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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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beugte er sich lächelnd vor und küßte sie beide auf die Stirn. »Gute Nacht«, flüsterte er, ehe er zu seiner Koje zurückging.
    Am nächsten Tag merkte Miles sehr bald, daß Fionas Interesse sich nur auf Kit beschränkte. Und das Kind schloß sich so eng an Fiona an, als hätte es Fiona schon von der Wiege an gekannt. Diese erstaunliche Tatsache quittierte Fiona nur mit dem Satz: »Ich habe schon immer Kinder gern gehabt, und sie scheinen das zu wissen. « Was auch der Grund sein mochte, Kit schien sich bei Fiona wie zu Hause zu fühlen. Nachmittags ritt er mit ihr zusammen auf einem Pferd und schlief an ihrer Brust. Als Miles ihr anbot, ihr das schwere Kind abzunehmen, fauchte sie ihn buchstäblich an.
    Nachts schliefen die beiden zusammengerollt in einem Bett, und Miles betrachtete die beiden Umschlungenen und fühlte sich wie ein Ausgestoßener.
    Sie reisten weitere drei Tage nach Norden, und Fiona wußte, daß sie das Gebiet des MacArran-Clans fast erreicht haben mußten. Miles war den ganzen Tag über sehr nachdenklich gewesen, und zweimal hatte sie ihn in einem Stirnrunzeln von Sir Guy erkannte Fiona, daß Miles offensichtlich etwas vorhatte, das dem Hünen nicht gefiel. Doch jedesmal, wenn Fiona bis auf Hörweite herankam, verstummten die beiden Männer.
    Mittags hielt Miles den Trupp an und fragte, ob Fiona und Kit mit ihm zusammen speisen möchten. In der Regel aßen sie alle zusammen in Sichtweite der Männer, so daß jeder dem anderen im Falle einer Gefahr beispringen konnte.
    »Ihr seid mit Euch sehr zufrieden zu sein«, sagte Fiona, die Miles von der Seite beobachtete.
    »Wir sind nur noch einen Tagesritt von meinem Bruder und seiner Frau entfernt«, antwortete Miles vergnügt und hob Kit von Fionas Pferd herunter.
    »Onkel Stephen trägt einen Rock, und Lady Alicia kann ein Pferd so schnell reiten wie der Wind«, belehrte sie Kit.
    »Stephen trägt ein Plaid«, korrigierte Miles, während er Fiona vom Pferd zog und ihren Versuch, seine Hände fortzuschieben, übersah. »Mein Koch hat im Wald für uns eine Tafel gedeckt. «
    Kit nahm Fionas Hand, und Miles ergriff die Linke seines Sohnes, und so gingen sie zusammen in den Wald.
    »Was haltet Ihr von Schottland? « fragte Miles und stützte ihren Arm, als sie über einen umgestürzten Baum hinwegstieg.
    »Es ist eine unberührte Landschaft, als habe sich von Anbeginn der Menschheit nichts getan. Sie ist sehr rauh und… urwüchsig. «
    »So wie ihre Bewohner. « Miles lachte. »Mein Bruder hat sich sein Haar bis zur Schulter hinunterwachsen lassen, und seine Kleider… nein, nun, Ihr könnt Euch ja selbst ein Urteil bilden. «
    »Gehen wir nicht ein bißchen weit von Euren Männern weg? « Der Wald schloß sich um sie, das zähe, unberührte Unterholz machte das Gehen sehr beschwerlich.
    Miles zog eine Axt aus einer Lederschlaufe am Rücken und begann, einen Pfad für sie auszuhauen.
    Fiona betrachtete ihn. Er trug jetzt ein schlichtes Gewand aus dunkelgrünem Stoff mit einem braunen Umhang über den Schultern - und er war schwer bewaffnet. Auf den Rücken hatte er einen langen Bogen geschnallt und einen Köcher mit Pfeilen, dazu die Axt, das Schwert an der Hüfte und einen Dolch an der Taille.
    »Stimmt etwas nicht? « fragte sie.
    »Nein«, sagte er, während er an ihr vorbeisah. »Tatsächlich erhielt ich eine Botschaft, Fiona, daß ich jemand hier treffen sollte; aber wir sind zu weit gegangen. «
    Sie hob eine Augenbraue. »Ihr würdet für so ein geheimes Treffen das Leben Eures Sohnes auf das Spiel setzen? «
    Er schob die Axt in ihr Futteral auf seinem Rücken zurück. »Meine Männer bilden ja einen Ring um uns. Ich wollte Euch nur in meiner Nähe haben, statt Euch und Kit bei meinen Männern zu lassen. «
    »Schau, Papa! « sagte Kit aufgeregt. »Dort ist ein Reh. «
    »Sollen wir das Reh aus der Nähe betrachten? « fragte sie ruhig. »Lauf schon einmal voraus, und wir fangen dich wieder ein. « Während sie Kit im Auge behielt, sagte sie zu Miles: »Ich werde bei Kit bleiben, und Ihr schaut nach Euren Männern. Ich habe das Gefühl, diese Verabredung war nur ein übler Trick, um uns von unserer Begleitung zu trennen. «
    Miles’ Augen weiteten sich, als sie ihm diese Anweisung gab; doch binnen Sekunden tauchte er im Wald unter, während Fiona dem Jungen nacheilte. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, ehe Miles wieder zurückkam, und sie sah mit besorgten Augen um sich.
    »Bist du unglücklich, Fiona? « fragte Kit und faßte nach ihrer

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