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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Ihre jähe Regungslosigkeit ließ ihn zusammenzucken. »Ich möchte, daß Ihr mir sagt, was Euch gefällt. Das Essen scheint Euch nicht zu interessieren, desgleichen nicht hübsche Kleider. Gold und Diamanten bringen Euch nicht einmal zum Blinzeln. Männern gönnt Ihr überhaupt keinen Blick. Was ist Eure Schwäche? «
    »Meine Schwäche? « wiederholte sie und dachte darüber nach. Er streichelte das Haar an ihrer Schläfe, und gegen ihren Willen begann sie sich zu entspannen. Die letzten beiden Tage waren voll Widerwärtigkeiten und Reibereien gewesen und hatten ihre Kraft erschöpft. Er hatte seine langen Beine auf dem Fenstersitz ausgestreckt, und sie saß zwischen ihnen. »Was ist Eure Schwäche, Montgomery? «
    »Frauen«, murmelte er, ihre Frage prompt beantwortend. »Erzählt mir von Euch. «
    Die Muskeln in ihrem Nacken lockerten sich, und langsam sank ihr Gewicht gegen ihn. Es war kein ungutes Gefühl, sich in der Sicherheit von so starken Armen zu finden, solange der Mann ihr nicht Gewalt antat. »Ich lebe mit meinen zwei Brüdern, die ich beide liebe und von denen ich geliebt werde. Ich bin keinesfalls unvermögend und brauche nur auf ein Kleid oder ein Kleinod zu deuten, und schon kauft mein Bruder Roger, was ich mir wünsche. «
    »Und… Roger« — er stolperte über diesen Namen -»ist gut zu Euch? «
    »Er schützt mich. « Sie lächelte und schloß die Augen. Miles massierte die verkrampften Muskeln an ihrem Rücken. »Roger hat stets seine schützende Hand über Brian und mich gehalten. «
    »Wovor hat er Euch geschützt? «
    Vor Edmund, hätte sie fast gesagt, schluckte es aber noch rechtzeitig hinunter. Sie öffnete die Augen und setzte sich gerade. »Vor Männern! « fauchte sie. »Männer warfen schon immer begehrliche Blicke auf mich; doch Roger hielt sie mir vom Leib. «
    Er hielt ihre Hände gefangen. »Ihr beherrscht viele Tricks, Euch die Männer vom Leib zu halten, und habt Euch in Stahl eingekapselt. Ihr seid offensichtlich von Natur aus eine leidenschaftliche Frau. Was hat also Eure Leidenschaft getötet? War Roger doch nicht immer in Eurer Nähe, damit er Euch schützen konnte? «
    Fiona verweigerte ihm die Antwort darauf und verfluchte sich für ihre Vertrauensseligkeit. Nach einer Weile ließ Miles einen übertriebenen Seufzer hören und gab sie frei. Sofort sprang sie von ihm weg.
    »Geht zu Bett«, sagte er müde, stand auf und wandte ihr den Rücken zu.
    Fiona glaubte nicht, daß er sein Wort, nicht mit ihr zu schlafen, halten würde. Doch sie wollte nichts tun, um ihn zu reizen. Voll bekleidet, bis auf ihre weichen Lederschuhe, schlüpfte sie in das breite Bett.
    Miles blies die Kerze aus und stand lange als Silhouette vor dem mondbeschienenen Fenster.
    Als Fiona kein Geräusch aus seiner Richtung hörte, drehte sie sich leise auf den Rücken und beobachtete ihn. Ihr ganzer Körper war verkrampft vor Angst, was nun kommen sollte. Resigniert sah sie zu, wie er sich entkleidete, und als er nackt unter dem Fenster stand, hielt sie den Atem an. Doch Miles hob nur die dünne Decke auf dem Fenstersitz und streckte sich darauf aus. Er versuchte es jedenfalls. Er fluchte, als seine Füße gegen die Täfelung am Ende des Polsters prallten.
    Es dauerte Minuten, ehe Fiona zu begreifen begann, daß Miles Montgomery sich ihr nicht aufzwingen würde. Doch sie argwöhnte, daß er über sie herfallen würde, sobald sie einschlief. So döste sie nur und schreckte beim geringsten Geräusch auf. Als Miles sich auf seinem schmalen Bett drehte, erwachte sie und erstarrte einen Moment, aber als sie seinen regelmäßigen Atem hörte, entspannte sie sich wieder und döste ein — bis das nächste Geräusch sie weckte.

Kapitel 4
    »Habt Ihr nicht gut geschlafen? « fragte Miles am nächsten Morgen, während er sich anzog. Eine knappsitzende schwarze Strumpfhose umschmeichelte seine kräftigen Beine, ein besticktes Wams reichte knapp bis zum oberen Rand seiner Schenkel.
    »Ich schlafe nie gut in Gegenwart meiner Feinde«, gab sie zurück.
    Mit einem glucksenden Lachen schob er ihre Hände beiseite, wand für sie die Haare zu Zöpfen und band sie im Nacken mit einem Band zusammen. Als er damit fertig war, küßte er sie auf den Nacken, daß sie mit einem Satz von ihm wegsprang und sich heftig die Halswirbel rieb.
    Er hielt ihr den Arm hin. »Ich weiß, daß Ihr nur ungern meine Gesellschaft entbehrt; doch meine Männer erwarten uns bereits unten. «
    Sie achtete nicht seines Arms und ging vor ihm aus dem

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