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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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gänzlich unangemessenen Vergnügen registriert.
    Heute hatte er ihr mitgeteilt, daß sie von nun an in seinem Zelt übernachten würden, da Gasthöfe in Schottland dünn gesät wären. Er deutete auch an, daß es Zusammenstöße geben könnte, sobald sie die Berge überquert hätten, da die Hochländer die Engländer nicht mochten.
    Während des Abendessens schien er mit seinen Gedanken woanders und beriet sich mehrere Male flüsternd mit Sir Guy.
    »Sind die Schotten tatsächlich so blutdürstig? « fragte sie, nachdem er den Abendbrottisch zum zweitenmal verlassen hatte.
    Er schien nicht zu verstehen, wovon sie sprach. »Ich soll mich mit jemandem hier treffen, und er hat sich verspätet. Er hätte längst hier sein sollen. «
    »Einer von Euren Brüdern - oder ist es vielleicht eine Frau? «
    »Keines von beiden«, erwiderte er rasch.
    Fiona stellte keine Fragen mehr. Als sie in ihr Bett kroch, immer noch mit dem Kleid angetan, das Miles ihr geschenkt hatte, drehte sie sich auf die Seite, um ihn auf seiner Koje zu betrachten. Er warf sich unruhig hin und her.
    Als es laut an der Tür klopfte, sprang Fiona fast genausorasch aus dem Bett wie Miles. Sir Guy trat ein, hinter ihm ein kleiner Junge.
    »Kit! « rief Miles, faßte das Kind und drückte es an sich, daß er es zu zerquetschen drohte. Doch den Jungen schien das nicht zu stören, weil er sich ebenso fest an Miles klammerte.
    »Weshalb haben sie so lange gebraucht? « erkundigte sich Miles bei Sir Guy.
    »Sie wurden von einem schrecklichen Gewitter überrascht und verloren drei Pferde. «
    »Keine Männer? «
    »Jeder wurde gerettet, nur dauerte es eine Weile, bis sie die Pferde ersetzt hatten. Junker Kit hielt sich im Sattel, wo zwei Ritter dem Sturm nicht standhalten konnten«, sagte Sir Guy voller Stolz.
    »Ist das wahr? « fragte Miles und drehte den Jungen herum.
    Fiona sah ein kleines Ebenbild von Miles, aber mit braunen statt grauen Augen - ein hübscher Junge mit ernsthaftem Gesicht.
    »Ja, Papa«, antwortete Kit. »Onkel Gavin sagt, daß ein Ritter immer auf seinem Pferd bleiben muß. Später half ich den Männern, das Gepäck aus dem Wasser zu fischen. «
    »Du bist ein guter Junge. « Miles grinste und umhalste den Knaben abermals. »Du kannst gehen, Guy. Sieh zu, daß die Männer versorgt werden. Wir brechen gleich in aller Frühe auf. «
    Kit lächelte Sir Guy zum Abschied nochmal zu und flüsterte dann mit seinem Vater: »Wer ist sie? «
    Miles stellte Kit auf den Boden. »Lady Fiona«, sagte er feierlich, »darf ich Euch Christopher Gavin Montgomery vorstellen? «
    »Wie geht es dir? « sagte sie und ergriff die ausgestreckte Hand des Kindes. »Ich bin Lady Fiona Chatworth. «
    »Ihr seid sehr hübsch«, sagte er. »Mein Vater mag hübsche Frauen. «
    »Kit… « begann Miles; doch Fiona unterbrach ihn.
    »Magst du denn hübsche Frauen? « fragte sie.
    »Oh, ja. Meine Kinderschwester ist sehr, sehr hübsch. «
    »Davon bin ich überzeugt, wenn dein Vater sie anheuerte. Bist du hungrig? Müde? «
    »Ich habe einen ganzen Sack voll gezuckerter Pflaumen gegessen«, sagte Kit stolz. »Oh, Papa! Ich habe eine Botschaft für dich. Sie stammt von einem Mann namens Simon. «
    Ein Schatten huschte über Miles’ Gesicht; doch als er den Brief las, grinste er von einem Ohr zum ändern.
    »Eine gute Nachricht? « fragte Fiona, die ihre Neugierde nicht unterdrücken konnte.
    Miles warf die Botschaft auf seine zerknitterte Bettdecke und antwortete nüchtern: »Ja und nein. Meine Kusine ist von meiner Tochter entbunden worden; doch mein Onkel Simon droht mir den Tod an. «
    Fiona wußte nicht, ob sie lachen oder entrüstet sein sollte.
    »Du hast eine kleine Schwester, Kit«, sagte sie schließlich.
    »Ich habe schon zwei Brüder. Ich möchte keine Schwester haben. «
    »Ich glaube, darüber entscheidet dein Vater. Es ist schon spät, und ich denke, du solltest ins Bett gehen. «
    »Kit kann ja mein Bett haben, und ich werde… « begann Miles mit zwinkernden Augen.
    »Kit wird bei mir schlafen«, sagte Fiona von oben herab und reichte dem Kind ihre Hand.
    Kit war sofort bereit, bei ihr zu schlafen, und er gähnte, als sie ihn um das Bett führte.
    Miles sah lächelnd und auch ein bißchen triumphierend zu, wie Fiona den schlaftrunkenen kleinen Jungen bis auf die Unterwäsche auszog. Er kam bereitwillig in ihre Arme, als sie ihn ins Bett hob. Fiona kroch neben ihn und zog Kit an sich heran.
    Einen Moment stand Miles neben dem Bett und sah die beiden an. Dann

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