwas von ihr gehört. «
    Fiona war fasziniert von seinen Geschichten. »Und dieses neue Kind? «
    Miles zog den Kopf ein, und wäre er eine Frau gewesen, wäre er vermutlich schamrot geworden, dachte sie. »Ich fürchte, dieses Kind wird einige Probleme aufwerfen. Die Mutter ist eine entfernte Kusine von mir. Ich habe mich so lange wie möglich gegen sie gesträubt… « Er zuckte mit den

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