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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Achseln. »Ihr Vater ist sehr erzürnt über mich. Er drohte, daß er mir das Kind ins Haus schicken würde; aber… ich bin nicht so sicher, daß er das tut. «
    Fiona konnte nur ungläubig den Kopf über ihn schütteln.
    »Es muß doch auch noch andere Kinder geben. « Ihre Stimme troff vor Sarkasmus.
    Er runzelte leicht die Stirn. »Ich glaube nicht. Ich versuche, meine Frauen nicht aus dem Auge zu verlieren und nach Kindern Ausschau zu halten. «
    »Als würdet Ihr Hühnereier sammeln«, sagte sie mit geweiteten Augen.
    Miles legte den Kopf schief und sah sie eindringlich an.
    »Erst verdammt Ihr mich dafür, daß ich meine Kinder in Lumpen aufwachsen ließe und sie über die Landschaft verstreute wie Abfall; und nun beschimpft Ihr mich, weil ich für sie sorge. Ich bin kein enthaltsamer Mann und möchte es auch nicht sein; aber ich nehme meine Verantwortung sehr ernst. Ich liebe meine Kinder und sorge für sie. Am liebsten hätte ich fünfzig davon. «
    »Ihr habt einen guten Start«, sagte sie und ging an ihm vorbei.
    Miles verharrte an seinem Platz und sah ihr nach, wie sie zu den Männern und Pferden ging. Sie hielt sich ein wenig abseits von den Männern und stand dort, hoch aufgerichtet und sehr gerade. Sie ähnelte nicht ihren beiden Schwägerinnen, die an Autorität gewöhnt waren und ungezwungen mit den Leuten umgingen, die für sie arbeiteten. Fiona Chatworth verkrampfte sich sofort, wenn Männer in ihrer Nähe waren. Gestern, als zufällig ein Reiter Fiona streifte, hatte sie so heftig reagiert, so ungestüm am Zügel ihres Pferdes gezogen, daß es sich unter ihr aufbäumte. Es war ihr gelungen, das Tier wieder unter ihre Kontrolle zu brin gen; doch dieses Ereignis hatte Miles sehr befremdet. Keine Frau — natürlich auch kein Mann — sollte sich bei der Berührung eines anderen Menschen so sehr erschrecken.
    Sir Guy kam jetzt allein zu den Männern zurück, und sogleich suchte er nach Miles, kam auf ihn zu, als er ihn entdeckte. »Es wird spät. Wir sollten aufbrechen. « Er hielt inne. »Oder vielleicht habt Ihr es Euch anders überlegt, und gebt die Lady ihrem Bruder zurück. «
    Miles beobachtete unterdessen Fiona, die nun mit der Mutter des kleinen Kindes sprach, das von der Treppe gefallen war. Er wandte Guy den Kopf zu. »Ich möchte, daß du zwei Männer zu meinen nördlichen Besitzungen schickst. Sie sollen mir Kit bringen. «
    »Euren Sohn? « fragte Sir Guy.
    »Ja, meinen Sohn. Und schickt seine Amme mit. Nein! Sie sollen ihn lieber alleine bringen, aber mit einer starken Eskorte. Lady Fiona wird sich seiner annehmen. «
    »Wißt Ihr genau, was Ihr da tut? « fragte Sir Guy.
    »Lady Fiona liebt Kinder, und deshalb will ich eines meiner Kinder mit ihr teilen. Wenn ich ihr Herz nicht auf die eine Weise rühren kann, werde ich es auf eine andere versuchen. «
    »Und was werdet Ihr mit dieser Frau anstellen, sobald Ihr sie gezähmt habt? Als ich noch ein Junge war, lebte in unserer Nähe eine wilde Katze, die den Bereich um einen Schuppen für sich beanspruchte. Sobald sich jemand diesem Schuppen näherte, kratzte und biß diese Katze. Ich nahm mir vor, sie zu zähmen. Es dauerte Wochen, bis ich das Zutrauen der Katze erworben hatte und den Triumph genoß, daß sie mir aus der Hand fraß. Doch dann begann die Katze, mir überallhin zu folgen. Ich stolperte ständig über sie, und sie wurde mir nun immer lästiger. Nach ein paar Monaten stieß ich mit dem Fuß nach der Katze und haßte sie, weil sie jetzt nicht mehr das wilde Tier war, das ich anfangs so liebte, sondern nur eine ganz gewöhnliche Katze wie die anderen auch. «
    Miles fuhr fort, Fiona nachdenklich zu betrachten. »Vielleicht ist es die Jagd«, sagte er leise. »Oder vielleicht bin ich wie mein Bruder Raine, der Ungerechtigkeit nicht ertragen kann. Bisher weiß ich nur, daß Fiona Chatworth mich fasziniert. Vielleicht möchte ich, daß sie mir aus der Hand frißt, doch wenn es eines Tages dazu kommen sollte, tut sie es vielleicht, weil ich ihr Sklave bin. «
    Er wandte Sir Guy wieder das Gesicht zu. »Fiona wird Kit mögen, und mein Sohn kann nur davon profitieren, wenn er sie kennenlernt. Und zudem möchte ich gerne meinen Sohn sehen. Schick einen Boten. «
    Sir Guy nickte zustimmend, ehe er Miles alleine ließ.
    Minuten später saßen sie auf den Pferden und brachen auf. Miles versuchte kein Gespräch mit Fiona anzufangen, sondern ritt stumm neben ihr her. Sie zeigte wieder Anzeichen von Erschöpfung, und mittags war er schon

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