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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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arrangierte, hatte sie Zweifel, ob er ihr zuhörte. Ihre einzige echte Chance bestand darin, daß seine Augen sich vor Leidenschaft verdunkelten, und dann würde er sich nicht mehr dagegen wehren können. Vielleicht konnte sie mit ihm reden, nachdem sie sich geliebt hatten.
    Während sie darüber nachdachte, spielte sie mit ihrem langen schwarzen Umhang, ein herrliches Bekleidungsstück aus Samt, das mit schwarzem Nerz gefüttert war. Er bedeckte sie vom Hals bis zu den Füßen. Ein neues Licht trat in ihre Augen, als sie auf Sir Guy zurücksah. »Könnt Ihr es so einrichten, daß ich eine Zeitlang mit Miles allein bin? Nicht in seinem Zelt, sondern im Wald? Und wenn ich sage, allein, meine ich das auch! Zweifellos wird er nach seinem Wächter rufen, doch ich möchte nicht, daß der Mann auch erscheint. «
    »Mir gefällt dieser Vorschlag nicht«, sagte Sir Guy eigensinnig. »Wenn er in eine echte Gefahr gerät? «
    »Wahrhaftig«, sagte sie sarkastisch, »ich könnte ihn ja in einen Ringkampf verwickeln und mit einem Messer die Kehle durchschneiden. «
    Sir Guy zog eine Augenbraue in die Höhe, wobei er den Fuß nach hinten schob, den Fiona mit ihrem Absatz verstümmelt hatte.
    Fiona quittierte das mit einem kleinen Lächeln. »Bitte, Guy, ich habe schon lange keinen Mann mehr verletzt. Miles ist mein Ehemann, und ich liebe ihn. Ich möchte ihn dahin bringen, daß seine Liebe zu mir wieder erwacht. «
    »Ich glaube, daß Lord Miles Euch nicht nur liebt, sondern von Euch besessen ist. Aber Ihr habt seinen Stolz verletzt. Keine Frau hat ihm jemals so viele Schwierigkeiten bereitet. «
    »Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, daß ich mit Roger Schottland verlassen habe. Damals mußte ich so handeln. Werdet Ihr mich jetzt einige Zeit mit meinem Mann allein lassen? «
    Sir Guy sah sie lange an, ehe er einmal nickte. »Ich werde das zweifellos zu bereuen haben. «
    Fiona lächelte ihn strahlend an, daß ihr ganzes Gesicht aufleuchtete. »Ich werde Euch zum Patenonkel unseres nächsten Kindes machen. «
    Sir Guy schnaubte: »In einer Stunde wird Lord Miles an dieser Stelle stehen. Ich werde Euch eine Stunde mit ihm alleinlassen. «
    »Dann werdet Ihr uns in einer peinlichen Situation vorfinden«, sagte sie freimütig. »Ich habe vor, meinen Ehemann zu verführen. Gebt uns wenigstens drei Stunden Zeit zum Alleinsein. «
    »Ihr seid keine Lady, Fiona Montgomery«, sagte er, aber nicht ohne Augenzwinkern.
    »Und ich habe auch keinen Stolz«, bekannte sie freimütig. »Jetzt geht, damit ich mich auf das Treffen vorbereiten kann. «
    Als sie allein war, verlor sie wieder etwas von ihrer Zuversicht. Es war vielleicht ihre einzige Chance, ihren Mann zurückzugewinnen, und sie betete, daß alles gutgehen möge. Mit zitternden Händen begann sie, ihr Kleid aufzuknöpfen. Sie hoffte, Miles gut genug zu kennen; daß er ihr zwar mit dem Verstand erfolgreich zu widerstehen vermochte, aber mit seinen Sinnen unterlag.
    Sie versteckte ihre Kleider unter Blättern und wickelte sich den Umhang um den nackten Körper. Für die Außenwelt war sie der Erscheinung nach eine sittsame Lady. Als sie mit ihren Vorbereitungen fertig war, setzte sie sich auf einen Baumstumpf und wartete.
    Als sie jemand auf sich zukommen hörte, erstarrte sie, bis sie Miles’ raschen, leichten, zielstrebigen Schritt erkannte. Sie stand auf, um ihn zu begrüßen.
    Auf den ersten Blick schien er bereit, sie willkommen zu heißen, doch dann verlor sich dieser Eindruck, und er sah sie kalt an. »Hast du diesmal deinen Bruder versetzt? « fragte er.
    »Miles, ich habe dieses Treffen arrangiert, um dich zu fragen, ob wir nicht als Mann und Frau Zusammenleben könnten? «
    »Wir alle drei? «
    »Ja. « Sie lächelte. »Wir beide mit unserem Sohn Nicholas. « »Ich verstehe. Und was, sage mir bitte, wird dein Bruder ohne seine Schwester anstellen, für die er so oft getötet hat? «
    Sie trat näher zu ihm. »Viel Zeit ist vergangen, seit wir uns zum letztenmal gesehen haben, und ich hatte gehofft, « daß du inzwischen einen Teil deiner Eifersucht überwunden hast. «
    »Ich bin nicht eifersüchtig! « fauchte er. »Du hattest eine Entscheidung zu treffen, und du hast dich entschieden. Nun werde ich jemanden rufen, der dich zu deinem Bruder zurückbringt. Wache! «
    Ein verwirrter Ausdruck zeigte sich auf Miles Gesicht, als auf seinen Ruf hin keine Männer erschienen. Doch ehe er ein Wort sagen konnte, öffnete Fiona ihren Mantel und enthüllte ihren nackten Körper.

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