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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Rebhuhn, das sich unter der geflochtenen Auflage eines Stuhles verfangen hatte. Miles weigerte sich, die Nahrung selbständig zu sich zu nehmen, und Fiona war »gezwungen«, ihn zu füttern.
    »Du bist ein Nichtsnutz«, sagte Fiona und streckte sich. Das Essen auf ihrem Körper begann zu trocknen, und es juckte !
    »Was du jetzt brauchst«, murmelte Miles und knabberte an ihrem Arm, »ist ein… «
    »Ich möchte nichts mehr von Euren unverschämten Ratschlagen hören, Montgomery! « warnte sie ihn. »Gestern nacht habt Ihr mich betrunken gemacht und seid über mich in einem Badezuber hergefallen. Und jetzt… das da! « Es gab keine Worte, mit denen sie das duftende Chaos um sie herum zu beschreiben vermochte. »Tod und Verdammnis! « fluchte sie und kratzte sich mit beiden Händen an der Hüfte. »Gibt es denn nichts Normales an dir? «
    »Nichts«, versicherte er, während er lässig vom Tisch herabstieg und sich anzukleiden begann. »Da ist ein See, nicht weit von hier entfernt. Wie wäre es, wenn wir eine Runde schwimmen? «
    »Ich kann nicht schwimmen. «
    Er faßte ihr Handgelenk und hob sie vom Tisch. »Ich werde es dir zeigen«, sagte er in einem so lüsternen Ton, daß Fiona lachte und sich an ihn schmiegte.
    »Unter Wasser? « sagte sie, und als Miles diese Frage ernsthaft zu durchdenken schien, wäre sie fast von ihm fortgerannt und glitt in einer Pfütze aus Kabeljauleber aus. Sie konnte sich aber noch rechtzeitig am Tischrand festhalten. In Rekordzeit glitt sie in einen Tartanrock, warf ein safranfarbenes Hemd über und schwang ein gemustertes Plaid über die Schulter. Der Schottenrock hatte sich einem Sperrfeuer von Käsetörtchen unterziehen müssen.
    »Seh ich so schlimm aus wie du? « fragte sie, während sie Kuchenreste aus dem Haar klaubte.
    »Schlimmer. Aber niemand wird uns sehen. « Mit dieser geheimnisvollen Bemerkung ging er zur Tapete an der gegenüberliegenden Wand, zog sie zur Seite und enthüllte eine Treppe, die in die dicke Stein wand hineingebaut war. Er nahm Fiona bei der Hand und führte sie in den dunklen kalten Geheimgang.

Kapitel 10
    Zwei Stunden später waren sie sauber gewaschen, und Miles trocknete Fiona mit einem Plaid ab.
    »Recht nützlich, nicht wahr? « murmelte sie, während sie das gemusterte Tuch um ihren fröstelnden Körper wickelte. Der schottische Sommer war einem nackten Sonnenbad nicht förderlich.
    »Viele Dinge in Schottland sind nicht nur praktisch, sondern auch angenehm — wenn man sie nur ernsthaft ausprobiert. «
    Sie hörte auf, sich das Haar zu trocknen. »Was spielt es für dich eine Rolle, ob ich die Schotten mag oder nicht? Ich verstehe, daß du mich in dein Bett ziehen wolltest; aber ich begreife nicht dieses dauernde… Interesse an meinem Wohlbehagen. «
    »Fiona, wenn ich dich nur in meinem Bett haben wollte, hätte ich das am ersten Tag haben können, nachdem man dich mir auslieferte. «
    »Und du hättest einen wichtigen Teil deines Körpers unter meiner Axtschneide verloren«, fauchte sie.
    Nach einer kurzen Verblüffung begann Miles zu lachen.
    »Du und diese Axt! Oh, Fiona, du warst so ein bezaubernder Anblick, als du mit deinen nackten Füßen aus dem Teppich herausschautest. Du warst… «
    »Du mußt nicht unbedingt so laut lachen«, sagte sie steif.
    »Für mich war es kein Scherz. Und ich könnte dir immer noch entrinnen. «
    Das ernüchterte ihn. Er zog sie neben sich auf den Boden herunter. »Ich möchte nicht noch einmal so eine Nacht erleben wie vorgestern. Rab war nicht in der Burg, und wir fanden tote Wölfe auf der Klippe. Und das Pferd, das du gestohlen hast, kam lahmend in die Burg zurück. Wir hatten wirklich Angst, daß du über die Klippe in das Meer hinuntergefallen wärst. «
    Sie stemmte ihre Hände gegen seine Brust, weil er sie so eng umschlungen hielt, daß sie kaum noch atmen konnte. Als sie zu ihm auf sah, runzelte sie die Stirn. Sie hatte immer gedacht, daß sie den Mann hassen würde, der ihr die Unschuld raubte; doch Haß war ganz und gar nicht das Gefühl, das sie für Miles empfand. Zwischen ihnen gab es so etwas wie Kameradschaftsgeist, als wären sie immer zusammen gewesen und würden immer zusammen bleiben.
    »Ist das immer so? « flüsterte sie und sah zu den Baumwipfeln hoch.
    Ein paar Sekunden gingen hin, ehe Miles antwortete. »Nein«, sagte er so weich, als hätte der Wind an ihrem Ohr geflüstert.
    Sie wußte, daß er verstanden hatte, was sie meinte. Vielleicht belog er sie, vielleicht würde er morgen

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