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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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verbrachten trotzdem sehr viel Zeit miteinander. Es ist nicht so einfach, der jüngste Sohn zu sein. Man wird ganz hübsch herumgeschubst. Und wart Ihr glücklich? «
    »Nein. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, Edmunds Nachstellungen zu entgehen, um über solche törichten Dinge wie Glück nachzudenken. Ich möchte mich jetzt gern zurückziehen. «
    Miles begleitete sie zu ihrem gemeinsamen Zimmer, und sie sah, daß diesmal eine Bettstatt an der anderen Wand aufgebaut war.
    »Keine Fensterbank«, sagte er munter, doch Fiona lachte nicht. Er nahm ihre beiden Hände. »Wann werdet Ihr mir endlich vertrauen? Ich bin nicht wie Edmund oder Pagnell oder irgendeiner von den abscheulichen Männern, die Ihr kennengelemt habt. «
    »Ihr haltet mich gefangen. Rauben Männer, die so gut sind, wie Ihr Euch haltet, unschuldigen Frauen die Freiheit? «
    Er küßte ihre Hände. »Aber wenn ich Euch Eurem Bruder zurückgäbe, was würdet Ihr tun? Würdet Ihr warten, bis Roger Euch einen Gatten aussucht, und Euch dann als glückliche Ehefrau zur Ruhe setzen? «
    Sie wich vor ihm zurück. »Roger hat mir erlaubt, unverheiratet zu bleiben. Ich dachte daran, das Gelübde als Nonne abzulegen. «
    Miles musterte sie mit einem entsetzten Blick. Ehe sie protestieren konnte, zog er sie in seine Arme und streichelte ihren Rücken. »Ihr habt so viel Liebe zu verschenken. Wie könnt Ihr daran denken, sie für Euch zu behalten? Würdet Ihr nicht gerne Kinder haben, zusehen, wie sie groß werden? Es gibt nichts Schöneres als ein Kind, das Euch mit Hingabe und Vertrauen betrachtet. «
    Sie hob den Kopf von seiner Schulter. Sie hatte sich inzwischen fast daran gewöhnt, daß er sie berührte und in seinen Armen festhielt. »Ich habe noch nie zuvor einen Mann kennengelemt, der Kinder liebte. Alle Männer, die mir begegnet sind, dachten nur ans Kämpfen, Trinken und an Frauen, die sie für ihre Lust mißbrauchten. «
    »Es spricht manches für einen guten Kampf für eine gute Sache, und hin und wieder habe ich auch getrunken; aber ich möchte willige Frauen in meinem Bett haben. Nun laßt Euch aus Eurem Kleid helfen. «
    Sie riß sich von ihm los und musterte ihn mit feindseligem Blick.
    »Ich gedenke auf dieser kalten, harten, einsamen Koje zu schlafen; doch vermute ich, daß Euch das Kleid allmählich lästig wird. Jedenfalls schlaft Ihr ohne Kleid bequemer. «
    »Ich habe es recht bequem in meinen Kleidern. Vielen Dank. «
    »Schön, wie Ihr wollt. « Er drehte sich um und begann sich auszuziehen, während Fiona in ihrem Bett Zuflucht suchte.
    Die einzige Kerze im Raum brannte noch, und als Miles sich bis auf sein Lendentuch entkleidet hatte, beugte er sich über sie und zog die Decke von ihrem Gesicht. Sie lag stocksteif da mit angespannten Muskeln, während er sich auf den Bettrand setzte und mit der Hand über ihre Haare an der Schläfe strich. Er sah sie nur stumm an und genoß die Berührung ihrer Haut.
    »Gute Nacht, Fiona«, flüsterte er, während er ihr sacht einen Kuß auf die Lippen gab.
    Ihre Hand schoß hoch, um den Mund abzuwischen, doch er packte sie beim Handgelenk. »Was muß geschehen, damit Ihr einen Mann liebt? « murmelte er.
    »Ich glaube nicht, daß ich das könnte«, antwortete sie ihm aufrichtig. »Wenigstens nicht so, wie Ihr es meint. «
    »Ihr bringt mich auf den Gedanken, das auszuprobieren. Gute Nacht, mein zerbrechlicher Engel. «
    Er küßte sie abermals, ehe sie protestieren konnte, daß sie ganz und gar nicht zerbrechlich war; doch diesmal vermochte sie wenigstens den Kuß wegzuwischen.

Kapitel 5
    Miles, Fiona, Sir Guy und die Montgomery-Ritter reisten noch zwei Tage, ehe sie die Südgrenze von Schottland erreichten. Fiona versuchte abermals zu fliehen - nachts, während Miles dicht neben ihr schlief —; aber sie kam nur bis zur Tür, ehe er sie wieder einfing und zu ihrem Bett zurückbrachte.
    Fiona lag danach noch lange wach und dachte darüber nach, daß sie eine Gefangene war und doch keine Gefangene. Sie war noch nie mit so großer Aufmerksamkeit behandelt worden, wie Miles Montgomery es tat. Nur nützte er jede Gelegenheit aus, sie anzufassen; doch daran gewöhnte sie sich allmählich. Es war bestimmt kein Vergnügen für sie; aber auch nicht so abstoßend, wie es ihr zunächst erschienen war. Einmal, in einem Gasthof, wo sie zum Essen eingekehrt waren, war ein Betrunkener auf Fiona zugetorkelt, und in einer Reflexbewegung ging sie schutzsuchend auf Miles zu. Er hatte ihren Reflex mit einem

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