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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zurückzog.
    »Wie sehr wünschte ich, daß Euch die Eifersucht diese Worte eingäbe. Aber ich bin geduldig«, fügte er mit einem Lächeln hinzu und gab ihr einen kleinen Schubs auf den Tisch zu, ehe sie antworten konnte.
    Miles und sie saßen an einem kleinen Tisch, getrennt von seinen Männern, doch in demselben Raum. Schüssel für Schüssel wurde aufgetragen, doch Fiona nippte nur an ihrem Essen.
    »Ihr scheint ja nicht an einem Wolfshunger zu leiden. «
    »Würdet Ihr als Gefangener das Essen Eures Gefängniswärters hinunterschlingen? «
    »Ich würde vermutlich nicht eine Sekunde verlieren, auf den Tod meines Fängers zu sinnen«, antwortete er aufrichtig.
    Fiona funkelte Miles schweigend an, während er sich auf seine Mahlzeit konzentrierte.
    Ungefähr in der Mitte ihres langen, stummen Mahls faßte Miles nach der Hand einer Magd, die ihnen eine Platte mit frischem Lachs auf den Tisch stellte. Als Fiona überrascht aufsah, bemerkte sie, daß die Hände der Magd zerkratzt und rauh waren.
    »Du hast dich verletzt? « fragte Miles voller Anteilnahme.
    »Es waren die Brombeeren, Mylord«, antwortete sie halb ängstlich, halb fasziniert von Miles’ Anteilnahme.
    »Wirt! « rief Miles laut. »Seht zu, daß die Hände des Mädchens versorgt werden und nicht mit Wasser in Berührung kommen, solange sie nicht verheilt sind. «
    »Aber Mylord! « protestierte der Mann. »Sie ist nur eine Spülmagd. Sie serviert heute abend, weil meine eigentliche Bedienung an den Pocken darniederliegt. «
    Sir Guy erhob sich langsam am Kopfende des Tisches, wo Miles’ Lehnsritter saßen, und schon der Anblick des Hünen genügte, daß der Wirt einen Schritt zurückwich.
    »Komm, Mädchen«, sagte der Wirt wütend.
    »Ich… danke Euch, Mylord. « Sie knickste, ehe sie aus dem Raum floh.
    Fiona schnitt sich ein Stück französischen Käses ab. »Wollte Sir Guy Euch beispringen, weil Ihr für das Mädchen eingetreten seid, oder wollte er sich nur mit dem Wirt anlegen? «
    Miles sah sie verwirrt und dann amüsiert an. Er faßte ihre Hand und küßte sie auf der Innenseite. »Guy würde sich nur ungern wegen einer Spülmagd streiten. «
    »Und Ihr? «
    Er zuckte lächelnd mit den Achseln. »Ich gehe jedem Streit aus dem Weg, wenn er sich vermeiden läßt. Ich bin ein friedlicher Mann. «
    »Doch Ihr hättet Euch mit einem feisten, gastfreundlichen Wirt überworfen, nur weil eine wertlose Magd aus einer Hautschramme blutet. « Das war eine Feststellung, kein Vorwurf.
    »Ich betrachte sie nicht als wertlos. Ihr müßt« — wechselte er das Thema — »jetzt müde sein. Wollt Ihr Euch in Euer Gemach zurückziehen? «
    Miles’ Gefolgsleute wünschten ihr alle eine gute Nacht, und sie nickte ihnen kurz zu, während sie Miles und dem Wirt zu einer Treppe folgte. Sie führte hinauf zu einem Zimmer, in dem nur ein Bett stand.
    »So! Ihr habt bis jetzt gewartet, um mich jetzt mit Gewalt in Euer Bett zu bringen«, sagte sie, als sie allein waren. »Vielleicht waren die Zeltwände zu dünn, um meine Schreie zu dämpfen. «
    »Fiona«, erwiderte er und nahm ihre Hand, »ich werde auf der Fensterbank schlafen, und Ihr könnt das Bett haben. Ich kann nicht zulassen, daß Ihr ein Zimmer nur für Euch habt, weil Ihr das zur Flucht ausnützen würdet. «
    »Meinem Gefängnis entrinnen, meint Ihr. «
    »Schön, wenn Euch das lieber ist. Nun kommt hierher. Ich möchte mit Euch sprechen. « Er ging zum Fenstersitz, nahm dort Platz und zog sie neben sich nieder. Als er sie an seine Brust drücken wollte, begann sie zu protestieren.
    »Entspannt Euch, Fiona. Ich werde meine Hände hier an Eurer Taille lassen und sie nicht bewegen; aber ich gebe Euch nicht frei, bis Ihr Euch entspannt und mit mir redet. «
    »Ich kann auch im Stehen sprechen — getrennt von Euch. «
    »Aber ich kann es nicht ertragen, Euch loszulassen«, sagte er gefühlvoll. »Ich möchte Euch streicheln, damit Eure Wunden heilen. «
    »Ich bin nicht verwundet. « Sie stieß gegen seine Arme, mit denen er sie festhielt. Er war ein großer Mann, breitschultrig und kräftig, und seine gewölbte Brust füllte die Höhlung ihres Rückens aus.
    »Ihr seid verwundet, Fiona — viel schlimmer, als Ihr zu wissen scheint. «
    »Ja, ja, ich verstehe jetzt. Mir muß ja etwas fehlen, weil ich nicht vor Anbetung speichle, sobald Ihr in meine Nähe kommt. «
    Miles küßte mit einem leisen Lachen ihren Nacken. »Vielleicht verdiene ich diese Antwort. Haltet still, oder ich küsse Euch noch mehr. «

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