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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Hand.
    Sie kniete sich neben ihm nieder, damit sie auf gleicher Höhe mit ihm war. »Ich wundere mich nur, wo dein Vater bleibt. «
    »Er kommt schon wieder«, sagte Kit zuversichtlich. »Mein Vater wird uns beschützen. «
    Fiona versuchte, nicht ihr Mißtrauen zu zeigen. »Ich bin überzeugt, daß er das wird. Ich höre ein fließendes Wasser dort drüben. Sollen wir es suchen? «
    Sie hatten einige Mühe, durch das Unterholz zu waten, doch sie erreichten den Fluß. Es war ein wildes, raschfließendes Gewässer, das über Felsen schäumte und am steinigen Ufer strudelte.
    »Es ist kalt«, sagte Kit und wich vom Wasser zurück. »Glaubst du, es sind Fische darin? «
    »Lachse vermutlich«, sagte Miles hinter Fiona, und sie fuhr tüchtig zusammen. Miles legte einen Arm um ihre Schulter. »Ich wollte Euch nicht erschrecken. «
    Sie löste sich von ihm. »Was ist mit Euren Männern? «
    Er sah Kit zu, der Zweige und Stöcke ins Wasser warf und beobachtete, wie die Wellen sie forttrugen. Er nahm ihre Hand in die seinen. »Meine Männer sind verschwunden. Ich habe keine Spur mehr von ihnen gesehen. Ihr werdet doch jetzt keine Panik bekommen, nicht wahr, Fiona? «
    Sie sah ihm in die Augen. Sie fürchtete sich in einem fremden Land, allein mit einem Kind und diesem Mann, dem sie nicht traute. »Nein«, sagte sie fest. »Ich möchte nicht, daß Kit sich ängstigt. «
    »Gut. « Er lächelte und drückte ihre Hände. »Wir sind an der Südgrenze des MacArran-Gebietes, und wenn wir nach Norden wandern, werden wir bis morgen abend die ersten Bauernhütten erreicht haben. «
    »Aber wenn jemand Eure Männer fortgezaubert hat… «
    »Meine Sorge gilt jetzt Euch und Kit. Wenn wir uns im Wald verstecken, bleiben wir vielleicht unentdeckt. Ich habe keine Angst vor einem Kampf, möchte aber nicht, daß Euch oder Kit ein Leid geschieht. Werdet Ihr mir helfen? «
    Sie entzog ihm nicht ihre Hände. »Ja«, sagte sie leise, »ich werde Euch helfen. «
    Er gab eine ihrer Hände frei. »In diesen Bergen ist es selbst im Sommer kalt. Legt Euch das um. « Er hielt ein großes Stück wollenes Tuch in die Höhe, das ein dunkelblaues und grünes Löffelmuster zeigte.
    »Wo habt Ihr das her? «
    »Das war alles, was auf dem Tisch zurückgeblieben ist, den mein Koch für uns gedeckt hatte. Es ist eines von den Plaids, die Alicia mir schenkte. Er benützte ihn als Tischtuch. Wir können ihn heute nacht gut gebrauchen. « Er hielt ihre Hand fest, während sie das Wolltuch über den Arm warf, und dann gingen sie gemeinsam zu Kit.
    »Würdest du gerne zu Fuß bis zu Onkel Stephens Haus gehen? « fragte Miles seinen Sohn.
    Kit betrachtete seinen Vater tiefsinnig: »Wo ist Sir Guy? Ein Ritter geht nicht zu Fuß. «
    »Ein Ritter tut, was zum Schutz seiner Frauen nötig ist. «
    Vater und Sohn tauschten einen langen Blick. Obwohl Kit erst vier Jahre alt war, wußte er doch seit seiner Geburt, daß er ein Ritter werden würde. Man hatte ihm mit zwei Jahren ein hölzernes Schwert verliehen; und alle Geschichten, die man ihm erzählt hatte, handelten von Rittertum und ritterlichem Verhalten. Kit nahm Fionas Hand. »Wir werden Euch beschützen, Mylady«, sagte er feierlich und küßte ihr die Hand.
    Miles legte seinem Sohn voller Stolz die Hand auf die Schulter. »Und nun läufst du voraus, Kit, und siehst dich nach einem Wildbret um. Selbst ein Kaninchen verschmähen wir nicht. «
    »Ja, Papa. « Kit grinste und lief am Ufer des Flusses davon.
    »Ihr laßt den Jungen unbeaufsichtigt herumtollen? «
    »Nein. Kit ist nicht so unvernünftig, sich zu weit zu entfernen. «
    »Ihr scheint über den Verlust Eurer Männer nicht sehr besorgt. Habt Ihr Hinweise auf einen Kampf gesehen? «
    »Nichts. « Er schien seine Männer zu vergessen, während er sich bückte, eine zierliche gelbe Blume aus dem Moos pflückte und sie ihr hinter das Ohr steckte. »Ihr seht aus, als gehörtet Ihr hierher in diese Wildnis mit Euren aufgelösten Haaren und Eurem zerrissenen Kleid, das von Diamanten zusammengehalten wird. Ich hätte nichts dagegen, Euch mit noch vielen Diamanten zu schmücken, Fiona. «
    »Die Freiheit ist mir lieber. «
    Er trat einen Schritt von ihr zurück. »Ihr seid nicht länger meine Gefangene, Fiona Chatworth«, erklärte er. »Ihr könnt mich für immer verlassen. «
    Sie sah sich in dem wilden, urwüchsigen Wald um. »Ihr seid sehr gerissen, Montgomery«, sagte sie unwillig.
    »Was bedeutet, daß Ihr lieber bei mir bleibt«, sagte er augenzwinkernd, und

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