Fiona
verschenkst. Doch wenn sie einmal verschenkt ist, wird keine Macht der Erde - oder Hölle - diese Liebe zerbrechen. «
Sie lag ganz still unter ihm und sah in diese tiefen, grauen Pupillen hinauf, die über ihr brannten.
»Ich möchte dieser Mann sein«, sagte er leise. »Ich verlange mehr als deinen Körper, Fiona Chatworth. Ich verlange deine Liebe, deinen Geist, deine Seele. «
Als er sich vorbeugte, um sie zu küssen, drehte sie den Kopf zur Seite. »Du verlangst nicht viel, nicht wahr, Montgomery? Ich habe dir mehr gegeben als irgendeinem anderen Mann — aber du denkst, ich hab noch mehr zu verschenken. Meine Seele gehört Gott, mein Verstand mir, und meine Liebe gilt meiner Familie. «
Er rollte sich von ihr weg und begann, sich anzukleiden. »Du fragtest mich, warum ich dich gefangenhalte, und ich hab es dir gesagt. Nun werden wir zu den MacGregor zurückkehren, und du wirst seine Leute kennenlernen. Der MacGregor ist sehr erzürnt darüber, daß du ein Messer gegen ihn gezogen hast, und du wirst dich dafür entschuldigen. «
Sie schüttelte den Kopf. »Er ist ein Freund der MacArrans, die mit meinen Feinden verwandt sind, den Montgomerys« — sie lächelte süß -, »deshalb hatte ich jedes Recht dazu, mich zu schützen. «
»Richtig«, stimmte er ihr bei und reichte ihr ihre Kleider, »aber wenn der MacGregor nicht versöhnt wird, könnte das Probleme zwischen den Clans aufwerfen. «
Sie begann, sich mürrisch anzukleiden. »Das gefällt mir nicht«, murmelte sie. »Ich betrete nicht eine Halle, die mit fremden Männern bevölkert ist, ohne eine Waffe bei mir zu tragen. «
»Fiona«, sagte Miles geduldig, »du kannst nicht jedesmal eine Axt schwingen, wenn du zufällig auf eine Versammlung von Männern stößt. Zudem haben diese Schotten ihre eigenen schönen Frauen. Vielleicht sind sie gar nicht so hingerissen von deinem Charme, daß sie den Verstand verlieren und dich vergewaltigen wollen. «
»Das habe ich nicht gemeint! « fauchte sie und drehte sich von ihm weg. »Mußt du mich immer auslachen? «
Er legte seine Hand auf ihre Schulter. »Ich wollte nicht über dich lachen; aber du mußt anfangen zu begreifen, was normal ist und was nicht. Außerdem werde ich dir beistehen. «
»Und wer wird mir gegen dich beistehen? «
Hier leuchteten seine Augen auf, während er sacht mit der Hand an ihrer Brust entlangfuhr. »Du wirst Gefallen finden an dem Gedanken, daß niemand dich vor mir schützt. «
Sie entzog sich ihm und kleidete sich vollständig an.
Was Miles mit Fiona vorhatte, war ihrer Meinung nach die reinste Marter. Er drückte mit den Fingern ihren Ellenbogen zusammen, bis der Schmerz zu ihren Schultern hinaufschoß, und zwang sie, über einhundert Männern des MacGregor-Klans die Hand zu schütteln. Als sie mit dieser Prozedur fertig war, brach sie in einem Sessel an der Wand zusammen und führte mit zitternder Hand den Wein zu den Lippen, den Miles ihr reichte. Als er sie beglückwünschte, als wäre sie ein Hund, der einen dressierten Trick richtig ausgeführt hatte, sah sie ihn höhnisch an. Doch er küßte nur ihre Fingerspitzen und lachte.
»Du wirst dich daran gewöhnen«, sagte er zuversichtlich.
Tatsächlich gewöhnte sie sich allmählich daran; doch das dauerte Wochen. Miles ließ keinen Moment in seinen Bemühungen nach. Er weigerte sich, sie hinter den Männern gehen zu lassen, und als sie sich dauernd umdrehte und die Männer hinter sich verstört musterte, gewöhnte er ihr auch das allmählich ab. Eines Tages ritten sie auf eine Jagd, und Fiona wurde von Miles getrennt. Drei Männer des MacGregor fanden sie und behandelten sie sehr zuvorkommend, aber als sie Fiona zu Miles brachten, sah er den nackten Terror in ihren Augen. Sogleich zog er sie auf sein Pferd, wiegte sie hin und her und redete ihr beruhigend zu. Doch als das nicht ausreichte, liebte er sie unter einem Birkenbaum.
Da war ein Mann im Clan des MacGregor, vor dem Miles sie nachhaltig warnte: vor Davey MacArran, dem Bruder von Alicia. Miles hatte eine entschiedene Antipathie gegen den Jungen, der tatsächlich jünger war als er selbst. Miles sagte mit tiefer Verachtung in der Stimme, daß Davey versucht hätte, seine eigene Schwester zu töten.
»Trotz aller Arroganz würden meine Brüder«, sagte Miles, »ihr Leben für mich opfern, wie ich es für sie hingäbe. Ich habe nichts übrig für Menschen, die sich gegen ihre eigene Familie stellen. «
»Wie du es von mir erwartest? « gab sie zurück. »Du
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